74. Berlinale: „La Cocina“ hinterlässt Eindruck

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Am 15. Februar wurde die diesjährige 74. Berlinale offiziell eröffnet – Berlin ist wieder mitten im Filmfieber. Am ersten Tag stellte sich wie immer die internationale Jury der Presse vor, darunter die kenianisch-mexikanische Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong’o als erste schwarze Jurypräsidentin und der deutsche Regisseur Christian Petzold („Roter Himmel“, „Undine“).

In der Wettbewerbs-Kategorietritt für Mexiko dieses Jahr „La Cocina“ von Alonso Ruizpalacios an. Damit reicht der Regisseur bereits seinen dritten Beitrag im Wettbewerb der Berlinale ein.  2018 erhielt er für „Museo“ bereits einen Silbernen Bären für das beste Drehbuch.

Im Kreise der Presse war der hauptsächlich in Schwarz-Weiß gehaltene Film direkt in aller Munde und in der Pressekonferenz ließ sich viel Begeisterung heraushören. Bei dem internationalen, talentierten Schauspiel-Lineup sticht ein Name natürlich besonders heraus: die zweifach für den Oscar nominierte US-Schauspielerin Rooney Mara („The Girl with the Dragon Tattoo“, „Carol“). Ruizpalacios wollte unbedingt mit Mara arbeiten und nachdem er ihr einen überzeugenden Brief geschrieben hatte, war diese tatsächlich an Bord.

© Juan Pablo Ramírez / Filmadora

Auf einem Theaterstück basierend geht es in dem Film wortwörtlich heiß her, denn das Setting ist der Alltag und Trubel in einer Großküche mitten in Manhattan. Der Film ist keiner spezifischen Zeit zugeordnet, was laut Regisseur auch der Schwarz-Weiß-Effekt verstärken sollte. In „The Grill“ arbeitet vor und hinter den Kulissen ein Melting Pot an Nationen sowie Charakteren, um den fließbandartigen Betrieb am Laufen zu halten: die Küche als ein intensivierter Spiegel der Welt. Allein vom Zuschauen des stetigen Treibens steigt der Adrenalinpegel und als die Küchencrew in einer Szene zur Zigarettenpause frische Luft schnappen geht, benötigt man als Zuschauer das kurze Durchatmen gefühlt ebenfalls.

Hauptprotagonist ist dabei der vorlaute, charismatische Koch Pedro (Raúl Briones Carmona), der im Verdacht steht Geld aus der Kasse gestohlen zu haben. Er ist in die Kellnerin Julia (Rooney Mara) verliebt, die sich aber nicht ganz auf ihn einlassen will. Währenddessen versucht sich auch Estela (Anna Diaz), die gerade erst aus Mexiko angekommen ist, als neue Angestellte in der Küche und an dem sogenannten American Dream. Die Tragödie erzählt von den Schicksalen der Menschen, die uns im Alltag auf den ersten Blick oft verborgen bleiben.

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