Hinreißend ohne Flitter – Das Theater CHAMÄLEON feiert sein 10jähriges Bestehen mit neuer Show „Crossroads“

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Sie ist blond, zerbrechlich und Latex-bekleidet. Als Trash-Fee, Techno-Diva oder geheimnisvolle Erzählerin tritt Iza Mortag Freund auf die Bühne.

Sie ist blond, zerbrechlich und Latex-bekleidet. Als Trash-Fee, Techno-Diva oder geheimnisvolle Erzählerin tritt Iza Mortag Freund auf die Bühne. An diesem Abend ist die dänische Sängerin vor allem Zeremonienmeisterin: Mit langer Mähne unterm schwarzen Zylinder, Latex-Röckchen und Plateau-Gothic-Boots nimmt sie den Zuschauer an die Hand und führt ihn durch das Labyrinth.

„Crossroads“ heißt die neue Show des Theaters CHAMÄLEON, die gestern offiziell Premiere feierte. Es ist eine kraftvoll-verrückte Mixtur der verschiedenen Stile und Genres. Zirkus trifft Cabaret, Pop trifft Techno, Akrobatik trifft Tanz. Die Künstler bieten hinreißende Vorstellungen mit Reifen, Schaukel und Ball, machen einseitige Handstände auf den Köpfen der Kollegen und bauen mit ihren Körpern dreistöckige Pyramiden in den leeren Raum.

Die Koproduktion des Hauses mit der australischen Company CIRCA ist weit mehr als eine Nummernrevue. Dafür sorgt die internationale Artistengruppe (Peter Ahberg, Saara Ahola, Freyja Edney, Luca Forte und Scott Grove) mit ihrer Körperbeherrschung und dem nahen Spiel am Publikum. Die Inszenierung (Regie: Yaron Lifschitz) verzichtet auf Flitter und Bühnenbild und setzt auf die Unmittelbarkeit des Ausdrucks. In poetischen Momenten.

Mit „Crossroads“ feiert das Theater CHAMÄLEON eine schräge und starke Show, und zugleich sein 10jähriges Bestehen. Im Jugendstil – Festsaal in Berlins Hackeschen Höfen hat es sich früh als Adresse für modernes Variété und zeitgenössischen Zirkus etabliert. Auf die Cabaret-Tradition der Stadt wird Wert gelegt, auch auf Erneuerung und globale Impulse. Heute zählt das CHAMÄLEON zu den international gefragtesten Bühnen für Neuen Zirkus.

Der besondere Ort – die Hackeschen Höfe sind ein restauriertes Gründerzeitensemble – ist beliebt bei Berlinern und Touristen. Auch das Publikum zeigt diesen Mix, immerhin sei die Hälfte davon Berliner, so Geschäftsführer Hendrik Frobel, und dem Haus „leidenschaftlich verbunden“. Ein Umstand, für den er vor der Premiere seinen Dank und seinen Stolz bekundet. Dann geht der Vorhang auf, und die Kunst übernimmt.

© RCR Jana Sittnick

CROSSROADS im Chamäleon

„Crossraods“ im Theater CHAMÄLEON

Fotos © Andy Phillipson

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