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Paris 1893. Ein Maler hat ein Mädchen auf der Straße angesprochen und zeichnet sie in seinem Atelier. Eine Schönheit, die irgendwann keine Lust mehr hat, Stunden herumzustehen und sich verabschieden will. Es kommt anders. Magisch voneinander angezogen küssen sie sich, haben Sex. Und dann stellen sie sich vor. Marthe de
Méligny (Cécile de France), italienischer Abstammung wie sie sagt. Ihren wahren Namen Maria Boursin und ihre einfache Herkunft aus Berry verschweigt sie. Er ist Pierre Bonnard (Vincent Macaigne), „aufstrebender Maler aus der Bourgeoisie“. Anfang einer 50 Jahre währenden stürmischen Liebesbeziehung und Beginn eines Lebens als Muse, (Akt)Modell und Partnerin. Aber keine, die sich still unterordnet, sondern fragt „Warum müssen nur die Frauen nackt posieren, nicht die Männer?“. Seine Antwort entspricht dem Rollenverständnis der damaligen Zeit: „Weil die Männer malen, nicht die Frauen“.

Als der bekannte Maler Pierre Bonnard die selbsternannte Adelige Marthe de Méligny kennenlernt, weiß er noch nicht, dass diese Frau das Zentrum seines zukünftigen Werkes sein wird. Auf über 140 Bildern und 700 Zeichnungen wird sie angezogen oder nackt, als Akt, die Muse seines Lebens. Doch diese Muse will sich auch als Künstlerin bestätigt fühlen und ihr Leben birgt viele Geheimnisse, die für Pierre ein Wechselbad der Gefühle bieten. Und die Frage aufwirft, wer hier eigentlich wessen Inspiration ist?

Die Bonnards – Malen und Lieben © Prokino

Nach „Séraphine“ (César als „Bester Film“ & „Bestes Originaldrehbuch“) und „Violette“ beweist Martin Provost erneut seine Liebe zu unterschätzten Künstlerinnen. In DIE BONNARDS – MALEN UND LIEBEN konzentriert er sich auf den Maler Pierre Bonnard und seine Muse, Gefährtin und Vertraute Marthe, zeichnet mit großer Sinnlichkeit eine Geschichte von Liebe und Verlangen, von Eifersucht und Verrat. Erzählt ganz einfach vom Leben, von der Intimität eines Paares und entschlüsselt dabei die Entstehung der Gemälde. Und entwirft das Bild einer unabhängigen und befreiten Frau in einer von Erotik, Leidenschaft und Sex geprägten Beziehung. 

Cécile de France als sinnliche Frau der Jahrhundertwende, die sich in der mondänen Gesellschaft manchmal als Anhängsel empfindet und Vincent Macaigne als einen in seine Malerei verliebten und nie damit zufriedenen Künstler, spielen fulminant auf und machen dieses Porträt zu einem Erlebnis, nicht nur für Freunde des Impressionismus.

Die Bonnards – Malen und Lieben © Prokino

DIE BONNARDS –MALEN UND LIEBEN ist auch eine Verneigung vor einem Maler, der lange im Schatten von Berühmtheiten wie Van Gogh, Renoir, Gauguin, Cézanne, Monet oder Manet stand und dessen Werke erst seit zwanzig Jahren die internationale Aufmerksamkeit erhalten, die sie schon lange verdient hatten.

„Sechzehn Jahre nach „Séraphine“ hat Martin Provost einen neuen Film über die Malerei gedreht. Dieses sinnliche Porträt von Pierre Bonnard und seiner Lebensgefährtin Marthe erweist sich als sein größter Erfolg.“ – Les Echos

„Die Inszenierung ist sonnig und sinnlich… Eine raffinierte Erotik durchzieht den Film, ein Spiegelbild Bonnards Aktmalerei.“  – Franceinfo Culture

Ein Film von Martin Provost

Mit Cécile de France, Vincent Macaigne, Stacy Martin u. a.

Frankreich, Belgien 2023 /123 Minuten

OT: Bonnard, Pierre et Marthe

Kinostart: 05.06.2025


Titelbild: Die Bonnards – Malen und Lieben © Prokino

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