MARTIN MOSZKOWICZ – Carl Laemmle Produzentenpreis 2024
Für sein vielseitiges, eindrucksvolles Lebenswerk als Filmschaffender und Produzent zahlreicher national und international erfolgreicher Kino- und Fernsehproduktionen wurde Martin Moszkowicz am 16. Mai 2024 im Rahmen einer feierlichen Gala im Schloss Großlaupheim mit dem Carl Laemmle Produzentenpreis geehrt.
„Ganz in Tradition von Carl Laemmle steht Martin Moszkowicz für die internationale Ausrichtung der fünften Kunst: Er verbindet hohen künstlerischen Anspruch mit wirtschaftlichem Sachverstand. Als Produzent hat er deutsche Erzählungen in die Welt getragen und ein erhebliches kulturelles Erbe geschaffen, das ein breites Publikum im Kino begeistert“, so ein Auszug aus der Jurybegründung.
Zur feierlichen Gala im Schloss Großlaupheim kamen 400 geladene Gäste aus Film, Fernsehen, Politik und Wirtschaft, darunter Ingo Bergmann (Oberbürgermeister der Stadt Laupheim), Björn Böhning (CEO und Sprecher des Gesamtvorstands der Produktionsallianz), Staatssekretär Arne Braun (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg), die Schauspieler:innen Kathrin Anna Stahl, Amanda da Gloria, Adnan Maral und Luis Vorbach. Die Gala wurde von Nina Eichinger moderiert.
Für die Jury sprach die Filmproduzentin und Geschäftsführerin der blue eyes Fiction GmbH Prof. Corinna Mehner: „Martin Moszkowicz ist ein ebenso vielseitiger wie wagemutiger Produzent, der mit Elan und Enthusiasmus, mit strategischem Weitblick und kundigem Instinkt für Stoffe, Themen und Menschen eindrucksvolle Filme ermöglicht. Seine stete Diskussionsbereitschaft, sein überzeugendes und plurales Demokratieverständnis, sein Wissen auch um die Untiefen der deutschen und europäischen Geschichte, machen ihn zu einem wahren Kultur-Weltbürger.“
Der Film- und Fernsehproduzent Günter Rohrbach ehrte den Preisträger in seiner Laudatio: „Martin Moszkowicz hat die besondere Begabung und das sichere Gespür dafür, was die Menschen sehen und erleben wollen, was sie zum Lachen und zum Weinen bringt und im Innersten bewegt. Darum geht es beim Film. Darum ging es dem Menschen, den wir heute ehren, ein Leben lang.“
Preisträger Martin Moszkowicz betonte in seiner Dankesrede: „Dieser Preis ist eine unglaubliche Ehre für mich, denn er verbindet sich mit einer ganz besonderen Persönlichkeit. Carl Laemmle war unerschütterlicher Optimist, Enthusiast und Visionär, ein großes Vorbild für mich persönlich und für mein filmisches Schaffen.“
Ingo Bergmann, Oberbürgermeister der Stadt Laupheim: „Die Veranstaltung hat wichtige Themen aufgegriffen, insbesondere den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den erstarkenden Antisemitismus. Es war ein würdiger Rahmen und ich freue mich für den Preisträger.“
Björn Böhning, CEO / Sprecher des Gesamtvorstands, Produktionsallianz: „Die Parallelen zwischen Carl Laemmle und Martin Moszkowicz könnten größer nicht sein. Den Preisträger ehrt sein filmisches Schaffen genauso wie der unermüdliche Einsatz gegen Antisemitismus und das mahnende Teilen der Geschichte seiner Familie in der Shoah. Wir sind stolz, Martin Moszkowicz mit diesem besonderen Preis ehren zu dürfen.“
Zum Preisträger Martin Moszkowicz
Martin Moszkowicz ist ein deutscher Filmproduzent und war bis zum 1. März 2024 Vorsitzender des Vorstandes der Constantin Film AG. Als Produzent, Executive Producer, Co-Produzent verantwortete er zahlreiche national und international erfolgreiche Spielfilme, darunter MONSTER HUNTER, FACK JU GÖTHE 1-3, DAS PERFEKTE GEHEIMNIS, DER VORNAME, DER NACHNAME, DER FALL COLLINI, die RESIDENT EVIL- und „Eberhofer“-Reihe und erst jüngst die Nibelungenverfilmung HAGEN sowie THOSE ABOUT TO DIE. Er engagiert sich seit vielen Jahren für den Filmnachwuchs und leitet seit 2019 als Professor die Abteilung V (Produktion und Medienwirtschaft) der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München.
Zu Carl Laemmle
Carl Laemmle, ein deutscher Filmproduzent jüdischer Herkunft, emigrierte 1886 in die Vereinigten Staaten, gründete 1912 die berühmten Universal Pictures und wurde als großer filmischer Visionär und einer der Gründungsväter von Hollywood berühmt. Bis 1936 produzierte er Filme wie „Der Glöckner von Notre Dame“, „Das Phantom der Oper“ oder „Im Westen nichts Neues“, für den er 1930 den Oscar erhielt. Seiner Heimat Laupheim und der dortigen jüdischen Gemeinde blieb Carl Laemmle auch als erfolgreicher Filmproduzent in Hollywood eng verbunden. Während der Zeit des Nationalsozialismus ermöglichte er persönlich hunderten deutschen Jüd:innen die Ausreise in die USA.
Der Carl Laemmle Produzentenpreis
Als erster und einziger eigenständiger deutscher Produzentenpreis würdigt der Carl Laemmle Produzentenpreis jährlich das Lebenswerk einer herausragenden Produzentenpersönlichkeit und stellt zugleich die besondere Leistung der Produzent:innen im kreativen und wirtschaftlichen Prozess des Filmschaffens heraus. Der Preis wurde 2017 anlässlich des 150. Geburtstags des Filmpioniers und Mitgründers von Hollywood Carl Laemmle von der Produktionsallianz gemeinsam mit Carl Laemmles Geburtsstadt Laupheim ins Leben gerufen. Die Auszeichnung ist mit 40.000 Euro dotiert. Bisherige Preisträger:innen: Roland Emmerich (2017), Regina Ziegler (2018), Artur Brauner (2018, Sonderpreis), Stefan Arndt (2019), Nico Hofmann (2021), Gabriela Sperl (2022), Thomas Kufus (2023), Karola Wille (2023, Sonderpreis). Weitere Infos unter www.carl-laemmle-produzentenpreis.de
Zur Produktionsallianz
Die Produktionsallianz ist die unabhängige Interessenvertretung deutscher Produzentinnen und Produzenten von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Medien. Sie repräsentiert mit rund 370 Mitgliedern aus den Bereichen Animation, Dokumentation, Entertainment, Fernsehen, Kino und Werbung die wichtigsten Produktionsunternehmen und ist damit die maßgebliche Vertretung der Filmproduktionswirtschaft in Deutschland. Im nationalen und internationalen Rahmen tritt die Produktionsallianz gegenüber Politik, Verwertern, Tarifpartnern und allen Körperschaften der Medien- und Kulturwirtschaft für die Belange der Produktionsunternehmen ein.
Zur Stadt Laupheim
Laupheim, die Geburtsstadt des Filmpioniers Carl Laemmle, ist ein wirtschaftlicher Knotenpunkt zwischen Stuttgart, Ulm und dem Bodensee. Bis heute ist Carl Laemmle in Laupheim sichtbar, unter anderem durch einen kunstvoll gestalteten Carl-Laemmle-Brunnen, einen Carl-Laemmle-Weg, das Carl-Laemmle-Gymnasium und einer eigenen Abteilung im Museum zur Geschichte von Christen und Juden. Seit Beginn des Jahres 2019 steht eine lebensgroße Skulptur Laemmles vor dem Eingang des Kulturhauses. Als Auftakt zur Preisverleihung des Carl Laemmle Produzentenpreises richtet die Stadt die Laemmle Film- und Kinotage aus, eine Veranstaltungsreihe mit zahlreichen Aktionen, nicht nur für Cineasten.
Titelbild und alle Fotos Copyright: Severin Wohlleben