Der 17. Deutsche Hörfilmpreis – Doppelsieg für Ernie und Bert

Der Deutsche Hörfilmpreis wurde am Dienstagabend, den 19. März 2019 in Berlin vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) vergeben . In der Kategorie Kino ging die Auszeichnung an das Kriegs-Drama „Der Hauptmann“. Die ZDF-Produktion „Bad Banks“ erhielt die Auszeichnung in der Kategorie TV.

Der Deutsche Hörfilmpreis wurde am Dienstagabend, den 19. März 2019 in der Hauptstadtrepräsentanz der Telekom in Berlin vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) vergeben. Der Publikumspreis des Deutschen Hörfilmpreises feierte in diesem Jahr ein Jubiläum: Bereits zum zehnten Mal konnten blinde, sehbehinderte und natürlich auch sehende Filmfans ihren Lieblingsfilm auswählen. Nominiert waren außerdem sechzehn Hörfilmversionen in den vier Kategorien Kino, TV, Dokumentation und Kinder-/Jugendfilm.

Hörfilme ermöglichen blinden und sehbehinderten Menschen, Filme als Ganzes wahrzunehmen und zu genießen. Die entsprechenden Filme wurden mit einer Audiodeskription (AD) versehen, die in knappen Worten zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik der Personen und des Dekors beschreibt. Diese Bildbeschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen. In Anlehnung an den Begriff Audiodeskription hat der Hörfilmpreis den Namen „ADele“ bekommen. 

Und das sind die Gewinner:

In der Kategorie Kino bekam das Kriegs-Drama „Der Hauptmann“ die Auszeichnung. Schauspieler Sönke Möhring hielt die Laudatio und überreichte den Preis an Noura Gzara und Klaus-Jörg Kaminski von Eurotape. Die Schauspieler Samuel FinziBernd Hölscher und Waldemar Kobus freuten sich ebenfalls über die ADele. Auch auf der Bühne stand das Audiodeskriptions-Team von Eurotape mit der Autorin Doris Würfel und der Sprecherin Uta-Maria Torp.

Die schon vielfach ausgezeichnete Serie“Bad Banks“ erhielt die Auszeichnung in der Kategorie TV. Laudator Arndt Schwering-Sohnrey übergab den Preis an Nicola Foltys vom ZDF. Begleitet wurde sie vom Audiodeskriptions-Team Rahel Barf, Susanne Linzer, Holger Stiesy, Evelyn Sallam, Marina Behnke, Markus Hoffmann, Volker Pannes und Martina Wiemers. Regisseur Christian Schwochow meldete sich per Videobotschaft.

Die „Sesamstraße“ mit der Folge 2815 „Selbstgemacht schmeckt’s am besten“ konnte sich in der Kategorie Kinder- und Jugendfilm durchsetzen. Den Preis nahmen Ernie und Bert höchstpersönlich zusammen mit NDR-Intendant Lutz Marmor entgegen. Gemeinsam mit dem Audiodeskriptions-Team des NDR, vertreten durch Uschi Heerdegen-Wessel, Leiterin Barrierefreie Angebote, Olaf Koop und Stefanie Schruhl, freuten sie sich über die Laudatio von Schauspielerin Marleen Lohse. Die Folge 2815 war übrigens die erste mit Audiodeskription.

In der Kategorie Dokumentation ging die ADele an „Ein Jahr auf Kihnu“ der Filmemacherin Julia Finkernagel, die den Preis von Schauspielerin Muriel Baumeister bekam. An ihrer Seite waren Georg Schmolz, Leiter Barrierefreiheit beim MDR, sowie die Filmcrew, vertreten durch Michael Matz, Marius Drachholtz und Christine Herßebroick. Susi Kirsten, Anja Köhlert, Marcel Wienands und Michaela Chamis repräsentierten das Audiodeskriptions-Team.

Aufgrund der besonderen Qualität der Audiodeskription verlieh die Jury zusätzlich den „Sonderpreis der Jury“ an die TV-Filmproduktion „Absturz ins Leben„. Den Preis nahmen Chloé Roux und Naomi Feuerstein von arte entgegen, zusammen mit Olaf Koop, Stefanie Schruhl und Isabella Handke von der Studio Hamburg Synchron GmbH. Die Laudatio verlas Jury-Mitglied Feo Aladag.

Zum Abschluss der Preisverleihung wurde der Gewinner des begehrten Publikumspreises bekanntgegeben. Und es gab dieses Jahr einen Doppelsieg! Denn die „Sesamstraße“ bekam auch den Publikumspreis. Und es gab eine emotionale Danksagung von Ernie und Bert, die erneut zusammen mit Lutz Marmor und dem Audiodeskriptions-Team des NDR den Preis entgegennahmen, dieses Mal aus den Händen der Schauspielerin Lisa Martinek und des DBSV-Ehrenmitgliedes Renate Reymann.

Steven Gätjen führte auch in diesem Jahr wieder durch den Abend und Tom Schilling & The Jazz Kids begleiteten die Gala musikalisch. Auch viele Prominente aus Film und Fernsehen, Wirtschaft und Politik waren gekommen, darunter die Schauspieler/innen Sina Tkotsch, Merle Collet, Samuel Finzi, Guido Broscheit und Julika Wagner, Esther Zimmering, David Bennent, Kirsten Block, Dana Golombeck, Christoph M. Ohrt, Sarah Hostettler, Max Montgomery, Rebecca Immanuel, Jan Sosniok, Stephanie Stremler, Eleonore Weisgerber, Anastasia Zampounidis und Katrin Wrobel sowie die Regisseure Feo Aladag, Lars Jessen, Sebastian Schultz und Christian Twente. Unter den Gästen waren außerdem Kerstin Griese, die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales und Jürgen Dusel, der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung.

Die Jury des Deutschen Hörfilmpreises wurde vertreten durch den Juryvorsitzenden Hans-Joachim Krahl, die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth sowie Dr. Alice Brauner, Verena Bentele, Reinhard Glawe, Lars-Olav Beier, Peter Brass und Roman Knižka.

 

 


© Fotos René du Vinage