Im Kaleidoskop der Liebe. Der Blaue Blume Award 2019

Im Rahmen der Berlinale, genauer gesagt einen Tag davor – also streng genommen außerhalb jenes Rahmens – beging man am Kudamm die stimmungsvolle Verleihung der Blauen Blume, dem romantischen Kurzfilm Award von Romance TV.

Blau, blau, blau blüht irgendetwas. Mitten im Februar in Berlin: Brr! Aber es stimmt, da waren viele blaue Blumen im Kaffeehaus Grosz am 6. Februar 2019. Im Rahmen der Berlinale, genauer gesagt einen Tag davor – also streng genommen außerhalb jenes Rahmens – beging man am Kudamm die stimmungsvolle Verleihung der Blauen Blume, dem romantischen Kurzfilm Award von Romance TV.

Erstmalig seit 2011 wurde die Blaue Blume in drei Kategorien verliehen: Bester Film, Beste Regie und Beste schauspielerische Leistung. Aber im Mittelpunkt steht auch in diesem Jahr, ganz im Sinne von Novalis und Joseph von Eichendorff, die Liebe. In all ihren Prismen und Farben zeigten die eingereichten Beiträge die wohl intensivste Erfahrung, die Menschen im Leben machen können.

Wenn Worte alles verkomplizieren und gar verfälschen können, ist es eine gute Zeit, zusätzlich durch das filmische Sujet zu sprechen. Für Ottonormalverbraucher im Alltag gewiss schwierig umzusetzen, ist dies allen nominierten Filmen ausnahmslos gelungen.

Nominiert waren: „Art“ (Regie: Markus Baumeister), „Die Fernheit der Dinge“ (Regie: Michael Brent Adam), „Die Tür“ (Regie: Florian Sailer), „Feiert Eileen!“ (Regie: Judith Westermann), „Liebesstreifen“ (Regie: Adrian Schwartz), „Monday – A German Love Story“ (Regie: Sophie Linnenbaum) und „Was wir werden“ (Regie: Julius Blum).

So fiel der Fachjury (Rebecca Immanuel, Marc Rothemund, Markus Baumeister, Sebastian Krekeler, Ulrich Höcherl, Marcus Ammon, Markus Goller, Bettna Ricklefs, Annika Ernst, Vivian Naefe, Steffen Groth) und dem Publikum des Sky Votings auch in diesem Jahr keine leichte Aufgabe zu.

Steffen Groth, Gottfried Zmeck (Vorstand Mainstream Media AG), Rebecca Immanuel, Sebastian Krekeler (Director ZDFE.drama), Annika Ernst, Marcus Ammon (Senior Vice President Productions Sky Deutschland) und Tim Werner (Vorstand Mainstream Media AG) – Verleihung des Blaue Blume Award 2019 im Cafe Grosz in Berlin am 06.02.2019 Foto: BrauerPhotos / Walterscheid

 

Gewonnen hat den Blaue Blume Award für den besten Film und die beste schauspielerische Leistung der Film „Feiert Eileen“. Er erzählt das Leben des Transsexuellen Leon (Jonathan Berlin): Seine beste Freundin will für ihn eine Abschiedsparty schmeißen, da er am nächsten Tag zur Frau werden soll und unter dem Namen Eileen weiterleben will. Als niemand zur Party erscheint, beginnt eine Odyssee durch München.

Der Award für die beste Regie ging an Sophie Linnenbaum für „Monday – A German Love Story“: Angesiedelt im typisch deutschen Büroalltag, stören den Protagonisten die Feierabende.

Abschlussbild / Gruppenbild Preisträger und Laudatoren & Sponsoren – Verleihung des Blaue Blume Award 2019 im Cafe Grosz in Berlin am 06.02.2019 Foto: BrauerPhotos / Walterscheid

 

Neben den Siegern sah man viele prominente Gesichter auf dem blauen Teppich, so z.B. Anne-Catrin Märzke, Eva Habermann, Luisa Wietzorek, Sabrina Schenke, Judith Hoersch, Noemi Reinholz, Annabella Zetsch, Jessica Boehrs, Nadine Trompka, Mariella Ahrens, Alice Brauner, Nike Fuhrmann, Anne Berndt, Maja-Celiné Probst, Sarina Radomski, Alexander Weise, Raphael Vogt, Merle Collet und viele mehr.

Es wurde sich durchweg angeregt unterhalten. Im Stimmengewirr fiel auch oft das Wort „Berlinale“. Ganz sicher zählt der Blaue Blume Award zu einer der Kick-Off Veranstaltungen für eines der weltweit größten internationalen Filmfestivals. Fast schien es so, als planten die Gäste gemeinsam, wie sie nach diesem erstklassigen blauen Filmpreis morgen zum roten Berlinale Feeling übergehen können.

Durch den Abend führte, gemeinsam mit der Schirmherrin Prof. Bettina Reitz der bekannte Moderator Alexander Mazza. Für Reitz war es sozusagen Premiere; die Präsidentin der Hochschule für Film und Fernsehen München löste die Erfolgsproduzentin Prof. Regina Ziegler ab. Als Musikact trat Daniel Donskoy („St. Maik“) auf. Voller Inbrunst und musikalischem Tatendrang verließ er kurzerhand die Bühne und mischte sich, samt Gitarre unters Publikum: Toller Auftritt, wir werden sicher noch viel von ihm hören.

Aber jetzt, so kurz vom Schluss, nachdem die Häppchen und das ein oder andere Sektchen genossen wurden: Wie empfand einer der bekanntesten Romantiker die heutige Verleihung?

„Es war, als hätt der Himmel

Die Erde still geküsst,

Dass sie im Blütenschimmer

Von ihm nun träumen müsst“

 (Eichendorff)

Von Ariane Reisenweber

Fotos: René du Vinage