Vice – Auch die zweite Geige spielt mit

Für seine grandiose Performance als Vize könnte Christian Bale nach einem Golden Globe-Sieg auch noch den diesjährigen Oscar in der Hauptrollenkategorie einheimsen.

Der Regisseur Adam McKay widmet sich nach dem Wirtschaftsdrama „The Big Short“ mit seinem neusten Film „Vice – Der zweite Mann“ erneut dem Erzählen von wahren Geschichten. Und das macht er, wie bereits mehrfach bewiesen, auf eine unglaublich smarte, unterhaltsame Art und Weise.

Diesmal geht es um den US-Vizepräsidenten Dick Cheney zu Zeiten der George W. Bush-Amtszeit. Wie schon „The Big Short“ wurde die Produktion erneut von Brad Pitts Produktionsfirma Plan B finanziert. Bei seiner Castauswahl scheint McKay auf gewisse Schauspieler zu setzen – so wirken wieder Christian Bale in der Hauptrolle, sowie Steve Carrell als Donald Rumsfeld mit. Und auch der restliche Cast strotzt mit Stars wie Amy Adams als Cheneys Ehefrau Lynne oder Sam Rockwell als George W. Bush. Für seine grandiose Performance als Vize könnte Christian Bale nach einem Golden Globe-Sieg auch noch den diesjährigen Oscar in der Hauptrollenkategorie einheimsen (insgesamt ist „Vice“ für 8 Academy Awards nominiert).

Der Film wird ab dem 21. Februar in den deutschen Kinos gezeigt. Auf der diesjährigen 69. Berlinale ist er in der Kategorie Wettbewerb außer Konkurrenz zu sehen.

Christian Bale als Dick Cheney und Sam Rockwell als George W. Bush in Adam McKay’s VICE, Credit : Matt Kennedy / Annapurna Pictures 2018 © Annapurna Pictures, LLC. All Rights Reserved.

 

Handlung:

Wyoming, 1963: Der rücksichtslose Rowdie Dick Cheney bekommt sein Leben nicht so recht auf die Reihe und verbringt die meiste Zeit mit Feiern und Trinken. Seine Frau Lynne setzt ihm ein Ultimatum und der bekehrte Cheney macht eine 180°-Kehrtwende. Knapp sechs Jahre später fasst er durch ein Praktikum im Weißen Haus Fuß in der politischen Welt – innerhalb kürzester Zeit gelingt ihm eine steile Karrierelaufbahn. Seinen beruflichen Höhepunkt erreicht er, als er den eigentlich als unbedeutend geltenden Titel des Vizepräsidenten erhält. Neben einem George W. Bush, der völlig grün hinter den Ohren scheint, gewinnt er eine enorme Machtposition und weiß diese bestens auszuspielen. Den großen Wendepunkt stellt 9/11 dar: die USA benötigen ein Feindbild und durch strategisches Geschick liefert Cheney den Irak – das Land zieht in einen völkerrechtswidrigen Krieg, bei dem es letztlich vor allem um Öl geht. Klingt nach schwerem Tobak, doch McKays kreatives und ironisches Erzählen bringt Unterhaltung pur.

© Maimouna Ferro

Titelbild: ©  Annapurna Pictures, LLC. All Rights Reserved.