Ku’damm 59 – Vier starke Frauen in den 50ern

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Der erfolgreiche Dreiteiler „Ku’damm 56“ um die vier Frauen der Tanzschule „ Galant“ im Berlin der 50er Jahre geht weiter: Ku’damm 59 feierte Premiere am Kurfürstendamm und ist ab 18. März im ZDF zu sehen.

Kudamm 59 059

Der erfolgreiche ZDF-Dreiteiler „Ku’damm 56“ um die vier Frauen der Tanzschule „ Galant“ im Berlin der 50er Jahre geht weiter: Ku’damm 59” zeigt die Geschichte von Tanzschulinhaberin Caterina Schöllack (Claudia Michelsen) und ihren drei Töchtern Monika (Sonja Gerhardt), Helga (Maria Ehrich) und Eva (Emilia Schüle). Jede der vier Frauen erkämpft sich ihren Weg zur persönlichen Freiheit in Auseinandersetzung mit strikten Konventionen und starren Rollenbildern der Fünfziger Jahre.

Dass Anfang der Sechziger sogar bis in die späten siebziger Jahre für die Frau im Alltag ohne die Erlaubnis des Ehemannes wenig möglich war, ob Führerschein, Arbeitsvertrag oder eigenes Konto, das bringt Ku’damm 59 in Erinnerung .

„Am schockierendsten war für mich, die Benachteiligung der Frau zu sehen“, so Regisseur Sven Bohse, „und zu erkennen, dass das alles noch nicht so lange her ist. Durch den Film habe ich die Freiheiten meiner Generation zu schätzen gelernt (…)“

Auch schwierige Themen wie Missbrauch in der Ehe, Zwangsadoption und Verfolgung von Homosexualität packt der ZDF-Dreiteiler mit Einfühlsamkeit und sachlicher Distanz an, ohne dabei schwer zu wirken.

„Auch wenn uns die Fünfziger und der Beginn der Sechzigerjahre fern und finster erscheinen, so halten uns die Zustände doch einen Spiegel vor.“ stellt Autorin Annette Hess fest. „Und wir müssen uns fragen: wie weit ist es mit der Gleichberechtigung der Frau heute gediehen? Das Thema Emanzipation war immer dringlich und ist wieder salonfähig. Warum wohl?“

Diese Frage klingt im Unterton der Saga durch und gibt ihr eine besondere Modernität und Aktualität. Sie bewegt sich dabei im richtigen Ton zwischen Leichtigkeit und Drama, zwischen anspruchsvollem Familienfilm und emotionalem Gesellschaftsportrait.

„Ich denke, über die Not in welcher Frauen und Mütter in dieser Zeit waren, gibt es viel zu erzählen. (…) Strenge, Disziplin, dieses sich fast schon militant an Formen und Etikett halten zu müssen, um den Zerfall durch den Krieg zu überwinden.“ denkt Schauspielerin Claudia Michelsen (Caterina Schöllack) nach.

Neben der Suche nach weiblicher Identität und dem Erwachsensein in den 50er Jahren geht es natürlich auch um die Versäumnisse Nachkriegs-Gesellschaft. „Dass wir lange in einer Gesellschaft lebten, die ein solches Kriegstrauma hatte und das Wissen, was sie anderen angetan haben, nicht aufgearbeitet wurde, ist eine Katastrophe.“ erklärt Schauspielerin Valerie Niehaus gegenüber REDCARPET REPORTS. „Dieses Schuld- und Trauma-Problem haben wir bis heute. In Filmen wie Ku’damm 59 aber wird darauf aufmerksam gemacht, was für schwierige Zeiten das auch waren, welche Ängste und Probleme die Menschen hatten.“

Dass dieses Verdrängte, Hässliche und Brutale zwischen den perfekt gelegten Locken und adretten Kleidchen einer Tanzschule sichtbar wird, macht den Reiz dieser TV-Reihe aus. Die Figuren haben Tiefe und können ihre Geschichten unterhaltsam und doch mitreißend aktuell erzählen.

Regisseur Sven Bohse fasst zusammen: „Diese Reibung zwischen dem Schönen und dem Hässlichen, der Überspitzung und dem Understatement, der glatten Oberfläche und dem Tumult darunter, machen für mich die erzählerische Kraft von Kudamm 59 aus.“

Neben Crew und Hauptcast der UFA-Saga, wie Sonja Gerhardt, Emilia Schüle, Trystan Pütter, August Wittgenstein, Heino Ferch, Ulrich Nöthen und Sabin Tambrea feierten auch andere bekannte Schauspieler/innen wie Katharina Talbach, Alice Dwyer, Valerie Niehaus, Heike Makatsch, Nilam Farooq, Lisa Tomaschewsky, Daniel Donskoy und Franziska Benz die Ku’damm 59 Premiere im Cinema Paris am Ku‘damm.

Ku’damm 59
Fortsetzung der Familiengeschichte in drei Teilen,

ZDF, immer 20:15 Uhr
Sonntag 18. März (Teil 1)
Montag, 19. März (Teil 2)
Mittwoch, 21. März  (Teil 3)

 © RCR YE

Fotos © RCR René du Vinage

 

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