Abschluss der 68. Berlinale – Die Bären sind vergeben

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Es wurde nochmal richtig voll auf dem roten Teppich vor dem Berlinale Palast. Am Samstag wurden dort die Silbernen Bären und der Goldene Bär für den besten Film vergeben.

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Es wurde nochmal richtig voll auf dem roten Teppich vor dem Berlinale Palast. Am Samstag wurden dort die Silbernen Bären und der Goldene Bär für den besten Film vergeben. Hollywoodstar Bill Murray ließ es sich dabei nicht nehmen, nach dem Auftakt vor zehn Tagen wieder zu erscheinen.

Murray nahm für Wes Anderson den Preis für die beste Regie im Eröffnungsfilm „Isle of Dogs“ entgegen. Er selbst leiht einem animierten Hund die Stimme und meinte sichtlich gut gelaunt auf der Bühne bei der Dankesrede: „Ich kam nach Berlin als Hund und gehe mit einem Bären.“

Die deutschen Hoffnungen auf einen der Bären haben sich nach und nach zerschlagen an diesem Abend, denn sowohl die Darstellerpreise als auch der Alfred Bauer-Preis gingen an andere Wettbewerbsfilme. Marie Bäumer, die Romy Schneider in dem Film „3 Tage in Quiberon“ fulminant spielte und Franz Rogowski, einer der European Shooting Stars in diesem Jahr, der in den starken deutschen Filmen „Transit“ und „In den Gängen“ mitspielte, gingen leer aus.

Stattdessen zeichnete die Jury um Star-Regisseur Tom Tykwer einen eher ungewöhnlichen Beitrag mit dem Goldenen Bären für den besten Film aus: „Touch Me Not“ von Adina Pintilie aus Rumänien. Ein Film, der durchaus während des Festivals polarisierte und einige Kritiker während der Pressevorführung zur Flucht aus dem Kino zwang. In dem Film geht es um Asexualität, Sex, Onanie und Sado-Maso. Viele Kritiker hätten Haus und Hof verwettet, dass dieser Film niemals einen Preis gewinnen wird. 

Ines Moldavsky holte einen Goldenen Bären für den besten Kurzfilm („The Men Behind The Wall“). Das beste Drehbuch gibt Chema Prado bekannt. Die Auszeichnung geht an den mexikanischen Beitrag „Museo“. Regisseur Alonso Ruizpalacios hat selber das Drehbuch über einen spektakulären Kunstraub nach einer wahren Geschichte geschrieben. Den Darsteller-Preis erhält erstaunlicherweise der Protagonist von „La Prière“, Anthony Bajon. Der französische Film hat durchaus seine Stärken, der Preis ist berechtigt. Beste Darstellerin wird Ana Brun, die Protagonistin in „Las Herederas“ aus Paraguay. Der Alfred-Bauer-Preis für einen Film, der neue Perspektiven eröffnet, geht ebenfalls an „Las Herederas“. „Moonlight“-Produzentin und Oscargewinnerin Adele Romanski verkündet den Großen Preis der Jury: der polnische Wettbewerbsbeitrag „Twarz“. Dabei gehen in diesem Jahr sieben von zwölf Goldenen und Silbernen Bären an Frauen, eine schöne Entwicklung.

Das Interesse am Programm der 68. Berlinale war sowohl bei den Fachbesuchern als auch beim Publikum wieder sehr groß: Über 21.000 Akkreditierte aus mehr als 130 Ländern kamen zum Festival und rund 330.000 Berlinale-Tickets wurden verkauft.  

© Nadin Hornberger

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