Berlinale 2018 – Tag 4

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Der vierte Berlinale-Tag am Sonntag beginnt mit dem französischen Beitrag La prière.

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Los geht’s am Sonntag mit dem französischen Beitrag „La Prière“. Der 22-jährige Thomas kommt von den Drogen nicht los. Seine letzte Chance ist eine Gemeinschaft von jungen Männern unterschiedlicher sozialer und nationaler Herkunft, die ebenfalls ihre Abhängigkeit überwinden wollen und in einem abgelegenen Haus in den französischen Bergen leben. Von einem katholischen Pfarrer geleitet, stehen dort das regelmäßige Gebet, Solidarität untereinander und harte körperliche Arbeit auf den Feldern im Mittelpunkt. Nicht alle schaffen es, sich in dieses mönchische Dasein zu fügen. Auch für Thomas ist es ein täglicher Kampf. Doch bedingungsloser Zusammenhalt und Freundschaft helfen, so wie auch die Bekanntschaft mit einem Mädchen aus der Nachbarschaft. Mit der Zeit lässt sich Thomas auf das neue Leben ein – ist es sein Weg in die Zukunft?

Der Film erzählt die Geschichte mit ruhigen Bildern und durchaus packend, die Charaktere sind glaubwürdig, und es gibt auch ein Happy End, das zum Film und den Filmfiguren passt.

Im italienischen Wettbewerbsbeitrag „Daughter of mine“ wächst die zehnjährige Vittoria in einem vom Tourismus unberührten sardischen Dorf auf. Eines Tages trifft sie bei einem Rodeo die ungestüme Angelica, die so ganz anders als ihre fürsorgliche Mutter Tina ist. Vittoria ahnt nicht, dass die beiden Frauen ein Geheimnis verbindet. Seit langer Zeit schon besucht Tina Angelica auf ihrem heruntergekommenen Hof, wo sie mit einigen alten Pferden und einem treuen Hund in den Tag hineinlebt. Tina ist nicht wohl dabei, dass Angelica und ihre Tochter Vittoria sich näher kennenlernen. Als die verschuldete Angelica aufs Festland ziehen möchte, bietet sie ihr erleichtert finanzielle Unterstützung an, sie kann jedoch weitere Begegnungen der beiden nicht verhindern. Das Mädchen ist fasziniert von dieser Frau, die vor nichts Angst hat, ihre eigenen Wege geht und mit der sie die Insel neu entdeckt. Alba Rohrwacher in der Rolle der leiblichen Mutter von Angelica ist wie immer eine Wucht auf der Leinwand, dennoch lässt einen der Film etwas unbeteiligt zurück.

Im schwedischen Beitrag erbt die 68-jährige Nojet ein Mietshäuser in der Innenstadt von Stockholm vom ihrem verstorbenen Vater. Sie kehrt aus dem sonnigen Süden in die Heimat zurück. Doch statt geregelter Zustände findet sie totales Chaos vor. Der Film bietet trotz seiner ständigen Close Ups keine echte Nähe zu den Figuren und auch die die Handlung wird zunehmend surrealer und alptraumhafter. Kein Film, den man sich unbedingt anschauen sollte.

© RCR Nadin Hornberger

 

Titelbild © Carole Bethuel/Les Films du Worso

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