Elise LeGrow zur Berlinale live im Schwuz
Die kanadische Sängerin Elise LeGrow eröffnete mit ihrem Auftritt die ARTE Berlinale-Party am 17. Februar 2018 im Schwuz. Der Showcase war gleichzeitig eine Art Record-Release-Konzert, denn einen Tag vorher, am 16. Februar 2018 erschien ihr Album „Playing Chess“.

Die kanadische Sängerin Elise LeGrow eröffnete mit ihrem Auftritt die ARTE Berlinale-Party am 17. Februar 2018 im Schwuz. Der Showcase war gleichzeitig eine Art Record-Release-Konzert, denn einen Tag vorher, am 16. Februar 2018 erschien ihr Album „Playing Chess“.
Das Album beinhaltet 11 Klassiker aus dem Repertoire des berühmten amerikanischen CHESS-Labels aus Chicago. Muddy Water, Chuck Berry oder Bo Diddley waren bei dem Label zu Hause. Dessen wohl berühmtester Song „Who Do You Love“ ist es auch, der das Album eröffnet. Daneben dürfte Chuck Berrys „You Never Can Tell (C`est la Vie)“ der einzige andere Song sein, den die Meisten kennen. Ansonsten hat sie sich eher weniger bekannte Titel aus dem Hause CHESS für ihr Debüt ausgesucht. Wobei das mit dem Wiedererkennen bei ihr dann auch noch einmal eine ganz andere Frage ist. Gerade Chuck Berrys bekannte Rock`n`Roll-Nummer ist kaum wiederzuerkennen. Bei ihr findet man weder treibende Beats noch harte Gitarrenriffs. Stattdessen sehnsuchtsvoller Gesang, untermalt von einem Background Chor und einer Slide-Gitarre. Einer der Höhepunkte des Albums. Überhaupt zählen die gefühlvollen Songs (dazu gehören auch „Over The Mountain, Across The See“, „Sincereley“) zu den stärksten Titeln auf dem Album.
Natürlich ist es für eine Newcomerin eine Ehre, mit den berühmten Dap Kings spielen zu dürfen. Das heißt aber eben nicht, dass es passen muss. Und live tritt sie ohnehin nur mit der kleinstmöglichen Begleitung auf: als Trio (mit Gitarre und Schlagzeug / Percussion).

Das Konzert am Samstag war bereits ihr zweiter Auftritt im Schwuz. Erst im Oktober 2017 hatte sie als Support von MIKE & THE MECHANICS an gleicher Stelle Gelegenheit, Songs aus diesem Album vorzustellen. Der Auftritt löste wahre Begeisterungsstürme aus. Minutenlanger Applaus und Rufe nach einer Zugabe führten dazu, dass sie nochmals auf die Bühne kommen musste, und das im Vorprogramm!!!

Leider muss man feststellen, dass es bei dem jetzigen Konzert ganz anders ablief. Das Party-Publikum vom Samstag spendierte ihr nicht einmal einen anständigen Schlussapplaus. Möglicherweise war Elise auch nicht so gut in Form, sie war offensichtlich gesundheitlich angeschlagen (sie griff immer wieder zu ihrer Tee-Tasse). Aber ist das ein Grund, sich während des Auftritts so lautstark zu unterhalten, dass das Gequatsche selbst in der ersten Reihe lauter ankam als die Musik??? Auch wenn der Eintritt kostenlos war und man eigentlich auf Fritz Kalkbrenner wartete – ist das ein Grund, die Musiker so zu missachten? Außerdem war das eine Fernsehaufzeichnung! Das gibt ja wieder mal ein tolles Bild vom Berliner Publikum ab…
Bleibt nur zu hoffen, dass es im Mai 2018 bei den Konzerten anders abläuft.
Quelle: ass concerts / BMG / S-Curve
© Christian Behring im Februar 2018