ALINA – DIE EINZIGE – live in Concert

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Kurz vor Album-Veröffentlichung erschien das Video zum Titelsong „Die Einzige“. Das machte neugierig auf das Album von ALINA. 16 Songs finden sich auf ihrem Debüt, das am 20.10.2017 erschien.

ALINA, "Die Einzige Live"-Tour, Konzert im LIDO, Berlin, 03.11.2017, Photo: Christian Behring

Januar 2014 war es, als eine junge, unbekannte Sängerin namens Alina Wichmann das Vorprogramm zum Konzert von ELIF im Berliner Lido bestritt. Die Stimme war schon damals erstaunlich beeindruckend. Aber seitdem… Funkstille. Nichts. Was ist schiefgelaufen? Warum hat es so lange gedauert, bis man wieder von ihr hörte?

Wie zu lesen war, hatte sie ein Studium angefangen und abgebrochen. Dazu eine Stimmband-OP. Zweifel kamen bei ihr auf. Wie geht es weiter? Aber ALINA kämpfte und gab nicht auf. All das Erlebte, ihre Zweifel, ihre Träume flossen ein in ihre Songs, ihre Texte.

Sie suchte sich Partner für ihre Ideen und Visionen. Die Wichtigsten für sie sind Michelle Leonard (eine Dozentin der Pop-Akademie), Roland Meyer de Voltaire (von der Band VOLTAIRE) und das Produzententeam von Desmo & Mania Music (Daniel Großmann und Matthias Mania), die bisher u.a. Kontra K und Johannes Oerding produzierten. Weitere prominente  Co-Autoren sind Ali Zuckowski (Helene Fischer, Udo Lindenberg), Christian Neander (SELIG), Martin Fliegenschmidt (Mia Aegerter, Conchita) und Tim Morten Uhlenbrock (Madeline Juno).

Alina, die einzige, Album-cover

Im September 2017 erschien die erste Single aus dem kommenden Album: „Nie vergessen“. Zur Entstehung des Songs und ihren Gefühlen, die sie zum Schreiben des Songs inspirierten sagt ALINA: „In meiner weißen Kommode hebe ich eine halb volle Flasche Parfüm auf, die es nicht mehr zu kaufen gibt. Ich schütze sie vor dem Licht, damit sie nicht ´kippt´ oder irgendwann ganz verdunstet. Sie riecht nach Sommer am See, nach roter Vespa, Hängematte auf dem Balkon, Babyöl auf der Haut, nach einer Bar mit klimpernden Kästen, nach Viva La Vida von Coldplay und dem Mann, mit dem ich das alles verbinde. Ab und zu hole ich das Parfüm raus und atme alles nochmal ein. Für einen kurzen Moment stehe ich dann wieder vor ihm im Regen und mein Herz hüpft als er mich im Arm hält und sagt: Wir kriegen das hin. Geh nicht. – Ich wollte nicht gehen und werde ihn nie vergessen.“

Kurz vor Album-Veröffentlichung erschien das Video zum Titelsong „Die Einzige“. Wenn man sich die beiden Videos von „Nie vergessen“ und „Die Einzige“ ansieht, fallen einem zwei Dinge auf. Zum Einen die großartige Stimme von ALINA. Und als Nächstes der Kontrast zwischen den Songs. „Nie vergessen“ – das ist großes Kino, poppig, raumfüllend,  fast schon bombastisch, optimistisch und mitreißend. „Die Einzige“ dagegen schon rein visuell das totale Gegenteil: in Schwarzweiß gefilmt, dazu ALINA allein in einem großen Park, kühles,  winterliches Ambiente. Auch das Arrangement – ALINA wird nur von einer akustischen Gitarre begleitet- passt dazu und unterstreicht die Aussage des Textes von Einsamkeit.

Das machte zumindest neugierig auf das Album. Fällt es genauso differenziert aus?

16 Songs finden sich auf ihrem Debüt-Album „Die Einzige“, das am 20. Oktober 2017 erschien. ALINA singt vom verlassen werden, Alleinsein, Scheitern, Selbstzweifeln („Schönheitskönigin“), Einsamkeit („Die Einzige“) und Zerbrechlichkeit („Haut aus Glas“). Aber es gibt daneben auch die andere Seite, die starke, kämpferische ALINA, die nach einer Niederlage wieder aufsteht und ihre Zweifel überwindet.

Musikalisch biete das Album eine große Bandbreite. Neben kleinen intimen Chansons („Kind sein“), die an eines ihrer Idole, die große Alexandra erinnern, finden sich bombastische Pop-Hymnen („Stadt aus Gold“, „Schönheitskönigin“ oder „Haut aus Glas“)  genauso wie kraftvolle, mitreißende Soul-Nummern („Kompass“) und funkige Tracks, die zum Mittanzen einladen („Titan“, „Immer wenn es weh tut“).

Manchmal möchte man ihr allerdings sagen: „Da wäre Weniger mehr gewesen.“ Vor allem, wenn das große 55-köpfige Sinfonie-Orchester einsetzt. Muß dieser Kitsch jetzt sein? Da möchte man sie schon fragen: „Warum hast Du es nicht bei der einfachen Version, nur mit Gitarren- oder Klavierbegleitung belassen?“ Ein paar schöne Beispiele wie es hätte klingen können wären die Alben von Mia Aegerter oder Alexa Feser (hat auf ihrem Album zum Schluss einige Songs als Piano-Version mit drauf).

Alles in allem ist „Die Einzige“ aber ein gutes Debüt einer beeindruckenden Sängerin.

Deshalb sollte man sich auch nicht einen ihrer raren Live-Auftritte entgehen lassen:

03.11. Berlin, Lido
05.11. Hamburg, Gruenspan
07.11. München, Ampere
09.11. Köln, YUCA

Im TV kann man ALINA sehen am:

04.11.2017 / 20:15 Uhr / Pro7 / Schlag den Henssler
12.11.2017 / 13:30 Uhr / ARD / Schlagerboom (Wiederholung vom 21.10.2017)
18.11.2017 / 20:15 Uhr / MDR / Schlagerboom (Wiederholung vom 21.10.2017)

Hier sind einige Bilder vom Konzert im Lido am Freitagabend. Als Special Guest hatte ELIF einen kurzen Auftritt

Quelle: UNIVERSAL Music / polydor / Alina Wichmann

© RCR Christian Behring

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