Waiting On A Song – Dan Auerbachs neues Meisterwerk
Am Freitag, 2. Juni 2017 erschien das neue Solo-Album von Dan Auerbach, dem Mastermind der Black Keys. „Waiting On A Song“ hat er es betitelt. Wenn man sich das umfangreiche Schaffenswerk von ihm anschaut, kann man sich vieles vorstellen, nur das nicht.
Am Freitag, 2. Juni 2017 erschien das neue Solo-Album von Dan Auerbach, dem Mastermind der Black Keys. „Waiting On A Song“ hat er es betitelt. Wenn man sich das umfangreiche Schaffenswerk von ihm anschaut, kann man sich vieles vorstellen, nur das nicht. Etwas besser verstehen kann man das Dilemma eines jeden Songwriters, wenn er ausführt: „Du musst bereit sein für den Augenblick, wenn Du eine Songidee hast“. Im Falle dieses Albums hat sich das Warten auf jeden Fall gelohnt. Zehn neue Songperlen enthält das Album – leider nur 10 möchte man nach dem Hören sagen. Und so ist auch schon nach etwas mehr als einer halben Stunde das Hörvergnügen vorbei, leider.
Aufgenommen hat er die Songs in seinem „Easy Eye Sound“-Studio in Nashville, Tennessee. Hier, in seiner neuen Wahlheimat fand er auch ohne große Mühe die richtigen Mitstreiter für sein zweites Solo-Album. Nashville hat sich in den letzten Jahren ja noch mehr zum Musikmekka entwickelt, als es das ohnehin schon war. Auch immer mehr Europäer zieht es dorthin, so wie KALEO, TheBossHoss, Common Linnetts.
Zu den wichtigsten Partnern gehört John Prine, der seit mehr als 40 Jahren eine feste Größe in der Country-Music-Szene ist. Ein weiterer, fast vergessener Musiker ist Duane Eddy, der Erfinder des Twang-Gitarren-Sound. Eddy ist der erfolgreichste Rock‘n’Roll-Instrumentalmusiker. Weitere Bausteine für die tollen Songs und den Sound des Albums sind Pat McLaughlin (Musiker, Songwriter) und David Ferguson (Songwriter, Executive Producer). Was soll bei so viel Musikkompetenz noch schiefgehen, möchte man meinen. Aber man muss aus diesen vielen Zutaten ja auch noch ein einheitliches Ganzes formen – dafür steht natürlich der Name Dan Auerbach als Produzent.
Dass die Arbeit mit seinen neuen Nachbarn und Freunden aus Nashville ihm richtig Spaß gemacht hat, hört man von der ersten bis zur letzten Minute. Das Album sprüht nur so von Spielfreude. Ganz im Gegensatz zu den Alben der BLACK KEYS liefert er mit „Waiting On A Song“ ein ungewöhnlich heiteres, ausgelassenes Album ab. Das Album steckt auch voller Reminiszenzen an die gute alte Musik der 60er und 70er Jahre. Vieles meint man so oder so ähnlich schon einmal gehört zu haben. Erinnerungen werden wach an die Musik der Beach Boys, Roy Orbison und an den Easy Listening Sound oder Flower Power Music. Dazu Gitarrenklänge, wie man sie zuletzt bei Fleetwood Mac oder den Travelling Wilburys gehört hat.
So schwerelos und leicht wie “Waiting On A Song“ klingt, so wünscht man sich den Sommer 2017. Für alle Freunde guter, handgemachter Musik ist das Album eindeutig ein Muß. Es gehört schon jetzt zu den Favoriten des Jahres 2017. Das Album verbreitet so viel gute Laune, wer nach dem Hören seinen Winterblues nicht los wird, dem ist nicht mehr zu helfen.
Sehr schön abgedreht ist auch das Video zu „Shine On Me“:
Kleines P.S.: Eine der sechs Gitarren bei „Shine On Me“ gehört Mark Knopfler.
Quelle: WARNER MUSIC / Nonesuch Records
© Christian Behring, 05.06.2017