Geheimtipp Jake Isaac – Debütalbum und Konzerte jetzt im Mai
Am 5. Mai 2017 veröffentlichte Jake Isaac sein Debütalbum. „OUR LIVES“ hat er es betitelt. Eine Woche nach Veröffentlichung machte er Station im Lido in Berlin.
Am 5. Mai 2017 veröffentlichte Jake Isaac sein Debüt-Album. „OUR LIVES“ hat er sein Album betitelt. Schon vorher machte er auf sich aufmerksam mit selbst veröffentlichten Songs und EP’s. Seine Videos wurden bei YouTube bereits millionenfach angesehen. In seiner Heimat gilt der Londoner als einer der „artists to watch 2017“.
Auf „OUR LIVES“ zeigt sich Jake Isaac als vielseitiger Singer-Songwriter. Gleich der Opener „WILL YOU BE“ zeigt ihn mal ruhig, fast balladesk und ihm nächsten Moment soulig, explosiv. Diese Rhythmuswechsel findet man auch in anderen Songs, z.B. in „LONG ROAD“, einem der mitreißendsten Songs des Albums. Der Song ist neben „LOSE MY MIND“ auch der einzige, den er nicht komplett selbst eingespielt hat. Neben Gesang und Gitarre beherrscht er auch Bass, Schlagzeug, Perkussion, Piano und Keyboards. Dazu stammen alle Kompositionen von ihm. Lyrics zum Großteil ebenso. Damit nicht genug, hat er auch gleich noch die Produktion selbst übernommen. Lediglich für den Single-Remix von „Long Road“ wurde Andreas Helbig (u.a. Udo Lindenberg) engagiert.
Allerdings muss er sich dafür auch die Frage gefallen lassen, was das soll, diese ständigen Rhythmuswechsel, Songs die soulig oder balladesk anfangen, dann in Richtung Pop oder Rock abdriften und wieder zurückwechseln. Es ist leider auch keine klare Linie erkennbar, ob er jetzt als Soulsänger oder Folksänger überzeugen will. Klar, als junger Musiker will man zeigen, was man alles kann. Da wäre vielleicht auch die Plattenfirma in der Pflicht gewesen, ihm einen erfahrenen Produzenten an die Seite zu stellen. Eigentlich schade, dass er so viel von seinem Potenzial verschenkt hat.
Eine Woche nach Album-Veröffentlichung machte der Brite auf seiner „Our Live“-Tour Station im Lido in Berlin. Punkt 21 Uhr betrat er mit seiner dreiköpfigen Band die Bühne des Kreuzberger Clubs. Der Club war nicht ganz ausverkauft, aber doch ziemlich gut gefüllt. Die Fans waren erwartungsfroh gespannt auf den Mann, der in seiner Heimat als „Artist to watch 2017“ gilt. In dem kurzen, etwa einstündigen Konzert präsentierte er hauptsächlich die Songs seines Debüt-Albums „Our Lives“. Neun der elf Songs des Albums hatte er im Gepäck. Dazu gab es noch ein paar neue, bisher unveröffentlichte Lieder.
Das Konzert begann mit den etwas rockigeren mitreißenden Liedern wie „Lonely Are The Brave“. Die Fans sangen und tanzten bei diesen Liedern mit, später, bei den ruhigeren Nummern lauschten sie andächtig oder nahmen sich in den Arm (z.B. bei „I Got You“ und „You And I Always“). Zum Schluss gab es mit „Lose My Mind“ noch einmal einen Titel, bei dem sowohl auf der Bühne als auch im Saal wild mitgetanzt wurde. Nach nur einer Stunde ging auf der Bühne das Licht aus – das Zeichen, dass der reguläre Teil beendet war. Nach langem und lautstarkem Klatschen, Pfeifen und Getrampel kam Jake Isaac noch einmal für eine Zugabe auf die Bühne. Alleine, ohne Band, nur mit seiner Akustikgitarre gab er noch einmal einen Song aus seinem Album zum Besten und verabschiedete sich endgültig. Danach ging auch sofort das Licht im Saal an. Viele standen noch da und schauten sich verdutzt um. Sie wollten es noch gar nicht glauben, dass alles vorbei sein sollte.
Jake Isaac bewies mit dem Auftritt, dass seine Stärke eindeutig die Live-Performance ist. Vor allem in der Kommunikation mit den Fans: mal charmant, mal witzig, dann mitreißend oder charismatisch – und natürlich hat er eine tolle Stimme. Alles zusammen gute Voraussetzungen für eine große Karriere. Jetzt muss er nur noch an neuen Songs arbeiten (oder vielleicht auch mal über ein Cover nachdenken?), damit die Konzerte auf der nächsten Tour auch eine normale Länge erreichen. Ende des Jahres will er wiederkommen. Bei einem Newcomer kann man es ja noch akzeptieren, dass nach nur 65 Minuten Schluss ist.
Hier sind noch die restlichen Termine:
16.05. Hamburg, Knust
17.05. Frankfurt a.M., Zoom
24.05. Köln, Club Bahnhof Ehrenfeld
© Christian Behring, 13.05.2017