Timm Thaler oder das verkaufte Lachen ab heute im Kino
Die Neuverfilmung „Timm Thaler oder das verkaufte Lachen“ kommt heute in die deutschen Kinos.
Der Halbwaise Timm Thaler (Arved Friese) lebt mit seinem Vater Hans (Bjarne Mädel) ein überaus bescheidenes Leben. Auch der regelmäßige Gang zur Rennbahn, um den Geldbeutel aufzufüllen, bringt leider keine zusätzlichen Einnahmen. Als der Vater eines Tages bei einem Unfall stirbt und Timm von der raffgierigen Stiefmutter Lydia und deren böswilligen Sohn Erwin aufgenommen wird, trifft er scheinbar zufällig auf den zwielichtigen Baron Lefuet (andersherum gelesen: „Teufel“), der ihm anbietet, ihm sein Lachen zu verkaufen. Im Gegenzug wird Timm Thaler fortan jede Wette gewinnen, die er abschließt. Zunächst scheint dies ein guter Deal zu sein, denn auf der Rennbahn gewinnt Timm sehr viel Geld und auch ein imposanter Grabstein für seinen Vater „erwettet“ er. Doch bald merkt er, dass er ohne sein Lachen nicht nur unglücklicher wird, sondern auch zahlreiche Freunde verliert.
Die Buchvorlage von James Krüss ist ein genialer Bestseller, die TV-Serie aus den Achtzigern mit Tommy Ohrner war ein Straßenfeger und wie ist der Kinofilm? Der ist ein Märchen geworden, der neben überaus ausstattungsstarken Szenen mit vielen bunten Kostümen im 20er Jahre Look, guten darstellerischen Leistungen auch eine sozialkritische Note hat, wenn der Baron (überzeugend gespielt von Justus von Dohnányi, auch wenn er dabei manchmal etwas im overacting Modus agiert) die Weltgeschehnisse zynisch zusammenfasst. Besonders hervorheben kann man zudem die schauspielerischen Leistungen von Axel Prahl, Charly Hübner (als Timms Freund Kreschimir) und von Arved Friese, der die Hauptrolle gut meistert.
Fazit: Für Kinder an manchen Stellen vielleicht etwas gruselig, ist die Verfilmung gelungen, obwohl man die Handlung durchaus auch losgelöst vom Buch in die Gegenwart hätte verlagern können.
© RCR Nadin Hornberger