Berlinale Tag 3: Starke Wettbewerbsfilme und Isabelle Huppert

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Die Berlinale steckt ja voller Überraschungen. Dokumentarfilme wechseln sich mit Frauen in der Krise ab, und ein Film aus Neuseeland ist einfach nur hinreißend.

Die Berlinale steckt ja voller Überraschungen. Dokumentarfilme wechseln sich mit Frauen in der Krise ab, und ein Film aus Neuseeland ist einfach nur hinreißend.

Nach einem starken Eröffnungsfilm und einem guten zweiten Tag im Wettbewerb mit dem Film „Inhebbek Hedi“ und „Midnight Special“ gilt bereits jetzt „Fuocoammare“, eine Doku über die Einwohner von Lampedusa, als Topfavorit auf den Goldenen Bären. Ist der Film doch hochaktuell und eine Metapher für die Fluchtbewegung nach Europa. Die Flüchtlinge sehnen sich nach Frieden, Freiheit und Glück und werden oft nur noch tot aus dem Wasser geborgen. So sind die Einwohner von Lampedusa tagtäglich Zeugen der größten humanitären Tragödie unserer Zeit. Das passt natürlich auch perfekt zu dem diesjährigen Berlinale Motto, das Festivaldirektor Dieter Kosslick ausgesprochen hat: „Das Recht auf Glück“.

Auch im französischen Beitrag „L’Avenir“ mit Isabelle Huppert, die ja meist die gequälte, französische Frauenseele spielt, geht es um das Glück einer 55-jährigen Lehrerin, die, frisch verlassen von ihrem Mann, erst einmal lernen muss, mit der neu gewonnenen Freiheit umzugehen. Huppert reizte die Rolle sehr und verkündet bei der Pressekonferenz, dass sie zwar noch nie in einer solchen Lage war, aber das Szenario sehr gut nachempfinden kann.

Der neuseeländische Beitrag „Mahana“ startet zwar außer Konkurrenz im Wettbewerb, begeistert aber das Publikum. Die Maori-Familien der Mahanas und Poatas leben an der Ostküste Neuseelands vom Schafescheren. Bei den alljährlichen Schafschur-Wettbewerben treten die beiden verfeindeten Clans als erbitterte Rivalen gegeneinander an. Der 14-jährige Simeon, Spross der Mahana-Sippe und ein couragierter Schüler, lehnt sich gegen seinen herrschsüchtigen und traditionell denkenden Großvater Tamihana auf – und kommt der Wahrheit hinter der jahrelangen Familienfehde auf die Spur. Der Film bietet nicht nur tolle Bilder und Landschaften, sondern auch überzeugende Darsteller und eine schöne Geschichte – sehenswert.

© RCR Nadin Hornberger

Fotos © RCR Christian Behring

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