GLEIS 8 – Das Interview mit AnNa R.

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Endlich! Am 12. Februar 2016 erscheint das 2. Album von GLEIS 8. Auf dem Sprung nach Hamburg nahm sich Anna dennoch Zeit, uns ein paar Fragen zu beantworten.

Endlich! Am 12. Februar 2016 erscheint das 2. Album von GLEIS 8. Endlich – das ist auch der Titel des neuen Albums. Endlich wird es auch eine neue Tour geben. Die Band steckt gerade mitten in der Promotionarbeit. Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für die Konzerte. Fast schon auf dem Sprung nach Hamburg zu ihren Kollegen nahm sich AnNa R. dennoch kurz Zeit, uns ein paar Fragen zu beantworten:

2013 erschien Euer Debütalbum, danach seid ihr auf Tour gegangen. Wann habt ihr mit der Arbeit zum neuen Album begonnen?
Wir haben schon 2013 damit begonnen, wir haben das ein bisschen in Blöcken gemacht. Wir mussten halt Rücksicht nehmen darauf, dass wir zwei erkrankte Menschen hatten, die nicht so voll durchziehen konnten.
Hattet ihr auch mal daran gedacht, alles über den Haufen zu schmeißen?
Nein. Wir hatten ja schon ein paar tolle Songs, als wir noch zu viert waren. Da waren wir noch nicht in der Produktionsphase, aber in der Schreibephase. Und eigentlich haben wir bis zum Schluss gedacht, dass alles gut ausgeht, was es in einem Fall ja nicht ging. Und da musste schon ab und zu unterbrochen werden, wenn Behandlungen anstanden, dann konnten wir eben erst vier Monate später weitermachen. Und irgendwann mussten wir halt zu Dritt weitermachen, aber es gar nicht zu machen, stand außer Frage.
Als Lorenz gestorben ist, seid ihr da in ein tiefes Loch gefallen oder habt ihr Euch gesagt, jetzt erst recht?
Naja, es stand wie gesagt außer Frage, das Album nicht zu machen. Für Lorenz war diese Band das Wichtigste im Leben. Das war noch mal so ein Ding, eine eigene Band zu haben. Das war für ihn unglaublich wichtig. Es kam für uns überhaupt nicht in Frage, da nicht weiterzumachen. Da haben wir halt die Pobacken zusammengekniffen und haben gesagt: OK, war ein bisschen schwierig, aber wir treffen uns wieder und schreiben weiter.
Wie funktioniert das mit dem Songwriting bei Euch? Hat einer eine Idee und ihr setzt Euch dann zusammen hin und arbeitet das zusammen aus, oder schreibt jeder für sich an dem Song und kommt dann mit dem fertigen Lied zu den anderen?
Das ist sehr unterschiedlich, also, beim ersten Album war schon relativ viel vorhanden, woran wir alle rumgedoktort haben. Beim Zweiten hatten wir nicht viel übrig und mussten wirklich von vorne anfangen, und da kann man sich das teilweise schon so vorstellen, dass wir zu Viert oder jetzt eben zu Dritt in einem Raum sitzen und alle versuchen, den Text zu schreiben. Oder eben auch, dass einer den Text schreibt und der andere fängt schon an zu komponieren, kann auch sein, dass wir das zeitgleich machen. Es kommt aber auch vor, dass einer eine Zeile hat, und er sagt, da hätte ich noch gerne was draus gemacht: jetzt denkt ihr mal drüber nach.
Ich finde, das neue Album klingt ein wenig wie eine Rückbesinnung in Richtung Rosenstolz, sowohl vom Sound, aber auch besonders von den Texten, was ich gut finde. Was könnt ihr damit anfangen? Oder hört ihr das gar nicht so gerne?
Letztendlich kann man dagegen nichts machen. Die Stimme ist nun mal die gleiche, und Pop ist es auch. Insofern liegt der Vergleich natürlich nahe, es ist ja auch nichts Schlimmes. Aber daran gedacht haben wir nicht. Wir schreiben nur das, was uns irgendwie gefällt und das uns in dem Moment gefällt, in dem wir es machen. Und da denkt auch keiner darüber nach, ist das dicht dran oder ist es weit weg oder klingt jetzt genauso. Wir passen höchstens auf Formulierungen auf, dass wir nichts von Rosenstolz klauen, Texte oder so.Gleis_8_Endlich_rgb_1420px_800
Auf dem Album ist eine Coverversion von Rammsteins „ENGEL“ zu hören. Ist das ein Stück weit Eure Verarbeitung der Trauer?
Nein, in diesem Fall tatsächlich nicht. Klar haben wir viel Trauerbewältigung auf der Platte drauf, es geht auch viel um Abschied, aber bei „Engel“ war das nicht so. Es ist auch naheliegender als man denkt. Also, ich kenn die Jungs von Rammstein schon ziemlich lange, die wohnen ja auch in Berlin, größtenteils. Wir sind auch mehr oder weniger befreundet. Und irgendwie haben wir mal überlegt, wenn man covert, wo covert man, und haben dann erst mal weit weg gedacht. Und dachten, hören wir mal bei Rammstein rein. Und da eignet sich nicht wirklich viel für, dass es eine Frau singt. Aber wir wollten es mal ausprobieren, ob es machbar ist, und dann stellte sich plötzlich heraus, wenn man den Song total runterfährt, dass es ein ganz hervorragender Popsong ist. Ich mag ja Rammstein, und ich hör die auch total gerne. Und wie gesagt, auf den ersten Blick mag das ungewöhnlich sein, und vielleicht haben wir es auch genau deswegen versucht und haben dann ganz schnell festgestellt, dass dabei etwas total Tolles rauskommt. Uns gefällt das total gut.
Das für mich stärkste, allerdings auch traurigste Lied ist das „Lied zum Schluss“. Aber trotz seiner Melancholie strahlt es eine ungeheure Kraft aus.
Es hat vor allem eine Besonderheit: dass die Demobläser original von Lorenz sind. Und das war auch der letzte Song, den wir zusammen geschrieben haben. Das war tatsächlich einer der letzten Songs, die wir zu Viert in einem Raum , wo wir auch alle verzweifelt sind, weil das Thema hatten wir, dass wir uns damit auseinandersetzen wollen, aber das bezog sich noch nicht auf Lorenz. Das bezog sich auf einen anderen Todesfall, wo man mal was zu sagen wollte. Wir wollten das mal ausprobieren. Man muss sich ja damit beschäftigen. Dass es dann nun so gekommen ist, konnten wir zu dem Zeitpunkt tatsächlich nicht wissen. Aber da die Songidee von ihm kam, die Melodie, haben wir dann gesagt, dass muss es nun trotzdem werden, hilft ja nichts.
Ihr habt die Tourdaten schon veröffentlicht. Wie weit seid ihr mit den Vorbereitungen für die Tour? Könnt ihr schon was zum Programm verraten?
Nein, noch nicht, wir basteln gerade noch ein bisschen. Ich bin eigentlich auch gerade auf dem Sprung nach Hamburg. Wir sind gerade dabei, die Set-Liste zusammenzuschreiben. Also, es wird na klar viel aus dem 1. Album geben und auch wahrscheinlich das gesamte 2. Album. So dass es knapp zwei Stunden Konzert geben wird.
Ihr habt auch das ASTRA wieder im Programm. Wird es dann wieder vier Zusatzshows geben?
(lacht) Nee, vier glaube ich nicht, mal schauen. Wir finden ja das Astra irgendwie schön. Ich mag das gerne, zumal das bei mir fast vor der Haustür ist.
Das ASTRA ist von der Kapazität doch sehr begrenzt, auch weil ihr das letzte Mal diesen Laufsteg hattet. Wird’s das wieder geben?
Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Das ist noch ein bisschen in Planung. Da sitzen wir zur Zeit auch drüber… nein, ich glaube nicht, ich glaube so viel Platz können wir dieses Mal nicht verschenken. Schau`n wir mal.
Wird man Euch sonst noch irgendwo anders live sehen, oder im Fernsehen?
Ja, allerdings sind die noch nicht so fest bestätigt. Also, es gibt einen Auftritt bei „Volle Kanne“, es gibt einen bei „BRISANT“. Wir machen eine Promo-Reise ab nächster Woche, auch Radios und so weiter. Wir spielen vorab jetzt im Februar ein Radio-Konzert in Hamburg, das auch vom Hamburg-Journal mitgefilmt wird am 25. im Sendehaus direkt, so eine Stunde…. Ja, ist ein gutes Probekonzert, um die Reaktionen zu testen.
Die Single „Trotzdem“ ist im Januar erschienen. Habt ihr schon ein Feedback bekommen?
Ja, von Fans haben wir ziemlich viel Feedback bekommen. Den meisten gefällt das recht gut (lacht). Ein paar hätten sich einen anderen Song gewünscht, aber das hat man ja immer.
Es war gerade Fashion Week. Gibt es etwas Modisches von Dir, das Du uns verraten möchtest, vielleicht eine eigene Kollektion?
Nein nicht wirklich (lacht), da bin ich nicht so festgelegt, da kann ich nicht viel zu verraten. Ich hatte das mal überlegt, bis mir einfiel, dass das ganz schön viel Arbeit ist und es gar keine Zeit dafür gibt. Mir reicht das, wenn ich mich um das Design der Merchandising-Artikel kümmern soll. Zur Tour gibt’s ja neue T-Shirts, da kümmer ich mich auch gerne drum. Das find ich auch schön, zumal wir auch immer etwas Besonderes haben, immer Bio-Baumwolle und Fair-Trade. Immer schön nachhaltig wie sich das gehört.
Dann bedanke ich mich für das Gespräch.

Ein Vorgeschmack auf das Album ist die Single „Trotzdem“, seht hier das Video:

Das Album „Endlich“ erscheint am 12. Februar 2016 als CD und Download.

Oder ihr gewinnt ein Exemplar bei uns: Endlich

Ab April kann man GLEIS 8 live erleben.
Die Tournee:
20.04.2016 Stuttgart / Im Wizemann
22.04.2016 München / Technikum
23.04.2016 Kaiserslautern / Kammgarn
25.04.2016 Frankfurt / Batschkapp
26.04.2016 Leipzig / Werk2
27.04.2016 Dresden / Alter Schlachthof
29.04.2016 Zwickau / Das Ballhaus
30.04.2016 Erfurt / Stadtgarten
02.05.2016 Hamburg / Mojo
03.05.2016 Berlin / Astra

Quelle Fotos: UNIVERSAL Music / ISLAND/ Add-on-Music /GLEIS 8 / Bellafonte
© RCR Christian Behring, 03.02.2016

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