Designerin Anja Gockel: Color meets Asia
In Asien ließ sich die Mainzer Designerin Anja Gockel für ihre Winterkollektion 2016/17 inspirieren, und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Großartige Herbst/Winterkollektion zum 20jährigen Bestehen des Labels
In Asien ließ sich die Mainzer Designerin Anja Gockel für ihre Winterkollektion 2016/17 inspirieren, und das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Wunderschön zarte, asiatisch angehauchte Kleider sowie die für Gockel so typisch farbigen mit schwarz kombinierten Outfits dominierten die Kollektion. Das Berliner Modepublikum auf der Mercedes-Benz Fashion Week zeigte sich begeistert.
Zu Beginn der Show tanzte ein Model auf dem in rotes Licht gehüllten Laufsteg. Anschließend präsentierten die Models eine sehr farbige, die weiblichen Formen unterstützende und tragbare Kollektion. Dazu trugen die Models kurze Netzsöckchen und mit Blumenprints bedruckte Wedges.
Anja Gockel studierte Modedesign in Hamburg und London, arbeitete anschließend für Vivienne Westwood. 1996 gründete sie ihr eigenes Modelabel mit einem roten Hahnenkamm als Firmenlogo. Zu den prominenten Kundinnen zählen unter anderem Königin Silvia von Schweden und die Schauspielerinnen Diane Kruger und Gwyneth Paltrow. Anja Gockel steht für elegante und die Figur schmeichelnde Schnitte.
Hier sind die schönsten Looks und Highlights der Show…
Wie heißt deine neue Kollektion und was hat sie geprägt?
20 years of Anja Gockel- inspired by „Suu“. Meine Reisen nach Asien haben mich sehr inspiriert – die fernöstliche Kultur und die Lebenseinstellung der Menschen hat mich sehr beeindruckt. Viele ihrer Lebensweisheiten sind wegweisend für ein glückliches, ganz bewusstes Leben und allem voran das friedliche Leben miteinander. „Das Glück liegt in uns, nicht in den Dingen“ ist einer dieser Weisheiten mit der ich in das nächste Jahr starten möchte, in dem mein Label 20 Jahre alt wird.
Auf welche Farben setzt du?
In der neuen Kollektion setze ich auf schlichte Farben wie nachtblau, silbergrau oder bordeaux als Basis für raffinierte Akzente in leuchtenden Farbtönen wie petrol, orange und lemongreen. Außerdem arbeite ich mit subtilen Glanzeffekten und ausgewählten Themenprints wie „cherryblossom“ , „monet`s water-lily“ und natürlich dem Leitmotiv „burmese beauty“ . Das mag zusammengefasst nach großer Vielfalt klingen – das Endergebnis aber besticht mit einem harmonischen Minimalismus.
Welche Materialien werden verwendet?
In der kommenden Kollektion dominieren neben pflegeleichten Basics edler Seiden-Jaquard, Brokat und fein gearbeiteter Tweed. Ich lege bei der Auswahl der Materialien sehr viel Wert auf eine hohe Qualität und Tragekomfort – der Grundsatz „ wer schön sein will muss leiden“ ist schon lange aus der Mode. Die Herausforderung ist jedes Mal aufs Neue Materialien auszuwählen deren Eigenschaften Qualität, Tragekomfort und Ästhetik in sich vereinen.
Welche Schnitte prägen die neue Kollektion?
Viele bewährte Schnitte aus zwei Jahrzehnten Anja Gockel haben wir mithilfe von kleinen Änderungen und raffinierten Details neu interpretiert. Durch innovative Kragenlösungen und Faltendrapierungen werden die figurschmeichelnden Eigenschaften der Kleidungsstücke erhalten – das Gesamtbild wirkt reduzierter und verleiht eine unschlagbare Eleganz. Natürlich spielen auch abstrahierte Elemente traditioneller, fernöstlicher Kleidung eine große Rolle.
Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu vergangenen Kollektionen gibt es?
Nach wie vor stehen vorteilhafte Schnitte für jede Silhouette, Tragekomfort und ein harmonisches Gesamtbild im Vordergrund der Entstehung meiner Kollektion. Meine Mode soll weiterhin unkompliziert und tragbar sein, die Persönlichkeit der Trägerin unterstreichen und den Nerv der Zeit treffen. Ich habe mich etwas von der Verspieltheit meiner bisherigen Schnitte distanziert und setze auf schlichtere Raffinesse. Der Farb- und Materialmix ist reduzierter und spiegelt sich in einer Art Minimalismus wieder, in dem die jeweiligen Komponenten den perfekten Anteil am Gesamtbild darstellen.
Das Interview führte Jill-Sillina Mews
© Sandra Pabst
Fotos © Anja Gockel