Mercedes-Benz Fashion Week: Designerin Jennifer Brachmann im Interview

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Jetzt ist es wieder soweit: Die Mercedes-Benz Fashion Week Berlin startet und lockt erneut zahlreiche Modeliebhaber in unsere Hauptstadt. Die verschiedensten Designer stellen ihre neuen Herbst/Winter – Kollektionen für 2016/2017 vor und zeigen, was in der kommenden Saison absolut im Trend liegt und in keinem Kleiderschrank fehlen darf.

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Jetzt ist es wieder soweit: Die Mercedes-Benz Fashion Week Berlin startet und lockt erneut zahlreiche Modeliebhaber in unsere Hauptstadt. Die verschiedensten Designer stellen ihre neuen Herbst/Winter – Kollektionen für 2016/2017 vor und zeigen, was in der kommenden Saison absolut im Trend liegt und in keinem Kleiderschrank fehlen darf. Die neusten Must haves werden unter anderem von Lena Hoschek, Anja Gockel, Guido Maria Kretschmer, Marina Hoermanseder, Minx, Riani, holyGhost, Baldessarini und Marcel Ostertag präsentiert.

Am 20.01.2016 startet um 17.00 Uhr die Show von Brachmann. Designerin Jennifer Brachmann weiß, wie man mit Männern umzugehen hat. Ihre Designs sind klassisch, aber keinesfalls langweilig. Elegante Schnitte, moderne Farben und hochqualitative Stoffe prägen ihre Kreationen. Vorab konnten wir der Designerin schon ein paar Informationen zu der neuen Modelinie entlocken.

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Wie heißt deine neue Kollektion?

Ganz schlicht: Herbst/Winter 2016/17.

Welche Geschichte erzählt die neue Kollektion und was hat sie geprägt?

Sie erzählt, wie man die klassische Männermode zugleich modernisieren und dabei der Tradition verbunden bleiben kann, indem wir Gestaltungsmethoden aus der Architektur auf die Klassiker der Männermode übertragen. Geprägt ist die neue Kollektion dabei insbesondere von der experimentellen Fotografie Franziska Stünzels, die wir während der letzten Berliner Artweek im Herbst entdeckt haben. Unsere neue Herbst/Winter Kollektion 2016/17 spielt genauso mit Räumen, Ebenen und Oberflächen wie Franziska Stünzels Fotografie, die in komplexen Spiegelungen verschiedene Realitätsebenen desselben Augenblicks einfängt und ihren Bildern Tiefe, Überraschung und Einzigartigkeit verleiht. Übrigens wird Franziska zu unserer Show kommen und auch Backstage fotografieren, worüber wir uns sehr freuen.

Wie ist der aktuelle Stand der Kollektion und welche Befürchtungen hast du im Moment noch?

Wir sind schon recht weit, aber natürlich ist noch enorm viel zu tun   bis zur Show und der Messe in Paris. Immerhin wollen wir wieder einen Runway machen und planen dafür mit 20 Outfits. Da zum Erfolg einer Show immer auch viele Freunde und Kooperationspartner beitragen, kann aber noch entsprechend viel schief gehen. Kommen die Schuhe unseres Schuhsponsors Gianni Gallucci pünktlich? Kommen die neuen Strickpullover pünktlich aus der Produktion? Klappt das Lookbookshooting und ist die Druckerei pünktlich? Ist die Showmusik stimmig? Wird jemand aus dem Team krank? Kommen alle wichtigen Presseleute? Das sind so ein paar Befürchtungen.

Auf welche Farben setzt du dieses Mal?

Die Farben sind für den Mann herbstlich-winterlich und changieren zwischen dunklem Blau und Anthrazit mit Kupfer als Kontrapunkt.

Welche Materialien werden verwendet und warum gerade diese?

Ich arbeite immer sehr gern mit hochqualitativen Stoffen aus Naturfasern, weil die sich so schön angreifen und einfach einen unschlagbaren Tragekomfort bieten. Die winterlichen Stoffe kontrastieren, während feine Wollen bei Anzügen, edle Baumwolle bei Hemden und Merinowolle bei Pullovern und Cardigans dominieren, sind Mäntel und Jacken teils aus derbem Loden in Schurwolle gearbeitet.

Welche Schnitte prägen die neue Kollektion?

Ich designe Männermode immer mit dem Hintergrund, den ich als eine, in der Bauhaus-Tradition ausgebildete Architektin mitbringe. Zum einen modernisiere ich die Klassiker, indem ich Hybride bilde, etwa aus Hemd und Weste. Zum anderen arbeite ich am Detail und verändere zum Beispiel Kragenformen beim Hemd. Die Schnitte sind klar und folgen strengen architektonischen Linien, geometrischen Formen und klaren Achsen. Außerdem arbeite ich die Räumlichkeit der Kleidung auch durch Layerings heraus, die sich wechselseitig durchdringen, oder durch aufgesetzte Falten, die zugleich funktional Weite geben.

Was sind die Unterschiede zu den anderen Herbst/Winter-Kollektionen und auf welche Gemeinsamkeiten setzt du?

Die Gemeinsamkeit, Kontinuität, Zeitlosigkeit und Kombinierbarkeit meiner Kollektionen ist in dem Bezug zu den Klassikern begründet. Ich orientiere mich an den klassischen Schnitten, die ich erst dekonstruiere, um sie dann neu zu kombinieren. Durch diese Methode, kombiniert mit einem Empfinden für Raum, Proportion, Farbe und Material, habe ich zugleich einen unerschöpflichen Vorrat an neuen Designs. Die Unterschiede entstehen durch den Bezug auf unterschiedliche Klassiker, durch die Weiterentwicklung bestehender Schnitte im Detail und durch aktuelle Einflüsse aus der Kunst oder der Pop-Kultur wie zum Beispiel in dieser Saison durch die tollen Fotografien von Franziska Stünzel. Ach ja, wir haben zum ersten Mal Strick-Pullover in der Kollektion. Es ist auch immer eine Herausforderung, die Gestaltungsprinzipien des Labels auf ein neues Material zu übertragen.

Wenn die Kollektion einen Filmtitel tragen müsste. Welchen würdest du wählen?

Gute Frage. „Mad Men reloaded“?

Welches Lied passt am besten zu deinen neusten Kreationen?

Vermutlich ein Remix von Bachs Wohltemperiertem Klavier durch Kraftwerk.

Welches ist dein Lieblingsteil?

Ich freue mich auf alle Outfits. Ganz besonders freue ich mich auf die Strick-Pullover, die wir zum ersten Mal in der Kollektion haben, und auf eine kurz geschnittene Bikerjacke in einem derben Lodenstoff.

Das Interview führte Jill-Sillina Mews

Zur Show von Jennifer Brachmann geht es hier.

 

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