Erich Mielke – Meister der Angst

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Am 5. November 2015 kommt der erste Film über den „Meister der Angst“, Erich Mielke, in die deutschen Kinos. Erstmals erzählt ein Doku-Drama wie er zu dem wurde was er war: ein Mann, der seinem Volk misstraute und zugleich von ihm geliebt werden wollte.

"Erich MIELKE", Photocall im Stasi-Museum, Berlin, 27.10.2015

Am 5. November 2015 kommt der erste Film über den „Meister der Angst“, Erich Mielke, in die deutschen Kinos. Erstmals erzählt ein Doku-Drama, wie er zu dem wurde, was er war: ein Mann, der seinem Volk misstraute und zugleich von ihm geliebt werden wollte. Erich Mielke besaß als Minister für Staatssicherheit eine unglaubliche Machtfülle. Er war Parteisoldat, der aus seinem unbedingten Glauben an die Partei und die „richtige Sache“ handelte. Zugleich war er Karrierist, Opportunist, Überlebenskünstler, Arbeitstier.

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Der Film zeigt Mielke in den Spielfilmszenen 1989 auf dem Höhepunkt der Macht und 1991 im Gefängnis Moabit einen Mann in totaler Resignation, der nur noch die drohende Haftstrafe vermeiden will. Im Gespräch mit der psychologischen Gutachterin resümiert er über sein Leben.

Zu erleben ist ein 1989 bereits 83-jähriger, der immer noch vor Tatendrang strotzt, morgens als einer der Ersten im Büro ist, den Laden voll im Griff hat, vor dem selbst seine Generäle kuschen. Dreh- und Angelpunkt sind die Kommunalwahlen im Mai 1989, in deren Vorfeld Mielke versucht, ihren Ausgang zu beeinflussen. Mielke selbst sieht die Wahlfälschung als großen Fehler an und ahnt zu diesem Zeitpunkt bereits, was daraus tatsächlich folgte. Zwei Jahre später reflektiert er über sein Leben, seinen Werdegang: geboren 1907 im Berliner Wedding in ärmlichsten Verhältnissen, aufgewachsen in der Weimarer Republik, geprägt durch den Klassenkampf (Er schloss sich früh dem paramilitärischen Teil der KPD an). Das entscheidende Ereignis war 1931 der Polizistenmord vor dem Kino Babylon. Um nicht ins Gefängnis zu kommen, floh er in die Sowjetunion, 1936 war er als Kaderoffizier im spanischen Bürgerkrieg, unter seinem Decknamen erlebte er den 2. Weltkrieg im besetzten Frankreich und Belgien. 1945 kam er zurück und war zunächst als Staatssekretär am Aufbau des MfS beteiligt, bevor er 1957 dessen Leiter wurde.

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Zum ersten Mal versucht ein Film, den Charakter des Menschen Erich Mielke zu ergründen. Die Filmemacher entdeckten bei ihrer Recherche bisher unbekanntes Bild- und Tonmaterial in deutschen und russischen Archiven. Lediglich die CIA verweigerte die Herausgabe ihres Archivmaterials. Zu Wort kommen zudem Zeitzeugen wie die beiden Anwälte Mielkes, sein Gefängnisleiter, der ehemalige KGB-General Leonow und BStU-Leiter Roland Jahn.

Die Rolle des Erich Mielke wird verkörpert vom Berliner Schauspieler und Synchronsprecher Kaspar Eichel. Im Rahmen eines Pressegesprächs am 27.10.2015 in der Stasi-Gedenkstätte gab er REDCARPET REPORTS ein Interview:


Erich Mielke – Meister der Angst
Buch und Regie: Jens Becker / Maarten van der Duin
Produzent: Gunnar Dedio
Besetzung:
Erich Mielke: Kaspar Eichel
Psychologin: Beate Laaß
Büroleiter Mielke: Thomas Förster
Filmlänge: 95 Minuten
Tonformat: 5.1 Surround
Herstellungsland: Deutschland
Herstellungsjahr: 2015
„Erich Mielke – Meister der Angst“ ist auch als barrierefreie Version verfügbar mit Audiodeskription und Untertiteln für Hörgeschädigte.

Am 14. Oktober erschien im Sutton Verlag die Biografie „Ich. Erich Mielke“ von Birgit Rasch und Gunnar Dedio.

Quelle: polyband medien gmbh/ LOOKS Filmprod. GmbH / Tobias Fritzsch

© RCR Christian Behring, 30.10.2015

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