HÖRDUR – Prädikat: Besonders wertvoll!
„Wenn das Leben Dich aus dem Sattel wirft, nimm die Zügel in die Hand“, so das Motto des Films „Hördur“, der am 29. Oktober 2015 in die deutschen Kinos kommt.

„Wenn das Leben Dich aus dem Sattel wirft, nimm die Zügel in die Hand“, so das Motto des Films, der am 29. Oktober 2015 in die deutschen Kinos kommt.
Hauptperson ist die 17-jährige Aylin (Almila Bagriacik), eine junge Deutschtürkin. Aylin hat Nacht für Nacht den gleichen Traum, aus dem sie früh morgens von ihrem kleinen Bruder gerissen wird, bevor sie ihn zu Ende geträumt hat. Nach dem Tod der Mutter muss sie sich um ihren 6-jährigen Bruder kümmern, da ihr Vater (Hilmi Sözer) den ganzen Tag arbeitet.
In der Schule ist sie Außenseiterin, wird von den Mitschülern gemobbt und als „Psycho“ beschimpft. Eines Tages hält sie es nicht mehr aus, verliert die Kontrolle und schlägt wild auf eine Mitschülerin ein.
Dies hat zur Folge, dass sie vom Gericht zu Sozialstunden verurteilt wird und diese auf einem Pferdehof ableisten muss. Dort erwartet sie ein kühler Empfang von Hofbesitzerin Iris (Felicitas Woll), die von ihr vor allem Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin erwartet. Zunächst ist sie völlig frustriert über die harte Arbeit im Stall, noch dazu, wo sie sich anfangs total ungeschickt anstellt. Aber als sie dann das Islandpferd Hördur entdeckt, erwacht in ihr der Wunsch, Reiten zu lernen. Sie entdeckt eine Leidenschaft in sich selbst, die sie bis dahin nicht kannte…
Hördur ist nicht nur ein Film über das Reiten und seine Magie. Es ist auch ein Film über eine junge Teenagerin, die ihre Leidenschaft entdeckt und sich zu einer selbstbewussten jungen Frau entwickelt. Es ist auch ein Film, der Fragen aufwirft über unsere Gesellschaft und warum Jugendlichen ausländischer Herkunft auch in der 2. oder 3. Generation die Integration nicht gelingt.
Für Regisseur Ekrem Ergün ist „Hördur“ das Spielfimdebüt. Seine türkischen Eltern kamen 1969 als Gastarbeiter nach Deutschland. Nach seinem Studium in Potsdam hat er zunächst als Schauspieler gearbeitet und nebenher ein Regiestudium begonnen, das er 2013 abschloss.
Hördur, zu Deutsch „Krieger“, ist ein Islandpferd, wurde bereits Deutscher Meister und Mitteleuropäischer Meister. Islandpferde entstammen aus einer Kreuzung von germanischen und keltischen Ponys. Islandpferde sind eine besonders widerstandsfähige Rasse und zeichnen sich auf Grund ihrer Herkunft aus großen Herdenverbänden durch ihr einwandfreies Sozialverhalten aus.
Almila Bagriacik wurde 1990 in Ankara geboren und kam 1995 mit ihren Eltern nach Berlin. 2008 wurde sie in einem Club entdeckt. In Feo Aladags Regie-Debüt „Die Fremde“ bekam sie ihre erste Rolle. Anschließend folgten Rollen im TATORT, Der Kriminalist, SOKO Leipzig. Parallel zur Arbeit als Schauspielerin begann sie ein Regie-Studium und hat bereits die ersten Kurzfilme gedreht.
Im Rahmen der Berlin-Premiere in der Kulturbrauerei gab sie uns ein Interview:
HÖRDUR
Dtl. 2014, Länge 83 min., Dolby 5.1
Regie: Ekrem Ergün
Drehbuch: Dorothea Nölle
Produzentin: Stefanie Plattner
Produktion: Storming Donkey Productions
Cast:
Aylin: Almila Bagriacik
Hasan: Hilmi Sözer
Iris: Felicitas Woll
Emre: Noë Chalkidis
Mahmut: Özgür Karadeniz
Frau Thomas: Franziska Kleinert
Quelle: NFP / filmcontact
© RCR Christian Behring, 28.10.2015