Die PUHDYS zum letzten Mal
Am Mittwoch wurde die Presse in die Berliner Mercedes-Benz-Arena geladen.
Zum einen wurden Live-CD und DVD der „Rock-Legenden“ vorgestellt. Zum anderen ging es auch um die beiden letzten „Solo-Konzerte“ der Puhdys am 1. und 2. Januar 2016 in Berlin. Denn das sollen nun wohl tatsächlich die letzten Konzerte auf ihrer Abschiedstournee sein. Auf dieser befinden sich die Puhdys seit dem 31. Oktober 2014. Mit dem Konzert begann nicht nur die Abschiedstour, sie feierten mit ihren Fans auch 45 Jahre Puhdys.

(Photo: Christian Behring)
Am Mittwoch wurde die Presse in die Berliner Mercedes-Benz-Arena geladen.
Zum einen wurden Live-CD und DVD der „Rock-Legenden“ vorgestellt. Zum anderen ging es auch um die beiden letzten „Solo-Konzerte“ der Puhdys am 1. und 2. Januar 2016 in Berlin. Denn das sollen nun wohl tatsächlich die letzten Konzerte auf ihrer Abschiedstournee sein. Auf dieser befinden sich die Puhdys seit dem 31. Oktober 2014. Mit dem Konzert begann nicht nur die Abschiedstour, sie feierten mit ihren Fans auch 45 Jahre Puhdys.

Der 19. November 1969, das Konzert in Freiberg, gilt offiziell als Geburtsstunde der Band. Die ursprünglichen Namensgeber waren Dieter „Maschine“ Birr (seit 1969), Dieter „Quaster“ Hertrampf (seit 1965), Harry Jeske (seit 1965), Udo Jacob (1965 bis Mai 1969), Peter „Eingehängt“ Meyer (seit 1965). Noch vor dem ersten Konzert ersetzte Gunther Wosylus Udo Jacob.
Seitdem ist viel passiert. Sie verkauften mehr als 20 Millionen Alben. Unzählige Tourneen mit mehr als 4000 Konzerten folgten, sie waren u.a. in den „sozialistischen Bruderländern“, sie waren aber auch eine der ersten Bands, die im Westen auftreten durften. So waren sie bereits 1976 im „Musikladen“ zu Gast und 1981 füllten die West-Berliner Waldbühne. Zum 30-jährigen Bestehen wiederholten sie dies noch einmal. Mit Gästen wie Till Lindemann (Rammstein) spielten sie ihr 3000. Konzert in der Waldbühne. Schon 1973 hatten sie ihren ersten Großauftritt bei den X. Weltfestspielen auf dem Alexanderplatz. Später folgen Auftritte im Leipziger Zentralstadion und 1989 zum (vorläufigen) Abschied auf dem Bebelplatz vor 80.000 Fans.
Beim ersten Fernsehauftritt mit einem eigenen Lied spielten sie 1971 „Türen öffnen sich zur Stadt“, das inzwischen zu den Klassikern der deutschen Rockmusik zählt. Im Jahr darauf hatten sie bereits ihren ersten „Hit des Jahres“ und wurden zur „Gruppe des Jahres“ gewählt.
Das Jahr 1973 hält weitere Höhepunkte bereit: Das erste Album erscheint. Zwei der Lieder werden für den Film „Die Legende von Paul und Paula“ verwendet: „Geh zu ihr“ und „Wenn ein Mensch lebt“. Diese Lieder dürfen seit damals bei keinem Konzert fehlen. Neben „Alt wie ein Baum“ und „Lebenszeit“ sind das die Songs, die jeder mitsingen kann. Seitdem hatten die Puhdys bis zum vorläufigen Ende jedes Jahr mindestens ein Lied in den Top 10 der Jahrescharts, insgesamt sechs Hits des Jahres – so viele wie keine andere Band. Zum 10-jährigen Bestehen dann das erste Live-Album – und die erste Umbesetzung. Gunther Wosylus räumte seinen Platz am Schlagzeug für Klaus Scharfschwerdt, um als Produzent zu arbeiten (er entdeckte z.B. „Rockhaus“). Bis 1997 spielten die Puhdys in derselben Besetzung. Harry Jeske musste aus gesundheitlichen Gründen aufhören (Diabetes). Seitdem spielt Peter „Bimbo“ Rasym (vorher u.a. Günther Fischer, Frank Schöbel, Stern Meißen) den Bass.

Neben KARAT und City sind die Puhdys die einzige Ost-Band, die auch nach der Wende an Popularität und Produktivität nichts eingebüßt haben. Nicht nur, dass sie ihren 16 DDR-Alben seitdem genauso viele hinzugefügt haben. Besondere Popularität erlangten auch ihre Vereinshymnen, die sie für den FC Hansa Rostock, die Eisbären Berlin (Hey, wir woll’n die Eisbärn sehn“), Union Berlin und den SC Paderborn geschrieben haben.
Nun wollen die Puhdys am 1. und 2. Januar 2016 ihre beiden letzten Solo-Konzerte in der Berliner Mercedes-Benz-Arena geben. Die beiden Konzerte sollen übrigens für ein letztes Live-Album mitgeschnitten werden. Ab März 2016 gehen sie noch einmal gemeinsam mit KARAT und City auf „Rock Legenden“-Tour. Danach wird es die Puhdys als Band nicht mehr geben. Das heißt aber nicht, dass sie im Ruhestand sind. Vielmehr wird es ein Unruhestand. Sowohl Quaster als auch Maschine haben Solo-Projekte am Start und werden auch live zu sehen sein. In der Live-Band von Maschine spielt auch Uwe Haßbecker von Silly mit.
Die PUHDYS zum letzten Mal live in:
26.09.15 – Magdeburg
09.10.15 – Ilsenburg
10.10.15 – Jena
23.10.15 – Rostock
24.10.15 – Torgelow
30.10.15 – Suhl
27.11.15 – Neubrandenburg
04.12.15 – Weimar
19.12.15 – Erfurt
01.01.16 und 02.01.16 – Berlin, Mercedes-Benz-Arena
© RCR Christian Behring, 18.09.2015