Udo Lindenberg – Panik Party im Olympiastadion
Der selbsternannte Panikpräsident flog am 14.07.2015 ins Olympiastadion ein und feierte drei Stunden lang mit seinem Panikorchester und vielen Gästen ein buntes Rockspektakel.

Auf seiner nur drei Konzerte umfassenden sommerlichen Stadiontournee landete Udo Lindenberg auch in Berlin. Der selbsternannte Panikpräsident flog am 14.07.2015 ins Olympiastadion ein und feierte drei Stunden lang mit seinem Panikorchester und vielen Gästen ein buntes Rockspektakel.
50.000 kamen und erlebten, wie sich Udo die „Bunte Republik Deutschland“ vorstellt. In einer bewährten Mischung aus Rockkonzert, Varieté und Riesenparty ging es auf eine Reise durch über 40 Jahre Udomania. Kaum einer der bekanntesten Songs aus dem mehr als dreißig Alben umfassenden Werk fehlte. Aber es wurde weit mehr als eine nostalgische „Greatest Hits“ – Veranstaltung geboten, es gab Raum für Neues und Aktuelles. So kamen auch eher nachdenkliche Songs und in Musik verpackte politische Statements zu heutigen Problemen bei den meisten Zuschauern gut an – natürlich das leider immer noch nicht überholte „Wozu sind Kriege da?“ (mit Kinderchor) und „Sie brauchen keinen Führer“ oder der neue Song „Komm, wir werden jetzt Freunde“ zur Flüchtlingsproblematik.
Wie immer präsentiert Udo Lindenberg Freunde und Wegbegleiter. Otto singt „Highway to Hell“ mit deutschem Text („Erst auf dem Heimweg wird’s hell“) und „Der Greis ist heiß“ mit seinem ehemaligen WG-Kumpel, Eric Burdon steuert „We gotta get out of this place“ bei und Helge Schneider begleitet mal eben mit dem Saxophon. Aber auch der „Nachwuchs“ ist gut vertreten, Clueso („Cello“), Jan Delay („Ganz anders“), Max Herre, Adil Tawil und Stefanie Heinzmann singen ebenfalls gemeinsam mit Deutschlands beliebtesten Nuschler. Einer der Höhepunkte des Abend ist sicher die großartige Version von „Hinter dem Horizont“ mit dem Ensemble der gleichnamigen Show, die bereits seit fünf Jahren am Potsdamer Platz läuft. Mit der Hauptdarstellerin Josephin Busch, dem „Mädchen aus Ostberlin“, gibt es noch einen weiteren gemeinsamen Auftritt („Gegen die Strömung“).
Auch wenn der 69-jährige seine Konzerte gerne mal als „betreutes Rocken“ bezeichnet, kann nach diesem Konzert keine Rede davon sein. Drei Stunden auf der Bühne und fast pausenlos in Aktion, das muss man Udo Lindenberg erstmal nachmachen. Ein toller Abend, der in diesem Jahr so nur in Hannover, Berlin und Frankfurt zu erleben war. Aber die Reise geht weiter, wie Udo glaubhaft versicherte.
Am Ende des Konzerts steigt der oberste Udonaut in einen weißen Raumanzug, um mit Blitz und Donner und Höllenlärm dorthin zu entschweben, wo er drei Stunden zuvor hergekommen war – in den Berliner Himmel.