Der Prinz im Bärenfell – Am Set in Potsdam
„Der Prinz im Bärenfell“ – so heißt der neue Märchenfilm des rbb. Zur Weihnachtszeit wird es im ERSTEN wieder „Sechs auf einen Streich“ geben, Die ARD produziert derzeit sechs neue Märchenfilme.

„Der Prinz im Bärenfell“ – so heißt der neue Märchenfilm des rbb. Zur Weihnachtszeit wird es im ERSTEN wieder „Sechs auf einen Streich“ geben. Die ARD produziert derzeit sechs neue Märchenfilme, neben dem rbb-Movie verfilmen MDR/ Radio Bremen „Nussknacker und Mausekönig“, der BR „Prinzessin Maleen“, der NDR „Hans im Glück“, der WDR „Die Salzprinzessin“ und der Hessische Rundfunk „Hans im Glück“. Insgesamt sind seit 2008 in der ARD-Reihe 34 Märchenfilme entstanden.
Regie führt bei „Der Prinz im Bärenfell“ Bodo Fürneisen nach einem Drehbuch von David Ungureit. Zu den Darstellern gehören neben Maximilian Befort als Prinz die junge Nachwuchsschauspielerin Mira Elisa Goeres (als Elise), Miroslav Nemec (als König), Inga Busch(Tante Hedwig), Christian Grashof (Barbier) und Wilfried Hochholdinger (Teufel). Gedreht wird außer in Potsdam auch in Berlin und in der Lausitz. Am 23. Juni fällt die letzte Klappe.
Am Dienstag, den 16.06.2015, gab es in Potsdam einen Pressetermin am Set, bei dem wir die drei Hauptdarsteller Miroslav Nemec, Mira Elisa Goeres und Maximilian Befort sowie Regisseur Bodo Fürneisen trafen. Zum Fototermin brachten alle Beteiligten gute Laune mit. Da im Anschluss die Dreharbeiten begannen, hatten wir leider wenig Zeit für große Interviews.
Regisseur Bodo Fürneisen nahm sich dann aber doch noch Zeit, unsere Fragen zu beantworten:
• Sie sind ein „Serientäter“. Dies ist ihr fünfter Märchenfilm. Was reizt Sie an dieser Reihe?
Das nicht „Eins zu Eins“. In der Inszenierung und Interpretation der Story kann über weite Strecken der Phantasie ein Freiraum gegeben werden, wie er so bei einer Geschichte mit starker Bodenhaftung nicht möglich ist. Die Erfindung ganz eigener, eben märchenhafter Welten ist möglich.
• Sie sind Regisseur, Drehbuchautor und seit einigen Jahren Professor an der Filmuniversität „Konrad Wolf“. Welche Arbeit ist Ihnen die liebste?
Natürlich hat jede Arbeit ihren eigenen Reiz. Drehbucharbeit, das ist ein sehr kreativer, aber auch einsamer Job, von dem ich mich in den letzten Jahren eben darum etwas entfernt habe, kann mir aber gut vorstellen, mich ihm in den höheren Lebensjahren wieder anzunähern.
Filmemachen, das ist nach wie vor ein großes, wenn auch sehr anstrengendes Abenteuer für mich, obwohl es – vor allem im Fernsehen – inzwischen so hart geworden ist , dass doch einiges, was mir für die Ausübung meines Berufes wichtig ist, auf der Strecke bleibt.
An der Uniarbeit als Professor für Filmschauspiel schätze ich den Umgang mi jungen, hoffnungsvollen, offenen Menschen, die voller Träume sind und noch so viel vor sich haben. Zudem ein nicht hoch genug zu schätzender Wert: Ich bin mein eigener Chef und kann meiner Kreativität vollen Raum geben, ohne in u. U. fatale Abhängigkeiten zu geraten. Klar, da ist noch mehr Eigenverantwortung gefragt, die aber gern wahrgenommen wird.
• Ihre junge Hauptdarstellerin Mira Goeres kommt von der Film-Uni „Konrad Wolf“. Haben Sie sie dort entdeckt, oder ist das ein Zufall?
Ich war schon bei der Aufnahmeprüfung von Mira in der Aufnahmekommission und habe ihren Weg an der Uni begleitet und sie dabei immer weiter in ihrer Besonderheit und Begabung schätzen gelernt. Bei dem Drehbuch passte es dann einfach ganz hervorragend. Schön, nun erleben zu können, wie Mira das im Studium Erarbeitete vor der Kamera in hoher Qualität umsetzen kann. Ein Glücksfall und auch für mich ganz besonderes Erlebnis in der Art und Weise, wie sich hier ein Kreis schließt. Mira kann in der Zukunft einen wirklich guten, erfolgreichen Weg gehen, was ich ihr von Herzen wünsche.
• Der Film entsteht in Brandenburg, Sie leben in Brandenburg. Haben Sie die Drehorte selbst ausgesucht? Haben Sie ein besonderes Verhältnis zu Brandenburg?
Vor Jahren etwas stadtmüde geworden habe ich inzwischen sehr das Leben weiter „draußen“ mit – trotzdem – Stadtverbindung schätzen und lieben gelernt. Mein Verhältnis zu der wunderbaren Landschaft Brandenburgs und der Bodenständigkeit der Menschen hat sich sehr ausgeprägt.
Ich habe einen ganz wunderbaren, hoc professionellen Szenografen, der mir hervorragende Vorschläge gemacht hat. Der Spreewald und das „Belvedere“ waren durch die Kollegen von Redaktion und Filmfirma gesetzt.
• Am 23. Juni fällt die letzte Klappe, wie geht es weiter bei Ihnen?
Ich werde mich nun zunächst wieder verstärkt meiner Uniarbeit widmen, habe aber durchaus die Absicht, parallel dazu weiter Filme zu machen und – siehe oben- will dann doch weiter verstärkt als Autor tätig werden. Zudem möchte ich eine Menge von den auch anderen schönen Dingen des Lebens, die ich allzu oft in der Vergangenheit vernachlässigt habe, wahrnehmen. Die Zeit wird knapper.
Danke für das Interview.
© RCR Christian Behring