Rock am Ring 2015 – 30. Jubiläum des Festivals

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Die neue Rockstadt ist geboren! Das 30. Jubiläum feiert Rock am Ring in Mendig. Mit sage und schreibe 75 Bands und 5 DJs. Einfach grandios, was da aufgebaut wurde.

Die neue Location am Flugplatz war gut zu erreichen und ausreichend beschildert, so dass man die Orientierung nicht verlor. Der Aufbau auf dem Festivalplatz war sehr strukturiert und gut organisiert.

Drei Bühnen und ein DJ Zelt mit zwei Diskotheken, so gab es nonstop Musik von 13 Uhr – 5 Uhr morgens. Viel Spiel und Spaß an den einzelnen Ständen auf dem Gelände, wo man mit seinen Freunden eigene Erlebnisse hatte, wie Kissenschlachten, Karaoke, die mit Fotos und Videos festgehalten wurden. Ein Riesenrad bot eine geniale Aussicht von oben und damit eine schöne Erinnerung.

Beim Camping konnte man neuerdings aus mehreren Arten auswählen, die unterschiedlich gelegen und aufgebaut waren, Green-General, Rock’n’Roll, VIP und Experience Camping mit einem eigenem Feeling zur Umgebung und unter den Fans. Teilweise war es wie im Urlaub und angelehnt an die Bühnenbereiche.

Man merkte schon, dass sich das Ganze noch in Feinheiten einspielen muss, aber im Großen und Ganzen war es einfach erste Sahne.

Einige Neuheiten waren direkt zu erkennen, zwei Bühnen – die Volcano und Crater Stage – lagen nebeneinander, so dass man gut von einer zur anderen switchen konnte, um auch zwei Bands zeitgleich erleben zu können oder es im Anschluss nicht zu weit hatte. Der Abstand war aber groß genug, dass sich die Sounds nicht überlappten und so alles einwandfrei bis in die hinterste Ecke noch klar und laut zu hören war. Die Alternatent war ein großes Zelt mit eigener Atmosphäre, das vierte Zelt das Club Tent für die DJs, welches für willkommene Abwechslung sorgte.

Freitag, 05.06.2015

Das Rockfestival startete – die Fans waren schon alle gekommen und wollten von Anfang an nichts verpassen – mit den Donuts, die mit guter Laune und Ihrer Musik ordentlich einheizten. Der Freitag bot großartige Musik und tolles Wetter, unter anderem mit Yellowcard, Bad Religion, A Day to Remember, Jamie T , Rise Against und am Ende Die Toten Hosen waren auf der Center Stage Volcano, die Headliner durch, wobei auf den anderen Bühnen ebenso interessante Bands spielten, z.B. Clueso, Marilyn Manson, All that Remains und Body Count feat Ice – T. Das Highlight der Abends waren aber die Toten Hosen, weil sie extrem lange spielten, gute Stimmung verbreiteten, und es immer wieder schön zu sehen ist, was für eingefleischte Fans die Hosen nach wie vor haben.

Mit dem letzten Lied von den Toten Hosen und noch während des Konzerts von Marilyn Manson kam es zum Wetterumbruch, heftige Blitze, Donner und Einschläge mit wasserfallartigen Schauern überwältigten alle und jeder ging mit hastigen Schritten oder laufend zum nächsten Unterschlupf, entweder zu den nahen blitzgeschützten Zelten oder zum Campingplatz. Leider fingen Body Count feat Ice –T in dem Unwetter an zu spielen, zwar überdacht, aber viele ihrer Fans verpassten wetterbedingt den Kultrapper.

Nach einer halben Stunde Regenpause fing es nochmal gewaltig an zu donnern und zu schütten, was immer beängstigender wurde.

Nach der zweiten Regenpause fing das Late Night Special: Fritz Kalkbrenner an, und alles schien wieder in Ordnung zu sein. Doch weit gefehlt, 45 min vor Ende kam Veranstalter Marek Lieberberg auf die Bühne und brach das Konzert ab, wegen Unwetterwarnungen wurden von der Polizei und dem Meteorlogen vor Ort geraten, das Gelände zu verlassen.

Mit großem Verständnis gingen die restlichen Fans ohne Panik und Buhrufe ruhig und gesittet zu ihren Nachtplätzen. Es war die beste Entscheidung, weil es danach nochmal zwei Stunden katastrophal zuging, mit den heftigen Blitzeinschlägen und den Regenmassen wäre es vor den Bühnen sehr gefährlich geworden.

Samstag,  06.06.2015

Am nächsten Tag – nach einer unruhigen und kurzen Nacht – wurde berichtet, dass es einige Verletzte gab, die aber im Laufe des Tages wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurden.

Insgesamt wurde für  Samstag und Sonntag gutes Wetter vorhergesagt, so dass das Festival problemlos weitergehen konnte. Ein großes Lob an Polizei, Sanitäter, Secruity und die Veranstalter, die direkt reagiert, zügig entschieden haben und rechtzeitig im Einsatz waren.

Der Samstag verlief von da an reibungslos und startete mit Soundaschule und Zebrahead, die mit einem vollen Publikum erwartete wurden. Selbst die Gesichter von den Fans erkannte man langsam, weil sie konsequent den errungenen Platz nicht hergaben. Das Wetter und die Stimmung hätten nicht besser sein können, mit Unterstützung unter anderem von den Bands wie Royal Republic, Feine Sahne Fischfilet, Slash und Kraftklub ging der Tag mit Musik fürs Herz im Sonnenuntergang zu Ende.

Als besonderes Highlight hat Slash feat. Myles Kennendy & The Conspirators die alten Zeiten mit den Songs und dem Gitarrensound von Freiheit und Rock´n´Roll nochmal aufleben lassen und die Fans alle miteinander verbunden. Der Kickstart für den Abend waren unter anderem K.I.Z., The Prodigy, Deichkind und Marsimoto. Wenn man nicht müde wurde, konnte sich nach 3 Uhr noch den allerletzten Rest geben und im Disko Zelt abtanzen bis die Füße qualmen.

Sonntag 07.06.2015

Am Sonntag fing der Tag eher sehr träge an, und die Fans waren schon teilweise in Aufbruchstimmung, packten ihre Sachen schon einmal zusammen, kauften noch Nachschub beim Supermarkt in der Nähe, andere waren eher lieber liegen geblieben oder sassen noch ohne Worte am Frühstückstisch, um die letzen Tage Revue passieren zu lassen.

Die erste Band des Tages, die Ruen Brothers hatte bis dato  die wenigstens Fans vor der Hauptbühne und musste unter dem langsamen Start der Fans leiden.

Im Anschluss daran wurde aber der Platz immer voller und die alte Stimmung kehrte zurück.

Kein Wunder bei den Highlights am letzten Tag. Unter anderem mit Eagles of Death Metal, Godsmack, Frank Turner and the Sleeping Souls, Bastille, Parkway Drive, Beatsteaks, In Flames, The Foo Fighters und Motörhead hatte man das Gefühl, es sollte niemals enden und man möchte gar nicht mehr nach Hause.

Nachdem Parkway Drive eine laute und feurige Show präsentiert hatten, stand Sänger Arnim Teutoburg-Weiß von den Beatsteaks bei den Fans unten auf einem Podest, um mit ihnen gemeinsam zu singen, während die Foo Fighters einen langen Gang von der Bühne zur Menge bauen ließen, wo dann Sänger Dave Grohl alleine stand und später mit seiner ganzen Band auf fünf Quadratmetern mit Schlagzeug spielte.

Es war ein Wahnsinnswochenende, und hoffentlich bleibt Rock am Ring jetzt für die nächsten Jahrzehnte in Mendig oder kehrt irgendwann wieder zum Nürburgring zurück, wer weiß.

Die Vorfreude auf das nächste Jahr ist jetzt schon da, und wir alle sind  gespannt und wieder dabei!

© RCR Sylvia Marinova

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