ImEx – Neue Ausstellung in der Nationalgalerie

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Mit „Impressionismus-Expressionismus. Kunstwende“ widmet sich die Alte Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel erstmals explizit mit einer Ausstellung dem Vergleich der beiden Stilrichtungen.

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Mit „Impressionismus-Expressionismus. Kunstwende“ widmet sich die Alte Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel erstmals explizit mit einer Ausstellung ( 22.05. – 20.09.2015) dem Vergleich der beiden Stilrichtungen.

Die Ausstellung im 2. Geschoß der Nationalgalerie gliedert sich nach den gemeinsamen Hauptmotiven beider Stilrichtungen. Der Hauptsaal widmet sich dem Thema Stadt. Weitere Themen sind Freizeit, Cafe und Tanz, Im Grünen, Häuser, Portraits der Familie, Künstler und Kunstvermittler, Stillleben, Tiere und Krieg.

Insgesamt werden 160 Meisterwerke überwiegend deutscher und französischer Künstler gezeigt. Dazu gehören Werke von Claude Monet, Edgar Degas, Camille Pissarro, Auguste Renoir aus Frankreich genauso wie Max Liebermann, Lovis Corinth, Max Slevogt als Hauptvertreter des Impressionismus. Demgegenüber stehen bedeutende Werke des Expressionismus von Kirchner, Heckel, Schmidt-Rottluff, Nolde, Marx und Macke. Daneben werden Werke von Munch und Jawlensky gezeigt, die während ihrer Zeit in Deutschland wichtige Beiträge zum Expressionismus schufen.

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Der überwiegende Teil der Kunstwerke entstammt nicht, wie man vermuten könnte, ausländischen Sammlungen, sondern den verschiedenen Berliner Museen. Dazu gab es auf der Pressekonferenz auch eine schöne Anekdote von Philipp Demandt: ein Kurator, der ein Bild aus einem anderen Museum anlieferte, meinte zu ihm, „Da haben Sie ja Bilder aus aller Welt zusammen geliehen“, und als er (Demandt) sich im Raum umsah, stellte er fest, dass sieben der neun Bilder in dem Raum aus Berlin sind.

Leider muss man aber auch feststellen, dass es diese Sammlung noch nie so zusammen an einem Platz zu sehen gab. Durch die Vielzahl der Berliner Museen (Alte und Neue Nationalgalerie, Berlinische Galerie, Brücke Museum, Märkisches Museum, Kupferstichkabinett) bräuchte man ansonsten mehrere Tage, um alles zu sehen. Diese umfangreiche Sammlung ist ein Verdienst der Direktoren Hugo von Tschudi, der früh begann, Werke französischer Impressionisten zu sammeln. Sein Nachfolger Ludwig Justi wiederum trug eine einmalige Sammlung expressionistischer Werke zusammen.

Die Berliner Nationalgalerie war weltweit das erste Museum, das ab 1896 impressionistische Werke erwarb. In den 1920er Jahren hingen die Werke der Impressionisten und Expressionisten bereits im selben Gebäude, dem Kronprinzenpalais, jedoch auf unterschiedlichen Etagen. Die Bilder wurden immer getrennt voneinander betrachtet und ausgestellt. Ziel dieser Ausstellung ist nun, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Stile herauszuarbeiten.

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Zu den Highlights der Ausstellung dürften wohl Monets „Die Barke in Giverny“ , Franz Marcs „Kühe“ oder Kirchners „Potsdamer Platz“ gehören. Blickfang der Ausstellung sind aber auch Heckels „Schlafender Pechstein“ und Munchs „Harry Graf Kessler“.

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Um dem Besucher das Verständnis zu erleichtern, werden ihm in den einzelnen Abteilungen Wandtexte zur Seite gestellt. Begleitend gibt es über den Zeitraum der Ausstellung ein Rahmenprogramm im Salon ImEx:

Jeweils mittwochs um 19.30 Uhr am
27. 05. : Ein Dialog zweier Filmregisseure: Volker Schlöndorff und Denis Dercourt.
03. 06. : Nacht – Liederabend mit Kimberley Boettger-Soller, Amélie Saadia und Melissa Gore
10. 06. : Paris&Berlin – Literatur mit Julia Franck und Jean-Philippe Toussaint
17. 06. : Aufbruch in die Moderne – Kunsthistorik mit Christian Joschke und Peter-Klaus Schuster
24. 06. : Studium nach der Natur – Lyrik mit Christian Brückner, Lucie Zelger und Hanns Zischler
08. 07. : Stadt-Landschaft – Architektur mit Jacques Ferrier und Hans Kollhoff

Zur Ausstellung erschien im Hirmer Verlag ein Katalog, 320 Seiten mit 230 farbigen Abbildungen, zum Preis von 29,- € im Museumsshop erhältlich.

Die Ausstellung ist geöffnet:
Di, Mi, So. 10 – 18 Uhr, Do, Fr, Sa. 10 – 20 Uhr

Copyright der Bilder:

Claude Monet: Die Barke in Giverny, um 1887, Öl auf Leinwand, 97,5 x 130,5 cm. Paris, Musee dÒrsay. © RMN-Grand Palais (Musee dÒrsay) / Herve Lewandowski

Erich Heckel: Schlafender Pechstein, 1910, Öl auf Leinwand, 110 x 74 cm. Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See. © Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen

Logo und Katalogcover: © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie

RCR Christian Behring, Berlin, 23.05.2015

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