„Angels“ in Berlin: Russell James zeigt nackte Victoria’s Secret – Models in vertrauter Nahaufnahme

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Anmutig steht sie im weißen Hosenanzug und lächelt. Hinter ihr hängen große Schwarz-Weiß-Porträts von nackten Frauen, um sie herum klicken Fotokameras. Sara Sampaio ist Model, Botschafterin der Schönheit und irgendwie auch der Star des Abends.

Anmutig steht sie im weißen Hosenanzug und lächelt. Hinter ihr hängen große Schwarz-Weiß-Porträts von nackten Frauen, um sie herum klicken Fotokameras. Sara Sampaio ist Model, Botschafterin der Schönheit und irgendwie auch der Star des Abends. Sie lächelt professionell in den Raum und präsentiert die Arbeiten des Fotografen Russell James (der auch anwesend ist, aber nicht ganz so glamourös wirkt). Berlin finde sie toll, sagt die 23 Jahre alte Portugiesin, leider hätte sie keine Zeit gehabt, die Stadt zu sehen, wegen der Foto-Shootings.

„Angels“ heißt die neue Ausstellung in der Berliner Galerie CAMERA WORK, und sie zeigt Russell James‘ großformatige Schwarz-Weiß-Porträts der „Victoria’s Secret Angels“, jener Models, die durch das US-Luxuswäschelabel „Victoria’s Secret“ berühmt wurden: Zum Beispiel Adriana Lima, Alessandra Ambrosio, Miranda Kerr oder Rosie Huntington-Whiteley. Russell James hat mit ihnen in verschiedenen Kampagnen zusammen gearbeitet. Für seine eigene Serie „Angels“, die auch als Fotoband erscheint, hat er die Models nackt porträtiert, in erstaunlich vertrauter Stimmung.

James, 52, ist ein großer blonder Mann mit verwuscheltem Haarknoten und Flip Flops. Der Australier arbeitet international als Modefotograf; seine Arbeiten erscheinen u.a. in Vogue, GQ und American Photo. Dass er die Models durch gemeinsame Jobs kennt, scheint logisch; dass er es schafft, über die Abbildung von Schönheit und Glamour hinaus zu gehen und Nähe einzufangen, macht seine Arbeiten interessant. Die Abgebildeten wirken offen und verletzlich, die Atmosphäre ist fast privat, das Ambiente reduziert.

Doutzen Kroes sitzt auf einem weißen Flokati-Teppich, blond und lichtdurchflutet, Miranda Kerr entsteigt den Wellen am Strand von Necker Island, Abbey Lee (das Coverfoto des „Angels“-Katalogs) liegt zusammengerollt  in der Kindspose, den Blick in die Kamera gerichtet. Mit etwas Fantasie gesehen könnte ihr Körper auch ein Schneckenhaus sein, einer eigenen geheimen Geometrie folgend, so wie alle „Angels“-Fotografien nicht nur schöne Frauen zeigen, sondern zur Abstraktion einladen. Soviel Spielraum darf sein, dazu lädt Russell James fotografisch ein.

Russell James: Angels, Galerie CAMERA WORK, Berlin, Kantstraße 149, bis 6. Juni 2015-

Es geht in die Verlängerung! Die Ausstellung »Angels« wird aufgrund des großen Interesses noch bis zum 25. Juli 2015 zu sehen sein.

© RCR Jana Sittnick

Fotos © René du Vinage

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