Marcell von Berlin macht Kleider aus Jalousien

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Modedesigner Marcell von Berlin hat sich an den Sonnen- und Sichtschutz herangewagt und – sagen wir mal – auffallende Modelle kreiert, die ein absoluter Hingucker ist.

MARCELL VON BERLIN & JALOUCITY, 25 Jahre JalouCity, 2015, Berlin, 19.3.2015

Jalousien bringen die meisten wohl in Verbindung mit Fenstern, aber schon mal daran gedacht, dass daraus auch Kleider entstehen können? Und die sehen alles andere als langweilig aus! Modedesigner Marcell von Berlin hat sich an den Sonnen- und Sichtschutz herangewagt und – sagen wir mal – auffallende Modelle kreiert, die ein absoluter Hingucker ist. Bequem wirken die Kleider zwar nicht gerade, aber wie heißt es so schön: „Wer schön sein will, muss leiden“.

In Zusammenarbeit mit JalouCity, die ihr 25 jähriges Jubiläum feiern, und dem Kochkünstler Markus Semmler lud der Modeschöpfer am vergangenen Abend zu einem Champagnerempfang in „Das Restaurant“. Ein gelungener Abend, mit leckeren Köstlichkeiten und interessanten Jalousien in Form von Kleidern. Da liessen sich auch einige Prominente blicken und feierten mit, so Mariella Ahrens, Isabel Horn, Nadeschda Brennicke, Miriam Pielhau, Alexandra Polzin, Magdalena Brzeska, Peter Imhof, Oksana Kolenitchenko, Nevio, Barbara Engel und Rolfe Scheider.

Vorab habe ich mit Marcell über seine Mode und die außergewöhnliche Idee gesprochen. Und eins sei schon mal gesagt: Der Designer weiß nicht nur, was deutsche Frauen sondern auch die Männer wollen. Aber lest selbst:

Du hast in New York studiert, hast nun deinen Sitz in Berlin. Was unterscheidet die beiden Städte modisch voneinander?

New York und Berlin haben für mich vieles gemeinsam. NY ist mehr kosmopolitisch, und Berlin ist mehr multikulti. Beide verbindet die künstlerische Szene und viel positive Energie.

Woran liegt es, dass deutsche Mode eher zurückhaltend ist? Auf der Fashion Week zeigt sich immer besonders, dass Berlin im Gegensatz zu anderen Modemetropolen wie Paris oder Mailand eher unspektakulär ist.

Das liegt auf der Seite der Designer. Sie trauen sich nicht wirklich, innovative, spektakuläre Mode zu entwerfen und zu präsentieren. Sie denken weniger ist mehr und ist eventuell besser verkäuflich. Auf der anderen Seite fehlt ihnen auch der finanzielle Background. Es ist immer schwer, einen Weg zwischen Kunst und Kommerz zu finden.

Als Stylist hast du auch schon gearbeitet. Was wollen Frauen und Männer in Deutschland tragen?

Bei Männern wie bei Frauen ist schwarz die Hauptfarbe und beide können sie gleichermaßen tragen. In schwarz fühlt man sich sicher und immer gut angezogen.

Was reizt dich an Berlin?

Die gute Atmosphäre dieser einmaligen Hauptstadt. Wenn du von der einen zur anderen Seite fährst, landest du immer in einer anderen Welt.

Wie dürfen wir uns deine Kundschaft vorstellen?

Meine Kundinnen sind selbstbewusste, moderne und erfolgreiche Frauen, die Mode lieben, die aber auch mal einen Break suchen und sich in meine Hände legen, um ihren Typ auch mal zu optimieren und zu verändern.

Wen würdest du gerne mal einkleiden?

Beyoncé

Welche Vorbilder in der Modebranche hast du?

Alexander McQueen und Martin Margiela

Wolltest du schon immer Designer werden?

Ja, immer! Mich hatte bereits meine Mutter beeindruckt, als sie sich für eine Party oder ein Event zurechtgemacht hat.

Wenn du einen komplett anderen Beruf ausüben müsstest. Welcher wäre es dann?

Dann würde ich gerne Schauspieler und auch Sänger sein. Leider kann ich nicht singen 😀

Mit welchen Stoffen arbeitest du gerne und mit welchen eher weniger?

Ich arbeite sehr gerne mit Kashmir, Seide und Leder und High-Tech Materialien wie Neopren und Plastik. Ungerne verwende ich Merinowolle und Strick.

Kleider aus JalouCity-Materialien… Wie bist du denn darauf gekommen?

Das war ein langer Prozess! JalouCity hatte mich angefragt, ob ich Interesse daran habe, eine Jubiläumskollektion zu entwerfen aus den Materialien, woraus Fensterkleider gemacht werden. Diese Herausforderung habe ich gerne angenommen.

Wie beschreibst du die Mode, die du machst?

Extravagant, feminin und luxuriös, aber immer tragbar!

Wie läufst du privat rum? Was ist zurzeit dein persönliches Lieblingsoutfit?

Skinny Jeans mit einem weißen Hemd, Lederjacke und Sneakers

Weiße Schuhe waren für dich mal ein Fashion No-Go. Hat sich deine Meinung geändert? Diesen Frühling soll ohne weiße Sneaker ja gar nichts gehen 😉

Weiße Schuhe und weiße Sneaker sind ein riesen Unterschied! Der weiße Sneaker ist ein Klassiker, wohingegen weiße Schuhe wie High-Heels – oder auch bei den Männerschuhen ist es ein schwieriges Thema – schnell minderwertig aussehen.

Müssen es immer Markenklamotten sein? Wie stehst du zu Läden wie Primark?

Wichtig ist, deinen eigenen Stil zu finden und du kannst sehr gut Markenklamotten um Zara oder H&M kombinieren. Primark ist dann schon sehr weit weg.

© Jill-Sillina Mews

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