Der 25. Hessische Film- und Kinopreis

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Die glanzvollen „Hessischen Oskars“ feiern mit vielen Prominenten ihre Jubiläumsgala in Frankfurt am Main.

Trotz Nieselregen schreiten die zahlreichen Gäste aus der Filmbranche lächelnd über den langen roten Teppich zur Frankfurter Alten Oper. Darunter auch Anna Maria Mühe, Francis Fulton-Smith, der für seine herausragende Darstellung von Franz-Josef Strauß in „Die Spiegel-Affäre“ nominiert ist, Iris Berben, die den Ehrenpreis des Ministerpräsidenten erhält, Alexander Fehling, der in Frankfurt den ebenfalls nominierten Film „Im Labyrinth des Schweigens“ gedreht hat, Esther Schweins, Daniela Ziegler, Nikolai Kinski, Dennenesch Zoudé, Matthias Brandt, Alwara Höfels, Peter Lerchbaumer, Berlinale Direktor Dieter Kosslik, Schauspieler Richard van Weyden, Claudia Michelsen, Stefanie Stappenbeck, Felicitas Woll, Florian Bartholomäi, Anke Sevenich und viele mehr.

Zum 25. Mal werden heute im Rahmen der Frankfurter Buchmesse herausragende hessische Produktionen, Drehbücher, Schauspieler, Kinos und die beste internationale Literaturverfilmung geehrt. Und spätestens als Herbert Grönemeyer eintrifft, stört das bisschen Wasser von oben auch keinen Fan oder neugierigen Passanten mehr und alle inklusive der Pressekollegen haben ein Lächeln auf dem Gesicht.

Die Multitalente Rainer Ewerrien und Carsten Strauch (Schauspieler, Autoren, Regisseure) führen humorvoll durch den Abend der Gala-Veranstaltung, nachdem sie letztes Jahr selbst den Preis für die Satireserie „Götter wie wir“ erhalten haben. Musikalische Einlagen bieten das Spardosen Terzett und ein grandioser Helge Schneider bringt den Saal mit seiner Flamenco Parodie und einem chinesischen Schlaflied zum beben. Die Moderatoren geben alles, sogar ihren Smoking. (Rainer Ewerrien mit nichts als einem Handtuch bekleidet als „Finnische Sauna Tracht“, wenn er den Direktor der Frankfurter Buchmesse Jürgen Boos auf die Bühne bittet. – Ehrengast der Buchmesse ist dieses Jahr Finnland).

Matthias Brandt, der den Preis für den besten Schauspieler in „Männertreu“ erhält, dankt und bemerkt augenzwinkernd, daß er das als eine Wiedergutmachung empfindet, nachdem ihm vor 20 Jahren vom Hessischen Arbeitsamt nachdrücklich ein Berufswechsel angeraten wurde. Glücklicherweise hat er den Rat nicht befolgt.

Hessischer Filmpreis oper

Überraschend und berührend bekommen die kleinen unabhängigen Kinobetreiber, die einen Preis erhalten, noch ein Ständchen von einer Schauspielergruppe (unter ihnen Daniela Ziegler, Esther Schweins und Dennenesch Zoudé) mit eigenem Text auf die Melodie von „We are the world“. Denn diese Kinos sind es, die auch so vielen Filmen eine Chance geben, die nicht in erster Linie auf den Mainstream fokussiert sind.

Herbert Grönemeyer nimmt an Stelle von Anton Corbijn den Preis für die beste internationale Literaturverfilmung „A Most Wanted Man“ entgegen. Der Film wurde mit Philip Seymour Hoffman in Hamburg gedreht und in einer kleineren Rolle spielt auch Herbert Grönemeyer. Er verliest in hervorragendem Englisch die Danksagung von Anton Corbijn, bei der er sich dann zwei mal selbst danken muß.

Abschließend verleiht Ministerpräsident Volker Bouffier den Ehrenpreis an Iris Berben. Anna Maria Mühe hält eine berührende und treffende Laudatio für Iris Berben, die seit Jahrzehnten nicht nur durch ihre vielen Facetten und ihre authentische Darstellung überzeugt, sondern auch durch den großen Einsatz für die Filmbranche und dabei immer noch aussehe wie 20. Frau Berben dankt charmant und sichtbar gerührt, und die Aftershow Party ist eröffnet. Nach Stärkung am langen Buffet auf zwei Etagen wird bei Wasser, Wein und Cocktails geredet, gelacht und getanzt bis in den frühen Morgen.

Weitere Anwesende waren Regisseur Dieter Wedel, der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst Boris Rhein, Dr. Helmut Reitze, Intendant des Hessischen Rundfunks, von der Hessischen Filmförderungen Dr. Ursula Vossen, Lena Pezzarossa, Christel Schmidt und Günther Schmitteckert, die Autoren David Ungureit, Alexandra Maxeiner und Rochus Hahn, Geschäftsführer der „Universal“ Deutschland Paul Steinschulte, der Geschäftsführer der „20th Century Fox of Germany“ Vincent de La Tour, Rolf Silber von der in Frankfurt ansässigen U5-Filmproduktion, Regisseur, Autor und Journalist Günther Klein (Terra X Produktionen), die Moderatorinnen Susann Atwell und Dunja Hayali, sowie die Schauspieler Jörg Zick, Isabel Berghout (ab Januar Soko Wismar), die Stammtischpaten des Frankfurter BFFS-Schauspielerstammtisches Simone Wagner, Alexander Beck („Doktorspiele“) und Kevin Silvergieter, Schauspieler Golo Euler, Bibiana Beglau, Christoph Stein, Franz Dinda, Thomas Hessdörfer, Sandra Fleckenstein, Carmen Wedel, Mimi Fiedler, Franziska Reichenbacher, Jenny Schily und viele mehr.

Weitere Preise:

Beste Schauspielerin: Alwara Höfels („Die Fischerin“)
Bester Spielfilm: „Hedi Schneider steckt fest“, Regie Sonja Heiss
Bester Dokumentarfilm: „The Green Prince“ von Nadav Shirman
Bester Experimentalfilm: Nino Pezzella: „Femminielli“
Hessischer Hochschulfilmpreis: David Sarno („Richard & Gilbert“)
Hessischer Drehbuchpreis: „Weihnachten unterm Halbmond“ Numan Acar (mit Sinan Akkus, Tim Krause)

© RCR Julia Stolze, Martina Lukasch

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