„Die Selbstanzeige“ feierte Premiere im Schlosspark Theater
Am 6. September gaben der Schauspieler und Moderator Wigald Boning und Radiomoderator Thomas Koschwitz erstmals ihr Debüt im Schlossparktheater in Steglitz. Somit standen die beiden Medienprofis erstmals auf einer Theaterbühne und präsentierten die französische Gesellschaftskomödie, ,,Die Selbstanzeige“ von Francis Veber.
Am 6. September 2014 gaben der Comedian Wigald Boning und der Radiomoderator Thomas Koschwitz ihr Debüt im Schlosspark Theater in Steglitz. Somit standen die beiden Medienprofis erstmals als Theaterschauspieler auf einer Bühne und präsentierten die Gesellschaftskomödie „Die Selbstanzeige“ von Francis Veber. Die deutsche Fassung des Stückes stammt von Theaterintendant Dieter Hallervorden, der nicht zum ersten Mal als Übersetzter tätig war. „Cher trésor“, so der Originaltitel der französischen Komödie, wurde bereits im Jahr 2012 uraufgeführt und läuft noch immer sehr erfolgreich im Pariser Théatre des Nouveautés. Mit dem Stück „Die Selbstanzeige“ bewies Intendant Dieter Hallervorden ein gutes Händchen, um die sechste Spielsaison im Schlosspark Theater mit einzuläuten.
Was tun, wenn man Langzeitarbeitsloser ist, keinen Cent auf der Bank hat und die Familie sowie vermeintliche Freunde einem keine Beachtung mehr schenken? Für Francois Pignon (Wigald Boning) liegt die Lösung klar auf der Hand. Sein origineller Plan, mit einer Steuerprüfung wieder auf sich aufmerksam zu machen. Was für die meisten ein Graus ist, das Finanzamt am Hals zu haben, entzückt Francois ungemein. So wälzt er die Steuerprüfung, die eigentlich seinen reichen Patenonkel betrifft, auf sich um und gewinnt rasch an Interesse. Kaum gilt er als vermeintlich betucht, wirft sich die arrogante Innenarchitektin (Astrid Kors) ihm in die Arme, will sich seine Ex-Frau (Anne Rathsfeld) mit ihm aussöhnen, der Mann, der sie ihm einst ausspannte, sucht seine Freundschaft und sein einstiger Kommilitone (Oliver Nitsche), der nun ein angesehener Bänker ist, legt ihm sein Institut zu Füßen. Auf den Boden der Tatsachen gelangt Francois Pignon wieder, als er die Nachbarin Olga (Elze Gudaviciute) kennenlernt und bemerkt, dass Geld allein nicht alles ist.
Zur Premiere erschienen zahlreiche Gäste und Theaterbegeisterte. Selbst Dieter Hallervorden, der einen Tag zuvor noch seinen 79. Geburtstag feierte, beehrte mit seiner Anwesenheit. Unter die Premierengäste mischten sich u.a. Achim Wolff, Philipp Sonntag, Katharine Mehrling, Ingeborg Krabbe, Harald Effenberg, Peer Kusmagk, Claudia Neidig, Juliane Rasche und Margarethe Schreinemarkers.
Francis Vebers Stück amüsierte das Publikum und sorgte für zahlreiche Lacher. Mit teilweise bösem Humor und grotesken Dialogen sorgten die Darsteller für einen unterhaltsamen Abend. Hauptaugenmerk lag an diesem Abend auf Wigald Boning, der sich von Minute zu Minute in seiner schauspielerischen Leistung steigerte, und auf Thomas Koschwitz, der die Rolle des fiesen Finanzarbeiters verkörperte und kein bisschen nervös schien. Für geballte Frauenpower sorgten die professionellen Damen, die mit ihren starken Stimmen der männlichen Fraktion haushoch überlegen waren, so dass man hin und wieder das Gefühl hatte, dass einem die Ohren wegflogen.
Das Stück war beim Publikum ein voller Erfolg. ,,Jede Rolle war gut besetzt. Sonst sind Boulevardstücke so platt und unter der Gürtellinie, aber das kann man von diesem Stück nicht behaupten“, so Claudia Neidig, die begeistert nach der Vorstellung den Saal verließ. Und auch die anderen Gäste gaben gutes Feedback. Ein gelungener Start in die neue Spielsaison.
© RCR Christina Hopperdietzel
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