Michael Michalsky plaudert über seine „IMPORTANT SECRETS“

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Michael Michalsky gehört zu den beliebtesten deutschen Modedesignern. Seine MICHALSKY StyleNite ist von der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin nicht mehr wegzudenken. Am 11.Juli findet das Popkultevent wieder traditionell im Tempodrom statt mit tollen internationalen Music-Acts und einer atemberaubenden neuen Frühjahr/Sommer 2015 Kollektion.

Michael Michalsky gehört zu den beliebtesten deutschen Modedesignern. Seine MICHALSKY StyleNite ist von der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin nicht mehr wegzudenken. Am 11. Juli findet das Popkultevent wieder traditionell im Tempodrom statt mit tollen internationalen Music-Acts und einer atemberaubenden neuen Frühjahr/Sommer 2015 Kollektion.

„IMPORTANT SECRETS“ – so lautet dieses Mal das Motto.

Wie das Thema umgesetzt und welcher Wunsch des Designers wohl unerfüllt bleiben wird, erfahrt ihr in unserem Interview:

Jede MICHALSKY StyleNite steht unter einem anderen Motto. „IMPORTANT SECRETS“ heißt es im Juli. Wie entstehen diese Mottos? Ist es schwer, immer wieder ein neues zu finden?
„Jede Saison greife ich ein gesellschaftliches Thema auf, das die Menschen aktuell beschäftigt oder nachdenklich stimmt. Ich bin kein Politiker, der Lösungen vorschlagen muss. Ich bin Designer und arbeite mit den Mitteln der Mode. Deshalb lasse ich die aktuellen Themen, die uns alle beschäftigen, in meine Mode einfließen. Hiermit versuche ich, zu sensibilisieren und die Aufmerksamkeit der Menschen wach zu halten.“

Wie wird das Thema „IMPORTANT SECRETS“ umgesetzt?
„Ich möchte mit meinem Kollektionsthema „IMPORTANT SECRETS“ das Recht auf Privatsphäre für jeden einzelnen Menschen thematisieren. So spielen beispielsweise die entwickelten MICHALSKY Prints damit, die Tarnung im urbanen Umfeld metaphorisch darzustellen. Alle Drucke verbildlichen auf unterschiedliche Weise das  Kollektionsthema  „IMPORTANT SECRETS“,  um  sich  in  den  unterschiedlichsten  Alltagszenarien  „verstecken“ zu können.“

Designst du für einen speziellen Typ Frau bzw. Mann?
„Das Mantra meines Labels ist „real  clothes  for  real  people“. Ich möchte, dass meine Mode im Office, zum Ausgehen und in der Freizeit getragen werden kann, sich die Menschen darin wohlfühlen und meine Kleidungsstücke zu Lieblingsteilen werden. Das ist mein Anspruch.“

 Spiegelt der Stil des Labels deinen privaten Look wieder?
„Betrachtet man meine Heritage und meinen beruflichen Werdegang ist wohl kaum zu leugnen,  dass der Stil meines Labels meinen privaten Look auf gewisse Art und Weise wiederspiegelt. Ich liebe Trackpants kombiniert mit Sneakern und T-Shirt genau so wie einen lässigen, high-quality Anzug der stylish, modern und zugleich super bequem ist. Damit habe ich eigentlich gerade die aktuelle Männerlinie ATELIER MICHALSKY beschrieben.“

Wie würdest du dich in drei Worten beschreiben?
„Lebenslustig, perfektionistisch und sehr ehrgeizig.“

Was ist dein persönliches Highlight der neuen Kollektion?
„Eigentlich sind alle Looks meine Lieblings-Styles, sonst hätte ich sie ja nicht designed. Besonders stolz bin ich auf meine innovativen Jogger-Styles in der Damenkollektion. Da könnt ihr gespannt sein.“

MICHALSKY_MichaelMichalskyPortraitbyMarieStaggat

Wie sieht dein diesjähriges favorite Sommer Outfit aus? Was darf auf keinen Fall fehlen?
„Leichte, schmeichelnde und luftig angenehme Seidenstoffe in pastelligen Farben dürfen an keiner Frau fehlen. Das Best-Dressed-Outfit für den Mann hingegen ist eine Kombination aus lässigem, cleanem Shirt oder Hemd kombiniert mit Shorts und stylishen Musthave-Sneakern. Was diesen Sommer auf keinen Fall fehlen darf, ist der Mut zur Farbe.“

Gibt es für dich schlimme Trends?
„Jeder Trend hat seine Berechtigung, findet nur nicht immer die passende Trägerin oder den passenden Träger (lacht).“

Stil bedeutet für mich…
„…wenn der Mensch und seine Bekleidung zusammen passen. Mode sollte immer die Persönlichkeit des Trägers reflektieren. Man merkt es einfach, wenn sich jemand anders kleidet, als es seiner Person entspricht. Natürlich darf variiert und gespielt werden. Etwas Mut zur Kreativität schadet nie. Guter Style ist, wenn das Gesamtbild harmonisch bleibt. Egal, welche Stilrichtung  der  Träger  einschlägt.“

Wie war/ist die Arbeit an der neuen Linie? 
„Jede Linie ist einzigartig und somit auch die Arbeit daran – das liebe ich. Die Show ist ja auch nicht mehr weit, das heißt mein Team und ich sind gerade in der heißen Vorbereitungs-Phase. Nun wird an den letzten Details geschliffen und nochmal so richtig Gas gegeben.“

Nach welchen Kriterien wählst du deine Models aus? Worauf legst du Wert?
„Bei meinen Models lege ich Wert auf eine gesunde Ausstrahlung und Authentizität. Oftmals entsprechen meine Models nicht dem gängigen Schönheitsideal der Modewelt. Beispielsweise hatte Eveline Hall bei mir ihren ersten Catwalk-Job und mischt mittlerweile mit ihren 68 Jahren groß im internationalen Modelgeschäft mit. Auch Maria Galla lief bei mir, trotz Beinprothese. Ich liebe Menschen mit Ecken und Kanten, bei denen ich die Lust am Leben  spüre.“

Hast du ein Ritual vor der Show? Bist du immer noch aufgeregt?
„Natürlich  bin  ich  vor  jeder  meiner  Fashionshows  aufgeregt,  denn  dann  werden  meine  Visionen  und Kreationen, an denen ich mit meinem Team ein halbes Jahr non-stop gearbeitet habe, den wichtigsten Modevertretern aus Presse und Handel präsentiert. Und nicht nur das, jede Saison sehen über 40.000 Zuschauer die StyleNite via Livestream im Internet. Ich denke also, es wäre schlimm,  wenn  nicht.“

Wen würdest du am liebsten in deiner Front-Row sehen?
„Ich freue mich über alle meine Gäste, nicht nur über die in der Front-Row. Ich liebe ja Marlene Dietrich, sie war und ist noch immer eine absolute Stil-Ikone. Sie würde ich gerne in meiner Front-Row sehen, aber leider wird dieser Wunsch wohl unerfüllt  bleiben.“

Wie verbringst du den restlichen Sommer?
„Mit sehr viel Arbeit. Es stehen zahlreiche neue Projekte und Herausforderungen an. Aber wenn es die Zeit erlaubt, freue ich mich auf spontane Weekend-Trips – I love it!“

Das Interview führte Jill-Sillina Mews

Foto: Marie Staggat

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