„Retro Muschi“: Désirée Nick im Tipi am Kanzleramt

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Im Ledermieder und mit Luftballons sowie schwarzer Langhaarperücke ausgestattet betritt Désirée Nick das Tipi am Kanzleramt in Berlin. Ihr aktuelles Programm „Retro Muschi“ feierte am Mittwochabend Premiere.

Im Ledermieder und mit Luftballons sowie schwarzer Langhaarperücke ausgestattet betritt Désirée Nick das Tipi am Kanzleramt in Berlin. Ihr aktuelles Programm „Retro Muschi“ feierte am Mittwochabend Premiere.

Und die Nick besingt den Titel ihres neuen Programms auch in einem eigenem Schamhaarlied mit schrill vorgetragener Stimme, die sie wohl noch von ihrer Rolle der schlechtesten Opernsängerin aller Zeiten, Florence Foster Jenkins, perfekt beherrscht. Der Abend ist durch und durch schlüpfrig mit vielen Anspielungen unter der Gürtellinie, aber auch mit viel Herz und Berliner Schnauze. Die Nick erzählt ein bisschen von ihrer Westberliner Kindheit, der Mauer und wie es nun einmal „Ehrensache“ ist, als Berliner schwarz mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. So erkennt sie zumindest alle Zugereisten in der Hauptstadt, da diese immer am Fahrkartenautomaten stehen.

Wenn „La Nick“ in Lack und Leder auf der Bühne steht und dazu noch singt, muss die Hauptstadt einfach hingucken. Als gebürtige Berlinerin zeigt sie auf charmante Art und Weise dem Zuschauer neben vielen Gesangseinlagen und einer Burlesque Nummer auch ihre Sicht der Dinge zu Flugbegleiterinnen und damit verbundenen kleinen Gemeinheiten gegen diese Berufsgruppe. Dann holt sie noch einen arglosen Zuschauer auf die Bühne und besingt „ihre Schwestern“, also ihre treue homosexuelle Fanbase, die auch an diesem Abend zahlreich im Publikum vertreten ist. Es folgt noch das Lied „Guilty“ von Barbra Streisand und den Bee Gees, welches sie mit ihrem Mann am Klavier Volker Sondershausen gekonnt aneinander vorbei intoniert. Der zweite Teil des Programms ist deshalb noch ein Stück weit besser, weil übertriebener und lockerer als der erste.

Noch bis zum 1. Juni kann man Désirée Nick auf der Bühne des Tipi am Kanzleramt erleben.

© RCR Nadin Hornberger

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