Neu im Kino: Der blinde Fleck

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Am fatalen 26. September 1980 explodiert auf dem Münchner Oktoberfest eine Bombe. Unzählige Verletzte und 13 Tote – das traurige Ergebnis des Anschlags.

Am fatalen 26. September 1980 explodiert auf dem Münchner Oktoberfest eine Bombe. Unzählige Verletzte und 13 Tote – das traurige Ergebnis des Anschlags. Journalist Ulrich Chaussy (Benno Fürmann) glaubt nicht daran, dass es nur einen Täter gibt, so wie es die Behörden vorgeben. Er beginnt auf eigene Faust zu recherchieren und stößt auf Unstimmigkeiten. Verheimlicht Staatsschutzchef Dr. Hans Langemann (Heiner Lauterbach) wichtige Details? Eine riskante Suche nach der Wahrheit beginnt.

Der Regisseur und Drehbuchautor Daniel Harrich erzählt zusammen mit dem echten Ulrich Chaussy die Geschichte eines mutigen Mannes, der sich nicht von den Behörden einschüchtern lässt.

Benno Fürmann spielt diesen unermüdlichen und ehrgeizigen Journalisten, der der Wahrheit auf den Grund gehen will. In seinen Augen funkelt der Mut und die Hingabe, einen reinen Tisch zu machen.

Sein Gegenspieler Heiner Lauterbach, dem 1985 der Durchbruch gelang, verkörpert den skrupellosen Staatschef, der in einen komplexen Komplott verwickelt ist. Er überzeugt in diesem Katz-und-Maus-Spiel mit seinem gekonnten und anspruchsvollen Schauspieltalent.

„Der blinde Fleck“ ist ein sehenswerter Film über den schwersten Terrorakt in der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Filmplakat_Der_Blinde_Fleck

Der Kinofilm DER BLINDE FLECK  – Täter. Attentäter. Einzeltäter? bringt plötzlich Bewegung in den Fall Oktoberfest-Attentat vom 26. Januar 1980. Die Hintergründe des schwersten Anschlags in der Bundesrepublik Deutschland sind bis heute umstritten, die offizielle Einzeltäterthese gilt als unhaltbar. Mehr als 33 Jahre nach dem Attentat macht die BR-Koproduktion Schlagzeilen und lässt den Ruf nach einer Wiederaufnahme der Ermittlungen laut werden.

Was der Film bisher auslöste:

  • Am 11. Juni 2013 lädt Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) die Landtagsabgeordneten und Medienvertreter zu einer Vorführung von DER BLINDE FLECK- Täter. Attentäter. Einzeltäter? in den Plenarsaal des Bayerischen Landtags.
  • Auf der anschließenden Podiumsdiskussion mit BR-Journalist Ulrich Chaussy, Innenminister Joachim Herrmann, Hauptdarsteller Heiner Lauterbach und Regisseur Daniel Harrich, fordert Chaussy  Innenminister Hermann auf, die Spurenakten des Verfahrens, deren Existenz jahrelang geleugnet wurde, endlich ungeschwärzt für den Anwalt der Attentatsopfer zur Einsicht freizugeben. Joachim Herrmann, der zuvor unter dem Eindruck des Films eingestanden hatte, dass es bei den Ermittlungen 1980 erhebliche Fehler gab, sagte daraufhin zu, die Akteneinsicht  zu ermöglichen.
  • Herbst 2013: Das Bayerische Landeskriminalamt bereitet die Spurenakten zum Oktoberfestattentat auf.
  • Dezember 2013: Der Opferanwalt Werner Dietrich bekommt erstmals die versprochene Einsicht in die Spurenakten – mehr als 8.000 Seiten Papier.
  • Januar 2014: Einer der Hauptverdächtigen der Ermittlungen von 1980, Karl Heinz Hoffmann, Gründer der nach ihm benannten Wehrsportgruppe, stellt bei der Kriminalpolizei Bamberg Anzeige gegen Walter B., einen ehemaligen V-Mann des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz in seiner Gruppe. Hoffmann ist offenkundig von der durch den Film “Der blinde Fleck” entstandenen Diskussion um die Hintergründe des Attentats beunruhigt.
  • Januar 2014: BND Akten zum Oktoberfestattentat werden von der Redaktion Kontrovers erstmals veröffentlicht. Darin deuten sich Kontakte der Wehrsportgruppe Hoffmann zu rechtsradikalen Gruppierungen in Italien an.

 

© RCR Katja Jeroschina

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