HANNAS REISE – Hauptdarstellerin Karoline Schuch im Interview

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In Julia von Heinz neuem Film HANNAS REISE, der am 23. Januar 2014 in den deutschen Kinos startet, ist die 31jährige in ihrer ersten großen Kinohauptrolle zu sehen.

Hanna's Journey

Man kennt sie aus Verbotene Liebe, dem Tatort, oder den Schweiger-Produktionen Zweiohrküken und Schutzengel: Die Schauspielerin Karoline Schuch zählt derzeit zu den besten Nachwuchsdarstellerinnen Deutschlands. In Julia von Heinz neuem Film HANNAS REISE, der am 23. Januar 2014 in den deutschen Kinos startet, ist die 31jährige nun in ihrer ersten großen Kinohauptrolle zu sehen. Als karriereorientierte BWL-Studentin Hanna kämpft sie um einen Job bei einer Unternehmensberatung. Doch so einfach wie gedacht ist das nicht, denn heutzutage gehört es schon zum guten Ton, ein ehrenamtliches Engagement im Lebenslauf stehen zu haben. Und so versucht Hanna sich mit einem gefälschten Nachweis durchzuschummeln. Aber ihre Mutter, Leiterin von Aktion Friedensdienste für Israel, lässt das nicht zu und sorgt dafür, dass Hanna tatsächlich ein soziales Praktikum antritt, indem sie ihr eine Stelle in einem Behindertendorf in Tel Aviv vermittelt. Hanna bleibt keine Wahl. Wütend, widerwillig und voller Vorurteile macht sie sich auf die Reise …

Love IsReal

Zum Kinostart von HANNAS REISE spricht Karoline Schuch in diesem Interview über ihre eigene Karriere, Ehrgeiz, Luftalarm am Set in Tel Aviv und darüber, wie man als junger Mensch im 21. Jahrhundert mit der deutsch-jüdischen Vergangenheit umgeht.

Viele kennen dein Gesicht ja noch aus der ARD-Serie „Verbotenen Liebe“, in der du gleich nach deinem Abitur im Jahr 2000 die Hauptrolle der Lara Cornelius gespielt hast. Ab dem 23. Januar 2014 sieht man dich in HANNAS REISE in deiner ersten großen Kinohauptrolle. In welchen Produktionen hast du in der Zwischenzeit mitgewirkt?

In Friedemann Fromms AIDS-Drama „Schmutziges Blut“ an der Seite von Friedrich Mücke für die ARD, in Marc Rothemunds „Da muss man durch“ (Fortsetzung von „Man tut was man kann“) und in Ralf Westhoffs Kinokomödie „Wir sind die Neuen“ mit Heiner Lauterbach u.v.a.  Sendetermine und Kinostarts sind allerdings noch nicht bekannt.

Die Protagonistin aus HANNAS REISE ist eine junge ehrgeizige Hochschulabsolventin, die für ihren Karrierestart unbedingt einen Nachweis für ein ehrenamtliches Engagement benötigt und für den Traumjob sogar einen Nachweis fälschen würde. Dummerweise gelingt ihr das nicht und sie muss tatsächlich wider Willen einen Sozialdienst in Israel leisten. Kannst du Hannas Ehrgeiz teilen? Wo siehst du persönlich Grenzen, wenn es darum geht, beruflich erfolgreich zu sein?

Ich finde, den eigenen Lebenslauf zu fälschen geht gar nicht. Wenn da etwas steht, dann sollte man das auch gemacht haben. Ehrgeiz hingegen finde ich absolut in Ordnung, solange er nicht selbstzerstörerisch wird.

Hannas's Journey

Angekommen in Tel Aviv hat Hanna zu Beginn große Schwierigkeiten, sich in Ihrem Umfeld einzuleben. In Ihrer Freiwilligen-WG herrscht schlechte Stimmung. Der israelisch-palästinensische Konflikt wird zwischen Carsten, einem „Wiedergutmachungsdeutschen“ und Maja, einer Politaktivistin ausgetragen und nimmt teilweise schon komische Züge an. Hast du selbst während des Drehs in Israel etwas von dem andauernden Konflikt zwischen Israel und Palästina zu spüren bekommen?

An unserem letzten Drehtag in Jerusalem hieß es plötzlich, dass es in Tel Aviv das erste Mal seit 20 Jahren Luftalarm gegeben hat, aus dem Gaza-Streifen wurden Raketen mit sehr großer Reichweite abgefeuert. In den folgenden Tagen bis zur Abreise habe ich das insgesamt viermal erlebt, was ich als sehr bedrohlich empfand. Die Leichtigkeit des 2-monatigen Aufenthalts wurde dadurch nicht unbedingt getrübt, hat mich jedoch sehr nachdenklich gemacht.

Itay, der Betreuer des Behindertenheims, dem Hanna zugeteilt wird und in den sie sich im Laufe der Geschichte verliebt, scheint zu Beginn nicht sehr viel für sie übrig zu haben. Holocaustwitze und zynische Sprüche über die deutsche Vergangenheit gehören fast schon zur Tagesordnung. Glaubst du, der Film zeichnet ein reales Bild vom Umgang zwischen Juden und Deutschen im Jahr 2013?

So flapsig, wie Itay das im Film betreibt, habe ich das nicht erlebt, aber trotzdem zeichnet der Film ein reales Bild, weil er zeigt, dass ein solcher Umgang mittlerweile möglich ist. Im Kino wird gerade an diesen Stellen sehr gelacht, fast schon befreit. Das finde ich gut und wichtig.

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Zu Hannas Friedensdienst gehören auch Abende mit der Holocaustüberlebenden Gertraud. Gemeinsam mit der alten Dame begibt sich Hanna auf Spurensuche und findet spannende Details aus ihrer eigenen Familiengeschichte und das wahre Engagement ihrer Mutter. Wie stehst du als junge moderne Frau im 21. Jahrhundert zu der Frage, wie sich der Holocaust auf unsere Generation auswirkt?

Der Holocaust ist und bleibt ein großer Teil unserer Geschichte und damit auch der dritten Generation. Trotzdem sollte es möglich sein, nach und nach auch einen humorvollen Zugang bzw. Umgang zu finden, damit der Kontakt und die Kommunikation zwischen den Generationen nicht abreißt. Ein reger Austausch zwischen jungen Menschen in beiden Ländern ist daher nach wie vor sehr wichtig, sei es in Camps, Clubs in Berlin oder am Strand von Tel Aviv.

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Wer sollte sich HANNAS REISE anschauen?

Alle! Junge Menschen, alte Menschen, mittelalte Menschen! Menschen, die Lust auf Israel, den Sommer und die Liebe haben.

Wie geht es in deiner Karriere weiter? Gibt es eine Rolle, von der du träumst? 

Ich träume von einer Rolle in einem französischen Film. Das wäre der Hammer.

Kinostart: 23. JANUAR 2014

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