Frau Antje in Grün und Gothic aus Berlin

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Dutch Eco Design Show präsentiert junge grüne Mode aus Holland im alten Ambiente.

Dutch Eco Design Show präsentiert junge grüne Mode aus Holland im alten Ambiente.

Das Schönste ist der Ausblick. Durch die riesigen Flurfenster des Kronprinzenpalais, einem klassizistisch-preußischen Prachtbau im Herzen Berlins, schaut man auf Dom, Spree und Lustgarten. Wetter, Verkehr und W-Lan sind ausgeblendet für einen Moment.

Doch dann kommt sie, die Mode, mit großem Paukenschlag und im „grünen Gewand“: Als green oder eco fashion – nachhaltig, fair und umweltbewusst – ist sie fester Bestandteil der Fashion Week, Tendenz steigend. Immer mehr der insgesamt 600 Fashion-Week-Aussteller setzen auf nachhaltig produzierte Kleidung aus nachwachsenden Ressourcen, produziert in umweltschonenden Verfahren und zu gerechten Löhnen und Arbeitsbedingungen. Im hochherrschaftlichen Kronprinzenpalais tagt noch bis Freitag eine der beiden diesjährigen Fachmessen für Öko-Mode, der green showroom. Die andere, die ethical fashion show, ist einige hundert Meter entfernt im E-Werk zu sehen.

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Ein besonderes Bonbon war die Dutch Eco Design Show am Mittwoch. Die Botschaft des Königreichs der Niederlande, diesjähriger Partner der Fashion Week, präsentierte dreizehn junge Öko-Desiger aus dem Land der Tulpen. Alles andere als blumig allerdings der Catwalk: Klar strukturierte und zugleich feminine Linien waren zu sehen, Öko-Materialien in schmeichelnden Silhouetten, Stilanleihen aus den 20ern (Charleston-Kleid) und den 80ern (Bundfaltenhosen, die nach unten röhren-eng zulaufen), ein bisschen Gothic und ein Mix aus Eleganz und Street Style bei den Herren (Jacken im klassischen Blazerschnitt mit Zip und weiter Mönch-Kapuze).

Schön anzusehen war das allemal, harmonisch und kleidsam im besten Sinne, vorstellbar nicht nur an zaundürren Models, sondern auch im Alltag – aber irgendetwas fehlte. Es fehlte das, was eine Show zum Spektakel macht, und ein Kleid zur Kunst. Es fehlte Exzentrik.

Auch auf der Salonshow, die vor allem ortsansässige Designer vorstellte, hatte die feminine Linie Vorrang. Das Label HessNatur, ausgeführt vom Institut Esmod aus Berlin, lag mit seinen schwarzen Outfits zwischen Gothic und Eleganz weit vorn. Auf dem Catwalk wurden Kollektions-Highlights von Designern des Greenshowrooms und der Ethical Fashion Show Berlin gezeigt. Folgende Labels waren dabei: Aiby Craft, Aleks Kurkowski, Alma & Lovis, Ben Weide, Cocccon, Deepmello, Edelziege, Johanna Riplinger, Katharinakaiser, Leibschneider, Lotta, Luxaa, Mayta Lara Leal, Myuli, Silke Handley, Somyso, Spectrum und Studio Ecocentric.

www.green-showroom.net

© RCR Jana Sittnick

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