Harald Glööckler: Designer-Tapetenkleider auf dem Laufsteg.

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Der sympathische Mann hat Anspruch, aber vor allem an sich selbst.

Der sympathische Mann hat Anspruch, aber vor allem an sich selbst.

Endlich schaffen wir auch in Frankfurt mal einen Glööckler Termin. Events mit Herrn Glööckler sind keine Seltenheit, was vor allem seiner Vielseitigkeit und seinem enormen Schaffensdrang zu verdanken ist. Daß er dabei auch die Medien nicht scheut und gerne für Fotos posiert, ist für Publikum und Pressevertreter durchaus angenehm.

Wir registrieren erfreut, wie geschmackvoll die gesamte Veranstaltung gemacht ist, im renovierten Festsaal des Frankfurter Palmengartens, ein Ballsaal mit barocken Ornamentwänden und Säulen und mit stilvollen hohen Kerzenleuchtern auf den für ein exklusives Gala Dinner geschmückten Tischen. Mitten drin befindet sich ein Laufsteg, denn Herr Glööckler und die seit fünf Generationen bestehende traditionsreiche Marburger Tapetenfabrik präsentieren ihre neuesten Kunstwerke – die zweite Designer-Tapeten-Kollektion von Harald Glööckler- nicht auf profaner Platte sondern in Form von eigens dafür entworfenen Tapeten-Kleidern, getragen von Models in einer wirklich ungewöhnlichen Modenschau.

Wir werden an einen Tisch geführt und sehr herzlich von den Presse-Kolleginnen in die Runde mit aufgenommen. Da wir von RedCARPETReports kommen, wird uns sofort eine fachliche Kompetenz in der TEXTILbranche zugetraut. Und zutiefst gerührt ob dieses entgegengebrachten Vertrauens, bemühen wir uns sofort, den Vorschußlorbeeren gerecht zu werden und uns weiter zu bilden.
Wir lernen, daß irisierend bedeutet, wenn die Tapetenstruktur derart gestaltet ist, daß sie beispielsweise von links betrachtet eher bläulich und von rechts eher türkis schimmert.

Wir erfahren von Kolleginnen etablierter und bekannter Einrichtungszeitschriften, welch angesehenen hochqualitativen und im zwischenmenschlichen Umgang einwandfreien Ruf die Marburger Tapetenfabrik genieße.
Auch täusche der Eindruck von Harald Glööckler nicht, der mit ehrlicher aber netter und humorvoller Rüge den Moderator nur zum Erröten und nicht zum Erblassen bringt. Er sei tatsächlich sehr sympathisch, authentisch und herzlich – und das ausnahmslos bei jedem Interview oder jeglicher anderer Begegnung.

Kritisch ihm gegenüber äußert sich am gesamten Abend tatsächlich nur er selbst, wenn er Dieter Langer, den Kreativchef des Hauses, korrigiert, daß es sicher schwierig sei, mit ihm etwas zu entwickeln, da er auch schon mal wieder einiges überwirft und ändert, wenn er nicht völlig zufrieden ist. Der Chefdesigner erzählt, Herr Glööckler versuche unablässig Einzigartiges hervorzubringen und ein revolutionäres Ergebnis zu erzielen mit dem simplen Wunsch, daß sich die Menschen mit seiner kreierten Tapete wohl und glücklich und gerne auch ein wenig luxuriös fühlen.

Aber natürlich sei es auch ihr Wunsch, daß sich die Tapetendesigns gut verkaufen und mit Gewinn, ergänzt Ullrich Eitel, Chef der Marburger Tapetenfabrik, schließlich befinden sich in diesem Saal etwa 350 geladene Händler, die die Luxus-Tapeten gerne an- und weiterverkaufen sollen. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Frankfurter Messe „Heimtextil 2014“ statt.

Herr Eitel, der die Marburger Tapetenfabrik führt, zeigt zu später Stunde noch weitere verborgene Talente, wie etwa seine versierten Rock’n Roll Techniken zur Musik der übrigens hervorragenden Frankfurter Jazzband „4 to the bar“. Auf dem Laufsteg werden verschiedene Salti der Tanzpartnerinnen demonstriert.
Außerdem kommen wir noch in den akustischen Genuß einer Geigerin, die sowohl in virtuosen als auch romantischen Stücken („the rose“ von Bette Middler) glänzt und in ihrem funkelnden Kleid neben Harald Glööckler um die Wette glitzert.

Die aufwändig gestalteten Tapetenkleider der Modenschau sind leider nicht verkäuflich und existieren auch nicht in Baumwolle oder Synthetik Version.
Ich frage Herrn Glööckler im Interview, ob das nicht schade sei, aber er erklärt mir, daß ja auch bei den großen Modeschauen, die Laufstegmodelle in erster Linie der Aufmerksamkeit und der Show dienen und nicht dem Weiterverkauf, das sei eben so, und dieser Showteil hätte ihm besondere Freude gemacht (Er hat beispielsweise schon die Kostüme für die Weihnachts-Revue im Friedrichstadtpalast entworfen). Es sei schön gewesen, diesen Bereich, den er ja auch kann, mit dem Tapetendesign zu verknüpfen.
Auf die Frage, wie er denn vorgehe, wenn er Tapeten entwirft, ob es ähnlich wie beim Malen sei oder wo er sich neben barocken Mustern seine Inspirationen hole, antwortet er, daß er es ein bißchen wie beim Kochen finde. Er nehme etwas hiervon und davon, dieses vorher weg und jenes dazu und so ergebe sich irgendwann eine stimmige Komposition.

Und mit diesem schönen Bild seines Schaffens und Fotos von einem glänzenden Abend verabschieden wir uns und können Herrn Glööckler nur weiterempfehlen. Es lohnt wirklich, in seine Tapetenkollektionen, und besonders auch in die Kinderkollektion mindestens hinein zu sehen. Es gibt einiges zu entdecken von reliefartigen Uni-Vliestapeten bis zu dreidimensionalen Zusatz-Aufklebern in Form von Krönchen, Glitzersteinen, Engelsflügeln, Federn oder auch Alligatoren. Viel Freude und einen pompöösen Nachmittag dabei.

© RCR Julia Stolze

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