Sehenswerte Alternativen – nicht nur zur Weihnachtszeit
Die Berlinische Galerie und der Martin-Gropius-Bau zeigen zwei überaus sehenswerte Ausstellungen.
In der Zeit vor Weihnachten, in der die ganze Stadt gefühlt ein einziger riesiger Weihnachtsmarkt ist und man meint, diesem Konsumrausch nicht entfliehen zu können, bieten die Berlinische Galerie und der Martin-Gropius-Bau zwei überaus sehenswerte Ausstellungen.
Im Martin-Gropius-Bau läuft derzeit (noch bis zum 09.03.2014) die Ausstellung „Barbara Klemm. Fotografien“. In 300 Exponaten bietet die Ausstellung einen Einblick in die Arbeit der Fotografin aus den vergangenen 50 Jahren. Ihre Aufnahmen zeigen politische Ereignisse, Alltagsszenen, Portraits bekannter Persönlichkeiten aus Kultur und Politik. Barbara Klemm, die jahrzehntelang für die Süddeutsche Zeitung tätig war, hat politische Ereignisse wie Mauerfall, Bundestagswahlen oder Wiedervereinigung in ihren Bildern festgehalten, daneben aber auch zahlreiche Reportagen rund um den Globus für die Zeitung abgeliefert. Sie hat sowohl Politiker porträtiert (u.a. Gerhard Schröder nach dem Wahlsieg) als auch Künstler wie Neo Rauch (bei der Arbeit an einem Bild) oder Janis Joplin (bei ihrem Konzert in Frankfurt 1969) und Herta Müller. Dabei hat sie immer ausschließlich in Schwarzweiß gearbeitet.
In einem Videofilm kann man außerdem mehr über die Arbeitsweise von Barbara Klemm selbst erfahren.
Die Ausstellung „WIEN BERLIN – Kunst zweier Metropolen“ (noch bis zum 27.01.2014) ist zu finden in der Berlinischen Galerie in der Alten Jakobstraße. Die Berlinische Galerie präsentiert in Zusammenarbeit mit der österreichischen Galerie Belvedere erstmals zentrale Werke der Wiener und Berliner Moderne, angefangen bei den Impressionisten um 1890 bis zur Neuen Sachlichkeit um 1930.
Die Ausstellung zeigt in 200 Exponaten ( Bilder, Zeichnungen, Skulpturen) die Beziehungen der Künstler beider Städte. Ausgangspunkt sind die Secessionen in beiden Städten um 1900, am Ende stehen der Kinetismus in Wien und demgegeüber Der DADAismus Berlins.
Zu sehen sind sowohl großformatige Bilder wie Walter Leistikows „Aus der Mark“ oder Lotte Lasersteins „Abend über Potsdam“ als auch kleinste Zeichnungen und Radierungen wie die von Emil Orlik ( „Bildnis Tilla Durieux“, „Bildnis Elisabeth Bergner“).
Zu den zentralen Werken der Ausstellung zählen sicher Gustav Klimts „Johanna Staude“, Kirchners „Frauen auf der Straße“, Max Beckmanns „Die Straße“, Schieles „Bildnis des Verlegers Eduard Kosnack“ oder Christian Schads „Maika“.
Daneben gibt es aber auch eine große Auswahl an Zeichnungen, Radierungen, Holzschnitten und Collagen von Max Beckmann („Selbstbildnis“), Otto Dix („Der Krieg“), Käthe Kollwitz („Weberzug“, „Karl Liebknecht“) und weiteren Künstlern.
Barbara Klemm. Fotografien
Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin
Mittwoch – Montag 10 – 19 h
Führungen finden immer Sonntags 15 Uhr ohne Anmeldung statt.
WIEN BERLIN. Kunst zweier Metropolen . Von Schiele bis Grosz
Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin
Mittwoch – Montag 10 – 18 h
Zum Rahmenprogramm der Ausstellung gehört die Lange-Wien-Literatur-Nacht am 06.12.2013 ab 19 Uhr.
Die nächste Lange Wien-Nacht findet am 10.01.2014, ab 19 Uhr statt und widmet sich der Musik.