Glamour, Emotionen und Humor beim Hessischen Filmpreis in der Alten Oper Frankfurt

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Samba tanzend eröffnet Jörg Thadeusz die 24.Verleihung des Hessischen Film- und Kinopreises in der Alten Oper Frankfurt.

Samba tanzend eröffnet Jörg Thadeusz die 24.Verleihung des Hessischen Film- und Kinopreises in der Alten Oper Frankfurt, die vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Hessischen Filmförderung und der Frankfurter Buchmesse veranstaltet wird. Und weil der Ehrengast der Buchmesse dieses Jahr Brasilien ist, startet der Moderator des Abends, indem er alles, was an Latino in ihm steckt, aus sich herausholt. Das Ergebnis wird respektvoll und auch sehr amüsiert beklatscht, und in diesem Sinne verläuft die Veranstaltung weiter:

Nominierte und Preisträger werden gewürdigt und geehrt, aber alles in lockerer humorvoller Stimmung. Dennoch gibt es auch sehr berührende Momente, beispielsweise wenn Hannelore Hoger, die den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier erhält, zurückblickt und innehalten muß, wenn Sie sich an Kollegen erinnert, die nicht mehr unter uns sind.
Oder wenn Regisseurin Pola Beck für ihren Kinofilm „Am Himmel der Tag“ die Auszeichnung für den besten Spielfilm entgegennimmt. Es ist die Geschichte einer junge Frau, die zunächst ungewollt schwanger wird, sich dann für das Kind entscheidet und es wieder verliert, tief berührend, intensiv und sensibel dargestellt von Aylin Tezel. Es ist das Erstlingswerk der Regisseurin und sie erzählt, daß einige Männer ihr schon zugestanden hätten, daß Sie so sehr mit der Protagonistin mitgefühlt hätten, daß Sie weinen mußten. So traurig hatte sich ihr erster Film gar nicht entwickeln sollen, aber sie weiß natürlich die tiefe Ergriffenheit sehr zu schätzen.

Musikalische Einlagen mit leidenschaftlichen und humoristischen Texten von Miroslav Nemec (bekannt vor allem als Münchner Tatort-Kommissar) begleitet vom Pianisten Christof Weber sorgen für kurze Pausen.

Die Laudatoren wie Anna Thalbach oder das junge Hauptdarsteller Team des diesen Sommer in Frankfurt abgedrehten Kinofilmes „Doktorspiele“ (Ella-Maria Gollmer, Merlin Rose und Lisa Vicari) driften nie in Floskeln ab und Lisa Maria Potthoff bringt den Sonderpreisträgern Rainer Ewerrien und Carsten Strauch, die für Ihre Serie „Götter wie wir“ auch schon eine Grimme-Preis Nominierung und den Deutschen Fernsehpreis dieses Jahr erhalten haben, extra einen Teppich mit, damit diese möglichst noch auf selbigem bleiben trotz dieser reichlichen Ehrungen in kürzester Zeit.
Die Autoren Fußballnationalteams Brasiliens und Deutschlands, die ihr Spiel zuvor mit 9:1 für die Deutschen Autoren entschieden hatten, verleihen mit Jürgen Boos (Direktor der Frankfurter Buchmesse) den Preis für die beste internationale Literaturverfilmung an Ziad Doueiri und seine Frau Joelle Touma für „The Attack“.

Ein komischer Moment entsteht auch, als die Produzentin Regina Ziegler für die leider verhinderte Schauspielerin Lisa Wagner den Preis für die beste Schauspielerin entgegennimmt und durch das Vorlesen von Lisas Zettel, sich bei sich selbst bedankt.

Ein Teaser mit Zusammenschnitten der im vergangenen Jahr in Hessen gedrehten Filme verdeutlicht, wie enorm das Filmische Schaffen und die Beliebtheit der Region Hessen als Drehort weiter zugenommen hat, sicher auch begünstigt durch die Filmförderungen wie HessenInvestFilm. Und gerne bestätigt die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Eva Kühne-Hörmann diese Entwicklung.

Auf dem langen Roten Teppich vor der glamourös illuminierten Frankfurter Alten Oper, gesäumt von reichlich Pressse und Fans finden sich an diesen Abend Stars und Prominente wie Antoine Monot jr. und Wanja Mues –das gut gelaunte neue „Ein Fall für Zwei“ -Team, Max Moor, Christoph Maria Herbst, Detlev Buck, Jury-Mitglied Herbert Knaup, Schauspielerin Shirin Tabatabai, Ministerialdirigent und Vorsitzender bei HessenInvestFilm Günter Schmitteckert, Jenny Schily, Jörg Zick, Simone Wagner, Susann Atwell, Nora Jokosha, Ann-Kathrin Kramer, Alexander Beck, Regisseur Lars Kraume, Alina Levshin, Alexandra Kamp, Ruth Wagner, Christoph Stein, Margit Lieverz, Autorin Alexandra Maxeiner (Jugend Literaturpreis 2011), Michel Friedmann, Bärbel Schäfer und viele viele mehr.

Die Party nach der Verleihung wird noch bis nach 4h morgens von den Gästen der Filmbranche genutzt, um Buffet und Getränke zu kosten und miteinander zu sprechen und zu feiern.
Darunter auch Produzenten und Redakteure vom hr (z.B. Liane Jessen) und von der Twentieth Century Fox Germany („Monuments men“), Frankfurter Filmproduzenten wie Daniel Zuta (Plastic Planet), Produzent Robert Marciniak („Lieblingsfilm“, München), Reinhold Elschot, Fernsehspielchef und stellvertretender Programmdirektor des ZDF, Katrin Huvart von der Film Commission Hessen, Dr. Ursula Vossen von HessenInvestFilm und die Frankfurter U5Filmproduktion: Norbert Walter, Karl-Eberhard Schäfer und Rolf Silber („Achtung Arzt“, „Der Mann auf der Brücke“) und viele mehr.

Der Regisseur und Oscar Preisträger Stefan Ruzowitzky („Die Fälscher“) unterhält sich lange und aufgeschlossen über seine jüngsten Dreherfahrungen in Hessen und in den USA (Nominierung für besten Dokumentarfilm „Das radikale Böse“).
Regisseurin und Oscar-Preisträgerin Katja von Garnier (Oscar für „Abgeschminkt“) wurde für ihren wunderschönen mitreißenden Film „Ostwind“ nominiert und genießt den Abend mit zweifacher männlicher Begleitung: ihrem Mann, dem Regisseur Marcus Goller („Frau Ella“) und ihrem kleinen Sohn.

Und wer sich zwischen den vielen Gesprächen mal wieder bewegen will, rockt ab 01h ausgelassen die volle Tanzfläche bis in den frühen Morgen.

Weitere Preisträger:
Piotr J. Lewandowski für bestes (noch nicht verfilmtes) Drehbuch „Jonathan“ ,
Arne Ahrens für den Kurzfilm „Meine Beschneidung“, Inigo Westmeier für den Dokumentarfilm „Drachenmädchen“ , der Hochschulfilm „Pieces of Venus“ und Thomas Thieme als bester Darsteller in „Das letzte Wort“.
Kinokulturpreisträger nachzulesen unter: http://www.hessischer-filmpreis.de

© Julia Stolze

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