Setbesuch „Doktorspiele“: Feuer und Motorradstunts beenden die Außendrehs

0

Die Außendreharbeiten der Teenagerkomödie „Doktorspiele“ sind abgeschlossen. Nur noch acht Drehtage für den Kinofilm in Frankfurt am Main.

Die Außendreharbeiten der Teenagerkomödie „Doktorspiele“ sind abgeschlossen. Nur noch acht Drehtage für den Kinofilm in Frankfurt am Main. Seit dem 25. Juni wird der Kinospielfilm – wie schon in REDCARPET REPORTS berichtet – in Frankfurt realisiert, an den verschiedensten Locations, wie z. B. einem Fußballplatz, einem Schwimmbad, der Frankfurter Innenstadt inklusive Skyline-Blick mit einem inszenierten Stau auf der Flößerbrücke und Motorrad Stunt Einlagen (Frankfurter Stuntfirma Becker Stunts).

Letzte Woche wurde zum Abschluss noch eine Hausfassade in Offenbach niedergebrannt und das alles mittels einer motorisierten sprachgesteuerten brennenden Schubkarre (Nefzer Spezialeffekte, Schwäbisch Hall und Babelsberg). Dank des Spitzensommerwetters der letzten Wochen konnte man den Außendrehplan prima einhalten, und jetzt kann sich das Team um Regisseur Marco Petry entspannt auf die Innenaufnahmen in einem Haus in Bad Homburg bei Frankfurt am Main konzentrieren.

Die sympathische Produktionsleiterin Birgit Gernböck erzählt uns sehr engagiert und enthusiastisch von den Erlebnissen und Besonderheiten der letzten 23 Drehtage, die hinter dem hessisch-bayerisch-baden-württembergischen Team liegen – wie z .B. eine eigene Aquariumskonstruktion für die Unterwasserkamera bei einer Poolpartyszene – und davon, was Ihnen noch bevorsteht.
Wir sind in einer Straße in Bad Homburg, gesäumt von den Wagen des Filmteams, gemischt mit den PKWs der Anwohner. Crewmitglieder, Pressevertreter und Stars wie Christiane Paul und Max von der Groeben laufen umher, es wird gedreht und parallel folgen die Anwohner und Autofahrer ihrem ganz normalen Alltag. (Nur die eigentlichen Hausbewohner sind in den Urlaub geschickt worden.) Alles verläuft sehr offen, transparent und freundlich. Im Haus wird gedreht und im Crew-Essenswagen werden die Schnitzel geklopft. So ungewöhnlich und doch ganz bodenständig läuft es am Set von „Doktorspiele“ ab. Auf dem Drehplan heute: ein Familienstreit im Badezimmer, bei dem unter anderem ein Badezimmerschrank in die Brüche geht. Der Hauptdarsteller Merlin Rose kommt nach der Szene fröhlich zur Mittagspause aus dem Haus mit locker umgeschlungenem Bademantel, Adiletten und blutender Nase.

Das Bad Homburger Haus stellt das gemütliche warme Familienheim des Protagonisten Andi dar und soll mit seinem etwas ungewöhnlichen, eigenwilligen Einrichtungsstil einen Kontrast zur kühlen kubischen weißen Villa seiner Angebeteten darstellen. Andis Vater (Oliver Korittke) spielt in einer Band und beherbergt neben einigen Instrumenten auch Didgeridoos und eine alte Musikbox. Die Mutter, gespielt von Christiane Paul, akupunktiert im Nebenraum Patienten und vergisst bei der ein oder anderen Familiendiskussion schon mal einen eingenadelten Patienten.

Christiane Paul, deren eigene Kinder noch deutlich vor der Pubertät liegen, wird augenzwinkernd gefragt, ob sie sich schon vor dieser Phase fürchte. Diese Zeit fürchte vermutlich jeder etwas, schmunzelt Christiane Paul und gibt aber zu bedenken, dass die meisten Eltern dabei vielleicht auch nicht immer so einfach seien.
In Frankfurt wolle sie sich noch das umgebaute Städel Museum und andere Kunsthallen ansehen, wenn es die Zeit ermöglicht, und an Marco Petry schätze sie ebenfalls sehr dessen besonderes Gespür für Jugendliche und deren Themen.

Oliver Korittke erfreue an seiner Arbeit besonders, dass er Christiane Pauls Partner spielen kann. Er kennt vor allem den Frankfurter Flughafen sehr gut, da er fast täglich zwischen Mallorca und Frankfurt hin- und herjettet, da er dort ebenfalls noch Dreharbeiten beenden muss. Angesprochen auf seine lange konstante im Kindesalter begonnene Karriere, äußert er sich zutiefst dankbar über diesen glücklichen Verlauf und vermutet auch, dass es günstig war, dass er keinen derartig kometenhaften Aufstieg mit einer Kultserienfigur hatte wie einige Kollegen, so dass er nicht so stark mit einer Rolle identifiziert wurde. Er sei im Gasthaus seiner Eltern entdeckt worden und hätte sich ansonsten vermutlich demselben Beruf wie die Eltern gewidmet.

Am Set treffen wir auch den gut gelaunten Produzenten Robert Marciniak (Lieblingsfilm, München), der so oft er kann bei den Dreharbeiten vorbeischaut. Nach drei Jahren Vorbereitung (Stoffentwicklung, Finanzierung) sei der Drehzeitraum eigentlich immer eine sehr glückliche Phase für den Produzenten, wenn das Projekt nach der intensiven oft jahrelangen Vorarbeit endlich realisiert wird. Während seiner Zeit bei Constantin Film sei ihm Bernd Eichinger bei der gemeinsamen Arbeit oft ein Vorbild gewesen. Das wichtigste, was er sich von Bernd Eichinger behalten habe sei, dass man immer das machen und realisieren müsse, bei dem man selbst wirklich etwas spürt.

Regisseur Marco Petry, freundlich und hochkonzentriert, zeigt sich glücklich und zufrieden mit der bisherigen Entwicklung der Dreharbeiten. Es gäbe immer mal ein paar kleine Überraschungen beim Drehen, aber es treffe doch sehr seine Vorstellungen, die er sich erhofft hatte, was vor allem auch an den besetzten Schauspielern liege. Man merkt, wie sehr ihm der Film am Herzen liegt und dass für ihn neben all der Komik, den lustigen Situationen und Sprachwitzen vor allem auch die Entwicklung der Hauptfigur sehr wichtig ist.

Dr. Ursula Vossen von HessenInvestFilm erzählt RedCarpetReports von den Förderkriterien und Bedingungen für Filme, wie zum Beispiel ein gutes Drehbuch, eine vernünftige Kalkulation, ein lokaler Imageeffekt, pädagogisch wertvolle Anteile, eventuell eine internationale Wahrnehmung. Und es müssen mindestens 100 Prozent der geförderten Summe wieder im Land Hessen ausgegeben werden. Meist seien es tatsächlich dann sogar 200 Prozent. HessenInvestFilm trägt mit 800.000 Euro den Hauptförderanteil neben der 20th Century Fox (gesamte Produktionskosten seien etwa 3 Mio. Euro). Unterstützt wurde der Film von der Film Commission Hessen.

Günter Schmitteckert (Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst) betont, wie sehr Hessen und vor allem Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet als Filmstadt und Drehort wachse, so dass z. B. mbf ständig sein Equipment erweitern müsse und Arri gerade eine Niederlassung in Frankfurt eröffnet habe.

Auch beim großen Gruppenfoto bleibt die Stimmung heiter und locker und der Twentieth Century Fox Deutschland Geschäftsführer Vincent de La Tour und Herr Ministerialdirigent Schmitteckert beschließen, ihre Krawatten in der Hosentasche zu belassen.

Wir wünschen noch erfolgreiche angenehme Drehtage und sind sehr gespannt und voller Vorfreude auf eine ganz besondere, lustige aber auch berührende Teenagerkomödie im nächsten Jahr!


© RCR Julia Stolze

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert