Barack Obama in Berlin

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Die Normalität ist in Berlin nun wieder eingekehrt, bis gestern Abend schützten über 8000 Polizisten den mächtigsten Mann der Welt bei seinem „Arbeitsbesuch“ in der Hauptstadt.

Am 18./19. Juni 2013 besuchte Barack Obamas zum ersten Mal die deutsche Hauptstadt als US-Präsident. Für ihn galt die höchste Sicherheitsstufe, mehr als 8000 Polizisten waren für den „Arbeitsbesuch“ im Einsatz und machten Berlin bis gestern Abend praktisch zu einer Festung.

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Am Mittwoch hatte der Präsident ein strammes Programm, welches mit dem Besuch beim Bundespräsidenten Joachim Gauck um 09:50 Uhr begann. Nach dem militärischen Empfang, dem Eintrag ins Goldene Buch sowie einer Unterredung ging es weiter zum Bundeskanzleramt. Kurz nach 11:00 Uhr wurde Barack Obama von Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt. Nach einem ersten Fototermin, ging es hinter verschlossen Türen um wichtige weltpolitische Themen, bevor sich beide gegen 12:45 Uhr bei einer Pressekonferenz den Fragen der anwesenden Journalisten stellten. Das US-Abhörprogramm Prism, Afghanistan, Guantánamo, die geplante Freihandelszone und der weltweite Drohneneinsatz waren nur einige Themen, welche aufgegriffen wurden.

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Im dichtgedrängten Terminkalender war die Rede des US-Präsidenten am Brandenburger Tor der Höhepunkt des Tages. Seit den Mittagsstunden bei sengender Hitze fühlte sich der Pariser Platz nach und nach mit den rund 6000 geladenen Gästen. In den vorderen Reihen platzierte sich die Prominenz, darunter zahlreiche Bundesminister, der Bundestagspräsident, Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker, der ehemalige Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen oder Wahl-Amerikaner Dirk Nowitzki.

Die Wartezeit bis zum Auftritt verkürzte David Garrett mit einem Vorgramm, wo er Hits wie „Born in the USA“ oder die amerikanische Nationalhymne auf seiner Violine zum Besten gab.

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Kurz nach 15:00 Uhr war es dann soweit. Unter großem Beifall wurden der US-Präsident Barack Obama, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit willkommen geheißen. Nach kurzen Ansprachen von Wowereit und Merkel trat schließlich Obama an das Rednerpult hinter dickem Panzerglas. Fast 30 Minuten zog er seine Zuhörer in den Bann, welche er mit den Worten „Hallo Berlin“ begann. In seiner Rede beschwor er, wie auch die Bundeskanzlerin zuvor, die transatlantische Partnerschaft für Demokratie, Freiheit und wirtschaftlichen Wohlstand. Mit seiner Vision einer atomwaffenfreien Welt unterbreitete er Russland ein neues Gesprächsangebot über eine weitere Reduzierung von Atomwaffen. Mit Blick auf Iran und Nordkorea sagte der US-Präsident, dass ein internationaler Rahmen für die friedliche Nutzung der Kernkraft geschaffen werden soll. Dies werde auf einer internationalen Konferenz geschehen.

Im Anschluss an die Rede traf sich Barack Obama noch zu einem Gespräch mit dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück.

Zum Abschied gab es im Schloss Charlottenburg ein festliches Abendessen, bevor es gegen 22:00 Uhr in der Air Force One zurück nach Hause ging.



© RCR Laurenz Carpen

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