„Angst ist immer ein schlechter Berater“

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Schauspielerin Maike Bollow über ihre Mutterrolle in „Heute bin ich blond“, persönliche Krebserfahrungen und ihre Beziehung zu Lisa Tomaschewsky

Die Schauspielerin Maike Bollow über ihre Mutterrolle in „Heute bin ich blond“, persönliche Krebserfahrungen und ihre Beziehung zu Lisa Tomaschewsky

Mit viel Charme, Gefühl und Humor erzählt der Film „Heute bin ich blond“ (ab 28. März 2013 im Kino) die wahre Geschichte der Autorin Sophie van der Stap, basierend auf dem Bestseller “Heute bin ich blond: Das Mädchen mit den neun Perücken”. Ein bemerkenswerter Film über ein außergewöhnliches Mädchen und ihren Kampf gegen die Krankheit Krebs. Gespielt wird Sophie von Topmodel Lisa Tomaschewsky, welche als Darstellerin in einer anspruchsvollen Charakterrolle ihr Filmdebüt feiert. Die Rolle von Sophies Mutter, die bereits selbst zuvor an Brustkrebs erkrankt war und diesen erfolgreich besiegen konnte, spielt die gebürtige Berlinerin Maike Bollow.

Im Rahmen der Dreharbeiten bauten die 24 und 49 Jahre alten Schauspielerinnen ein inniges Mutter-Tochter-Verhältnis auf, das auch außerhalb des Sets seine Fortsetzung fand.

„Maike begann mich irgendwann ‚Püppi‘ zu nennen, was mich zunächst verwirrte, denn mit diesem Kosenamen ruft mich tatsächlich nur meine Mutter“, erzählt Lisa Tomaschewsky. Maike Bollow ergänzt: „Obwohl ich keine eigenen Kinder habe, habe ich in ‚Heute bin ich blond‘ erneut eine Mutterrolle inne. Das war schon so in der ZDF-Telenovela ‚Alisa‘ und auch in dem SAT.1 Film ‚Im Alleingang‘. Anscheinend habe ich ein ‚Muttergen‘, das ich ausstrahle. Ich freue mich, dass sich zu meiner Filmtochter auch im realen Leben ein so freundschaftliches Verhältnis entwickelt hat. Im Film begleiten die Eltern ihre an Lungenkrebs erkrankte Tochter Sophie als Felsen in der Brandung durch die Tragik der Diagnose Lungenkrebs und den Kraftakt einer Chemotherapie. Sophies ganz individuelle Art, mit der Krankheit umzugehen, macht Mut. Das wird ein jeder, der allein schon einmal der Gefahr einer Krebsdiagnose ausgesetzt war, nachempfinden können. Da spreche ich aus eigener Erfahrung. Sophies Herangehensweise ist sicherlich keine Paradelösung, die allgemeine Gültigkeit besitzt und das vermittelt der Film auch nicht. Insofern empfinde ich ihn als sehr wirklichkeitsnah und geglückt erzählt, ohne dass es so scheint, als hätte er gewissermaßen die Weisheit gepachtet. Angst ist immer ein schlechter Berater. Sophies Lebenswille vermittelt schlicht und einfach Kraft.“

Maike Bollow, Foto © Jeanne Degraa

Maike Bollow nahm nach dem Studium an der Hochschule für Musik und Theater ihr erstes Festengagement am Staatstheater Hannover unter der Leitung von Ulrich Khuon an. Nach achteinhalb Jahren entschied sie sich frei zu arbeiten und es folgten zahlreiche Gastengagements an verschiedenen Theatern, z.B. in Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf. Parallel wurde sie vom Fernsehen entdeckt und begann mit der ZDF-Serie „Freunde fürs Leben“ ihre Fernsehkarriere. Es folgten Serienhauptrollen unter anderem in der ZDF-Serie „Notruf Hafenkante“ oder Auftritte in großen TV-Movies wie „Der Prinz von nebenan“ (2008, Regie: Peter Stauch). Ihr Leinwanddebüt gab Maike Bollow 2009 in Andreas Arnstedts DIE ENTBEHRLICHEN. Sie war die LKA-Chefin Regina Krieger in den zwei letzten Hamburger Tatorten mit Mehmet Kurtulus und hat zuletzt in dem großen SAT.1 Movie „Im Alleingang“ mit Hannes Jaenicke vor der Kamera gestanden

„Heute bin ich blond“

Die 21-jährige Sophie (Lisa Tomaschewsky) freut sich unbändig auf ihr Studium und ein partyreiches WG-Leben. Doch plötzlich wird sie schwer krank und Behandlungen sollen ihr Leben bestimmen, Aber Sophie rebelliert gegen den tristen Krankenhausalltag: Sie will ihr junges Leben genießen, ihre Träume leben, Feiern, Lachen, Flirten, Sex – einfach auf nichts verzichten. Perücken werden dabei zu ihrem neuen Lebenselixier: Mal trotzig selbstbewusst, mal romantisch verspielt oder kühl erotisch – je nach Haarfarbe und Frisur kommt ein anderes Stück Sophie zum Vorschein. Sie tanzt die Nächte durch mit ihrer langjährigen Freundin Annabel (Karoline Teska), verliebt sich in ihren besten Freund Rob (David Rott) und macht ihre ersten Schritte als Schriftstellerin mit ihrem Blog im Internet. Mit der Unterstützung ihrer Familie und viel Humor, Mut und Zuversicht streckt Sophie der Krankheit den Mittelfinger entgegen …

Eine bewegende Komödie von Regisseur Marc Rothemund (Mann tut was Mann kann, Groupies bleiben nicht zum Frühstück, Sophie Scholl), basierend auf dem autobiografischen Bestseller von Sophie van der Stap.

Ab 28.März 2013 im Kino.

Artikelbild © Jürgen Olczyk

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