Stahl, Glas und Farbe – Popstars im Hotel Eurostars

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Amsterdam. Barcelona. Göteborg. Madrid. Stockholm. Berlin. David Partida Montoya, der Künstler aus dem Baskenland präsentiert neue Portraitreihe in Berlin.

Eine Ausstellungsempfehlung.

Amsterdam. Barcelona. Göteborg. Madrid. Stockholm.  Berlin. David Partida Montoya, der Künstler aus dem Baskenland präsentiert neue Portraitreihe in der Hauptstadt.

Eine Ausstellungsempfehlung.

Bricht man aus dem Menschenstrom, der die Friedrichstraße entlangzieht, und betritt das kleine Gässchen, wandelt sich abrupt die Atmosphäre. Instinktiv, dem Dunst- und Schallkreis entflohen, nimmt man einen tiefen Atemzug.  Pflaster, rustikal anmutende rot-weiß karierte Deckchen auf den Tischen des Steakhauses zur Linken, rechts eine metallverkleidete Mauer in Türkis und Rost. Berlin!  Hebt man den Blick, ergänzen Stahl und Glas das Materienpatchwork. Strahlend ragt das Eurostars in den Himmel. Die Umgebung erscheint als Abglanz in der wiederspiegelnden Glasfassade des Hotelgebäudes. Hotelinneres und das Äußere interagieren in dieser membranartigen Abgrenzung. Das Licht transmittiert und reflektiert wie das Schauspiel eines halbdurchlässigen Spiegels.

Die Sonnenstrahlen greifen durch die feste Transparenz nach den meterhohen Bildern, die die Hotellobby schmücken. Das perfekte Licht.  Wo Galerien versuchen, das Sonnenlicht zu imitieren, gibt schon das Hotelgebäude alleine ohne jegliche Intervention den idealen Ausstellungsraum.

Ihre Augen sind geschlossen. Das tiefe Blau verzehrt die Goldpracht ihrer Locken wie die See ihre Schaumkronen, verliert sich im Grün, eignet sich dem Rot und seiner ins Purpur reichenden Facetten an. Weiße Linien fliehen über die Porzellanhaut. Marilyn Monroe – sinnlich, emanzipiert – das archetypische Sexsymbol. David Partida Montoya verleiht den Gesichtern der Pop Ikonen des vergangenen Jahrhunderts seinen Ausdruck.

Die Formgebung ist reduziert, die Farbwahl intuitiv. Zusammen brillieren sie in dieser für ihn typisch anziehenden Spannung. Das Temperament des Rots, die Tiefe des Grüns reichen unten aus den Bildern heraus und verschmelzen mit dem Dunkel des Marmors und dessen Struktur in einer zweiten Version des Gemäldes. Die Bilder vervielfältigen sich und umgeben allumreichend. Indes entsteht eine Symbiose von Architektur und Malerei, von Kristallenem und Metall und der Farbe auf der Leinwand. Sie kommunizieren miteinander und beziehen den Betrachtenden dabei mit ein. Man steht praktisch im Bild, auf dessen Projektion, welche die Schwärze unter den Füßen färbt.

Die motivausmachenden Partien sind präzisiert, die Farben leuchten kraftvoll, verkörpern den Pop.  Weiße, das Haar durchkräuselnde Linie wie die Enden von Gitarrensaiten – Jimi Hendrix blickt im dreiviertel Profil portraitiert zur Seite. Die Blautöne fließen ineinander, unterbrochen von gelben und roten Flächen, die sich auf dem Farbterrain ausbreiten, die Himmelskörpern ähneln. Hendrix, vom Rolling Stone zum besten Gitarristen aller Zeiten gekürt, vor dem assoziativ sprichwörtlichen Pophimmel.

Sexuelle Uneindeutigkeit, charakteristische Maskerade. David Bowie gibt das am härtesten konturierte Portrait der Serie ab. Lila gefärbte Lippen auf Weiß, der typische Streifen durchkreuzt, im Grünrot abstrahiert, das Auge.

Zufrieden posiert der Künstler vor seinen Arbeiten. Die Ausstellung währt noch bis zum 12. November im Eurostars Luxury Class Hotel an der Friedrichstraße 99 in Berlin.

An die Bar. Einen Toast auf das Werk!

Kontakt zum Künstler: partida5@hotmail.com

© RCR Carina Adam

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