Romanian Designers präsentieren drei rundum gelungene Kollektionen
Am Samstag präsentierten Rumäniens interessanteste Designer ihre aktuellen Kollektionen auf der Mercedez Benz Fashion Week in der Hauptstadt.

Schon seit längerem ist diese Parade zu einem gern gesehenen festen Bestandteil der Berliner Modewochen geworden. Und auch in diesem Jahr überzeugten drei ausgewählte, talentierte Labels das Publikum.
Den Anfang machte das Label Twenty(2), rund um den Designer Mihai Zaru, mit seiner Frühjahr/Sommerkollektion 2012 für die Herren. Augenscheinlich unter dem Thema der Dekonstruktion wurden überaus gelungene Neuinterpretationen des klassischen Herrenanzugs vorgeführt. Mithilfe von Denim Einsätzen, die teilweise an vergangene Kollektionen des Labels G-Stars erinnerten, wurden ganz neue Formen des eleganten Trenchcoats geschaffen. Bunte Streifen und viele zarte Pastellfarben rundeten das Bild ab und schufen einen interessanten Kontrast in der sonst doch noch recht farblosen Männermode. Besonders beeindruckend waren aber vor allem die außergewöhnlichen, mit Perlen besetzten, Kopfschmucke der Models ganz im Ethno Look, brachten sie einen Hauch afrikanischen Flair in das Fashion Week Zelt an der Berliner Sigessäule.
Die zweite im Bunde war an diesem Tag die Designerin Adelina Ivan, mit ihrem gleichnamigen Label ADELINA IVAN. Sie konzentrierte sich mit einer sehr futuristisch anmutenden Kollektion aus meist knöchellangen Kleidern vor allem auf die beliebten Polka Dot Prints. Die sich auch ganz konsequent als witziges Accessoire auf den Wangen der Models wiederspiegelten.
Fast gänzlich in schwarz und weiß gehalten, präsentierte sie eine sehr klare Linie. Minimalistisch, aber trotzdem alles andere als langweilig. Durch das geschickte Spiel mit fließenden matt glänzenden Stoffen erzeugte sie H förmige Silhouetten, die sowohl als elegant als auch innovativ zu bezeichnen waren.
Als Letzter führte dann das Label Patzaikin des ehemaligen Kanu Olympik Gewinners Ivan Patzaikin seine Kollektion vor, für die der Designer Olah Gyaras entwirft. Erst 2011 gegründet, zeigte er die erstaunlich ausgereifte Kollektion einer avantgardistisch anmutenden Männermode, mit viel Denim und Leinen. Im Vordergrund des Labels liegt vor allem auf den bewussten Einsatz von vorhandenen Ressourcen und Materialien. Dementsprechend „natürlich“ zeigen sich auch die Models, die vor allem durch ihre Strohhüte teilweise an das romantisierte Bild von Bauern aus dem Urwald erinnerten. Auch die teilweise sehr außergewöhnlichen Jeanswaschungen wirkten sehr roh und irgendwie unfertig. Dennoch, durch asymmetrische Schnitte, Details und lässigen Silhouetten wurde ein mehr als stimmiges Bild, einer sehr tragbaren, modernen Herrenmode geschaffen.
Im Finale liefen schließlich noch einmal alle Models mit Seifenblasen in der Hand über den Laufstieg unter einem Regen aus schwebenden Kugeln und beendeten die Show ebenso gelungen und extravagant, wie auch die einzelnen Kollektionen der drei Designer.
(c) RCR Alexandra Brechlin
(c) RCR Ricarda Schernus