Interview mit Schauspielerin & Autorin Sarah Tkotsch

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Arevik Antonyan: Vielen unseren Lesern bist du von deiner Zeit bei GZSZ als quirlige Lucy ans Herz gewachsen. Du hast uns in dieser Rolle mit vielen Facetten der Pubertät konfrontiert. Wir haben unter anderem dabei zugeschaut, wie sich Lucy verliebt, wie ihr Herz gebrochen wird und wie es sie schließlich ins Ausland zieht, um ihrem Traumberuf der Fotografie nachzugehen.
Wie sehr hat dich diese Rolle beeinflusst, um dein Buch zu schreiben?

Sarah Tkotsch: Ich muss sagen, sogar sehr! Es hat mir damals sehr viel Spaß gemacht, diese Rolle zu spielen. Da ich einige Jahre älter war als Lucy, konnte ich viel aus meinen eigenen Erfahrungen der Pubertät einbringen. Viele Mädchen haben sich mit dieser Rolle identifiziert und mich neben Autogrammwünschen auch häufig um Rat gebeten. Ich habe dann zu ihnen gesagt, dass es mir mit 13 Jahren genauso erging. Hätte ich damals ein Idol gehabt, was mir auf meine Fragen geantwortet hätte und mir gesagt hätte: „Du, pass auf, das ist jetzt total schwierig, aber das geht vorbei“, ich glaube, ich hätte das unglaublich toll gefunden.

Deswegen habe ich damals auf der Homepage von GZSZ einen Kummerkasten betreut. Dort wurden die Fanbriefe anonym vorgelesen und ich habe per Videobotschaft darauf geantwortet. Dass ich den Fans auf diese Weise helfen konnte, hat zum einen sehr gut funktioniert und zum anderen mir persönlich ein gutes Gefühl gegeben. Ich kann nicht nur eine Autogrammkarte zurückschicken, so bin ich nicht.

Nachdem ich mit GZSZ aufhörte, war das Thema Pubertät unglaublich wach in mir. Schließlich habe ich ja einige Jahre diese Rolle gespielt und mich in dieser Zeit mit den Problemen von Mädchen beschäftigt. Ich dachte mir, nur weil ich aufhöre, sind die ja nicht weg. So kam mir die Idee, dieses Buch zu schreiben.
Daher hat mich GZSZ sehr maßgeblich beeinflusst.

Schauspielerin und Buchautorin Sarah Tkotsch

Arevik Antonyan: Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit deiner Co-Autorin Wilma Bögel?

Sarah Tkotsch: Ein sehr guter Freund von mir, der Regisseur, Produzent, Autor und Erfinder von „Bernd das Brot“ – Tommy Krappweis –, hat seinem Literaturagenten von meiner Idee, ein Buch zu schreiben, erzählt. Dieser wiederum kannte Wilma Bögel, die wie ich noch nie zuvor ein Buch veröffentlicht hat, aber viel Ratgeberanteile für Magazine geschrieben hatte. Er stellte uns einander vor.

Daraufhin traf ich mich mit Wilma und auf meine erste Frage, warum sie denn dieses Buch schreiben wolle, antwortete sie: „Um Mädchen zu helfen“, also aus demselben Grund wie ich. So ist es zu einer Zusammenarbeit gekommen und wir sind im Laufe des Schreibens sehr gute Freundinnen geworden.

Ich werde nie vergessen, wie sie nach Berlin kam und wir saßen an einem Nachmittag am Prenzlauer Berg zusammen und haben uns die ausschweifendsten Geschichten, die wir mit der Pubertät verbinden, erzählt und haben auf diese Weise das komplette Konzept für unser Buch erstellt.

Arevik Antonyan: Wie würdest du selbst dein Buch beschreiben: Eher als Ratgeber oder als eine Art Ansammlung eigener Anekdoten aus deiner Pubertät?

Foto: René du Vinage (RedCarpetReports) // Sarah Tkotsch

Sarah Tkotsch: Beides. Es gibt immer persönliche Anekdoten. Ich würde sagen, es ist Hälfte-Hälfte. Aber auch für Erwachsene ist das Buch sehr unterhaltsam. Das merke ich besonders in meinen Lesungen, wenn sich einige Frauen wahnsinnig belustigt an ihre eigene Pubertät zurückerinnern oder wenn die Väter schmunzeln, weil sie dabei an ihre Töchter denken. Ich finde es sehr schön, dass das Buch mehrere Generationen anspricht. Wir wollten es erreichen, dass Eltern dieses Buch in die Hand nehmen, um vielleicht mal in den Kopf ihrer Töchter reinschauen zu können.

Arevik Antonyan: Du bist ja auch nicht so weit weg von der Pubertät wie die Eltern.

Sarah Tkotsch: Das ist ja auch das Gute daran. Da Wilma schon über 30 ist, haben wir uns die Themenbereiche im Buch aufgeteilt. Ich bin doch sehr die „Kodderschnauze“, sie ist eher diejenige, die „den Hormonumbau im Gehirn“ erklärt, aber daher ergänzen wir uns sehr gut.

Arevik Antonyan: Welche Zielgruppe möchtest du mit deinem Buch ansprechen?

Sarah Tkotsch: Vor allem Mädchen in der Pubertät, aber auch Väter und Mütter. Ich hatte da mal ein sehr witziges Erlebnis: Es gab einen Vater, der wusste, dass ich einen Ratgeber schreibe und schrieb mir immer über Facebook, wann denn endlich das Buch rauskommen würde, da er die und die Probleme mit seiner Tochter hatte und er würde sich sehr freuen, die Brücke zu ihr schlagen zu können.

Arevik Antonyan: Wird es in Zukunft mehr von dir als Autorin geben?

Foto: René du Vinage (RedCarpetReports) // Sarah Tkotsch

Sarah Tkotsch: Es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht und ich habe schon einen anderen Stoff begonnen. Dadurch aber, dass ich mit Lesungen und der Schauspielerei beschäftigt bin, liegt das gerade ganz schön brach. Trotzdem ist das Schreiben der perfekte Ausgleich zum drehfreien Tag und ich werde das auf gar keinen Fall aus den Augen verlieren, da es mir selber wahnsinnig viel gibt.

Arevik Antonyan: Gibt es Projekte im Bereich der Schauspielerei, worauf wir uns freuen dürfen?

Sarah Tkotsch: Im April geht es wieder los, darauf freue ich mich sehr.

Schauspielerin und Buchautorin Sarah Tkotsch

Schauspielerin und Buchautorin Sarah Tkotsch

 

Arevik Antonyan: Hast du ein Lebensmotto?

Sarah Tkotsch: Ich hab so einige
„Tue Gutes und es wird dir gut gehen.“
„Bringe jeden Tag dich selbst oder eine andere Person zum Lachen.“
„Das, was du nicht kannst, kann man lernen.“ (Ganz wichtiges Motto, das ich von meiner Oma aufgeschnappt habe und ich finde es großartig.)

Grundlegend bin ich ein unglaublich positiv-denkender Mensch. Auch wenn Dinge passieren, die nicht so gut sind, denke ich immer, dass es dafür einen tieferen Grund gibt oder ich gehe gestärkt aus einer Situation heraus.
Meine Pubertät hat übrigens sehr stark zu dieser Lebenseinstellung beigetragen .

Weitere Informationen:

Sarah Tkotschs Buch auf Amazon: Ich bin dagegen – und das aus Prinzip

Homepage: Sarah Tkotsch

Facebook-Page: Sarah Tkotsch

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