Wir befinden uns im schönen Bellevue. Die Sonne strebt ihrem Zenit entgegen, erwärmt die Gesichter, während ambivalent dazu, hin und wieder eine frösteln lassende Frühjahrprise die Haut umstreicht…
David Partida Montoya steht auf seiner Veranda, vor ihm seine neueste Arbeit an einem Wandvorsprung angebracht. Die Augen tasten das Bild ab – der Pinsel legt sich in die Farbe, liebkost die Leinwand, vollführt seinen Tanz – Formen umschmeichelnd, sie ausfüllend. Eine Locke fällt ihm in die Stirn.
Der Maler, in seinen Landen längst Geltung besitzend, vermag es auch als Mensch das Publikum in seinen Bann zu schlagen. Es ist er, mit seinem extrovertierten Wesen, seinem ausdrucksstarken Gesicht, den vor Vitalität sprühenden Augen und leidenschaftlichen Gesten, der da fasziniert. Es ist sein Schaffen und die Macht der Persönlichkeit, die zum Hinhören und Hinsehen zwingt.

David Partida Montoya
Partida, mit Künstlernamen „Leg de Coco“ stammt aus Victoria-Gasteiz, aus dem Baskenland. Dort graduierte er 2002 in Kunstgeschichte, danach war er in Barcelona tätig und fasst nun gerade in Berlin Fuß. Besonders beliebt sind seine farbenfrohen Gemälde auch im Norden. Vor allem in Norwegen, in Schweden, wo deren Buntheit den dunklen Wintern etwas von ihrer Fröhlichkeit abgibt.
Ihr Stoff engagiert sich nicht in tiefer Gedanklichkeit, die Kompositionen sind sehr freilebig, wenig an Konventionen angelehnt. Die Formgebung ist abstrakt, die Farbwahl intuitiv. Sie strahlen eine sinnliche Schönheit aus, lichtvoll und lebensbejahend. Scheinbar unkontrolliert fahren die Formen auseinander, schaffen eine anziehende Spannung und brillieren zusammen mit der Farbauswahl im Gesamtgefüge.
Doch schlagen zwei Herzen in seiner Brust. Seine Liebe gehört neben der Malerei auch der Musik. Immerzu eine Melodie auf den Lippen streift er mit seiner Gitarre durch die Stadt. Singt für sich und für Berlin. Expressiv, interpretierend mit faszinierender Authentizität und einem Hauch von Exzentrik, klar.
Ein prüfender Blick, ein Schmunzeln? Er setzt den Pinsel ab.
Ich frage mich, wieviel Selbstreflektion in seiner Kunst steckt. Aus dieser absoluten Intuitivität heraus hat sie so etwas Pures. Nicht im Sinne von Reinheit, sondern sie hat etwas sehr Ursprüngliches inne…
Tuben zu, die Farbfäden lösen sich in der klaren Flüssigkeit vom Pinsel. Das Bild braucht Zeit, Zeit um zu trocknen. Gitarre in die Hand. Hallo Berlin!
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Kontakt David Partida Montoya: partida5@hotmail.com
(c) RCR Carina Adam